Silber - es folgte was folgen musste
Das Fazit der letzten Silberanalyse vom 3. Oktober hätte nicht treffender wirken können. Obwohl Silber sich zunächst oberhalb von 11 Dollar stabilisieren konnte, reichte die Kraft letztlich nicht aus um wenigstens die seit Juli bestehende Abwärtstrendlinie attackieren zu können. Es erfolgte vielmehr durch den crashartigen Abverkauf vom 10. Oktober der Abprall bei etwa 12,14 Dollar - unter anderem das 50,00%-Fibonacci-Retracement auf 3-Jahres-Basis. Seither befindet sich Silber im immer steiler werdenden Korrekturmodus und die Annahme, dass Silber einstellig werden könnte, erfüllte sich durch den gestrigen Schlusspreis unter 10 Dollar. Es werden somit fast täglich neue Tiefstpreise ausgelotet, auch wenn hierbei ebenfalls der sich erneut abschwächende Goldpreis eine bedeutende Rolle. Aufgrund der weltweiten Rezessionsängste in Verbindung mit der anhaltenden Finanzkrise sowie der allgemeinen Kreditverknappung, wird die Möglichkeit einer Deflationärenphase am Markt gespielt.
Fazit:
Bisher wurde jeder Ansatz einer Bodenbildung des Silberpreises durch tiefere Bewegungstiefs relativiert. Durch das gestrige Abrutschen unter die 10 Dollarmarke per Tagesschlusspreis ist nun ein Folgeabverkauf bis zunächst rund 9 Dollar äußerst wahrscheinlich geworden. Ob sich Silber vor dem Wochenende wieder über 10 Dollar "retten" kann darf bezweifelt werden. Auch wenn sich die zwei Tageskerzen jener Tage mit Preisen unterhalb von 10 Dollar durch ihre langen Lunten (die Tagestiefs wurden jeweils gekauft!) kennzeichneten, so gestaltet sich das Chartbild nach wie vor äußerst schwach. Widerstände ergeben sich daher umso zahlreicher als Unterstützungen und somit wäre, im Falle einer Aufwärtsbewegung, die erste Hürde bereits bei rund 10,60 Dollar sowie die zweite exakt einen Dollar höher bei etwa 11,60 Dollar zu finden. Ein Ausbruch über 11,60 Dollar würde den düster erscheinenden Silberchart aufhellen. Hingegen mit Bruch der Marke von 9 Dollar das nächste Abwärtspreisziel bei 7 Dollar liegt.
Long Szenario:
Trotz des erfolgten Tageschlusspreises unter der psychologischen Preismarke von 10 Dollar verhindert Silber weitere Absacker und stabilisiert sich zwischen 9 und 10 Dollar. Mit dem Ausbruch über 10,60 Dollar wird Folgepotenzial bis zur Abwärtstrendlinie bei 11,60 Dollar freigesetzt. Ein nachhaltiges Überschreiten dieser Trendlinie eröffnet das potenzielle Preisziel von rund 14 Dollar und im Zuge der weitern Preisstabilisierung kann gar von einer Erholungsbewegung bis zum Widerstandscluster bei 16,30 Dollar ausgegangen werden.
Short Szenario:
Die Preisschwäche hält an und Silber kann nicht mehr nachhaltig über 10 Dollar ansteigen. Mit dem Abwärtslauf in Richtung 9 Dollar steht die bereits die nächste Unterstützungslinie zum Test an. Ein Unterschreiten dieser 9 Dollarmarke per Tagesschlusspreis initiiert weiteres Abschlagspotenzial von ca. 20%. Ob anschließend bei etwa 7 Dollar die Korrektur ein Ende finden wird, muss abgewartet werden. Letztlich können aufgrund der Abschlagsintensität Preisniveaus um 5,50 Dollar nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
© Christian Kämmerer
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