SILBER im BIG PICTURE - Nach der Implosion die Explosion!?
Datum 18.09.2008 - Uhrzeit 05:00 (© BörseGo AG 2007, Autor: Weygand Harald, Technischer Analyst, © GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
WKN: 965310 | ISIN: XC0009653103 | Intradaykurs:
SILBER aktuell 12,34 $ pro Feinunze ( ISIN : XC0009653103 )
Rückblick: Am 17.03.08 wurde das Jahreshoch über 21 $ pro Feinunze ausgebildet. Anschließend kam es zu einer Korrektur, die seit August crashartig verlief. Vom Hoch bis zum bisherigen Tief der vergangenen Woche verlor der Silberpreis über 50% an Wert. Diese Preisentwicklung unterstreicht den phasenweise extrem volatilen Charakter dieses Edelmetalls. Zum Vergleich, der Goldpreis gab im gleichen Zeitraum lediglich um 28% ab.
Was im Goldpreis bisher eine Korrektur ist, stellt sich im Silberpreis als ein wachechter Bärenmarkt dar. Warum spreche ich in der aktuellen Marktphase bei Silber von einem Bärenmarkt ?
a) Die bisherigen größten Preisrückläufe seit 2001 lagen bei -33% und -37%. Mit -50% liegen wir in der aktuellen Phase deutlich darüber.
b) Was aber viel gefährlicher ist: Die bisherigen Korrekturen führten nicht zum Unterschreiten von "major highs" und "major lows" des bisherigen übergeordneten Anstiegs von Silber seit 2001.
Die Korrektur der vergangenen Monate hat den Silberpreis signifikant unter das "major high" aus dem Jahr 2006 bei 15,20 $ fallen lassen. Das ist unter langfristigen Gesichtspunkten negativ zu sehen. Ähnlich sieht übrigens das Bild vom Amex Gold BUGS Index aus. Gold sieht langfristig besser aus, ist jedoch rein charttechnisch im BIG PICTURE ebenfalls angeschossen.
Charttechnischer Ausblick: Wenn das aktuelle Niveau von ca. 12 $ bis zum Wochenschluß halten kann, liegt im Wochenchart ein Umkehrspike auf dem Key Support bei 10,70 $ vor. Solche Umkehrspikes werden statistisch gesehen in der großen Mehrzahl der Fälle anschließend nicht mehr verkauft. Solche Umkehrspikes sind vielmehr oftmals Ausgangspunkt für eine Fortsetzung der Erholung. Wichtig ist aber, dass Silber bis zum Ende der Woche das 12 $ Niveau halten kann. Ist dies der Fall (!), dann ist mittelfristig mit einer Preiserholung in Richtung 12,80 $, 13,80 und aus heutiger Sicht (!) maximal bis 15,20 $ zu rechnen.
Da der Silberpreis durch den Anstieg der letzten Handelstagen die 10,70 $ Unterstützung bestätigt hat, kann sie nach der DOW Theorie als "major support" klassiziert werden. Sie darf ab jetzt also nicht mehr gebrochen werden. Wenn doch, wäre dies im Sinne eines größeren Verkaufssignals zu werten. Ich weiß, dass seitens der Marktteilnehmer, die eine hohe Affinität zu dem Basiswert haben, ein solches "worst case" Scenario nicht wirklich denkbar ist, man sollte es aber meines Erachtens nicht ausschließen. Die "seltsamen" Preisbewegungen seit März dieses Jahres haben gezeigt, dass die Finanzmärkte richtig verrückt spielen können. In der ersten Hochphase der Finanzkrise kamen Gold und Silber paradoxerweise überdeutlich zurück, gleichzeitig konnte der US-Dollar wieder anspringen.
Die Bankenkrise ist seit einigen Tagen in eine weitere heiße Phase übergangen. Komplett oder partiell kommt es reihenweise zu Übernahmen im Finanzsektor. Bear Stearns ging an J.P. Morgan, die IKB ging an Lone Star, die Dresdner Bank an die Commerzbank, die Postbank an die Deutsche Bank, Merrill Lynch an die Bank of Amerika, die beiden Hypothekenbanken mit den zauberhaften Comicnamen gingen an den Staat, ebenso wie der Versicherer AIG. Morgan Stanley ist als Übernahmekandidat ebenso im Gerede wie Washington Mutual und HBOS.
Die Tatsache, dass sich das Gros all dieser Zusammenschlüsse und Übernahmen in einem engen Zeitfenster abspielt, zeigt auf, dass hinter den Kulissen der breiten Öffentlichkeit, dirigierende Kräfte am Werk sind. Die Krise hat ihren Ausgangspunkt in den USA. Wenn sich diese Nation bedroht fühlt und merkt, dass es Ernst wird, greift sie durch. Man darf gespannt sein, wie effektiv diese massiven staatlichen Eingriffe verlaufen werden.
Der allseits besprochene "De-Leveraging"-Effekt betrifft alle Asset Klassen, also auch die Rohstoffe.
Verehrte Leserinnen und Leser. Die Kurse schlagen im Verlauf dieses Jahres Kapriolen wie schon lange nicht mehr. Angesichts der fundamentalen Problematik muß im mittelfristigen Zeitfenster mit einer anhaltend hohen Volatilität in allen Asset Klassen gerechnet werden.
Abschließender Hinweis am Rande. In der Rohstoff-Trackbox auf der Rohstoffseite handeln wir sporadisch öffentlich den Edelmetallsektor. Die bisherige Bilanz sieht wie folgt aus. Derzeit sind wir "flat" und schauen uns das Spektakel von der Seitenlinie an.
LINK : Gold Trades bisher -1%,-0.5%,+95%,+205% - Datum 14.09.2008 - Uhrzeit 22:03
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Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand
Kursverlauf seit 1998 (Linienchart als Übersichtsdarstellung)
Kursverlauf seit September 2005 (log. Kerzenchartdarstellung/ 1 Kerze = 1 Woche)
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