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Platin-Update

von Miriam Kraus

Heute wollen wir uns, wie versprochen, noch einmal dem Platin zuwenden.
Im Jahresausblick vom 08.02. hier im Rohstoff-Daily hatte ich mich vor allem auf die steigende Nachfrage aus der Schmuckindustrie und die wachsende Investmentnachfrage gestützt, um folgendes Fazit zu ziehen:
"Insbesondere die starke Investmentnachfrage ist ein enorm preisunterstützender Faktor, der - sollte es zu einer ordentlichen Belebung der industriellen Nachfrage kommen - in diesem Jahr sogar Gründe für ein Angebotsdefizit bei Platin liefern könnte, angesichts des extrem engen Angebots- und Nachfrageverhältnisses. Kommen dann noch weitere belastende (aber preisunterstützende) Nachrichten aus Südafrika hinzu, steht deutlichen Preissprüngen nichts im Wege. Darüber hinaus bietet Platin im Vergleich zur wesentlich rasanteren Preisentwicklung von Palladium und Gold ein stärkeres Aufholpotenzial.
Alles in allem dürfte sich der Aufwärtstrend bei beiden Metallen (Anm.: auch Palladium) in diesem Jahr fortsetzen, wobei zwischenzeitliche Korrekturbewegungen wie im Moment natürlich nicht ungewöhnlich sind."

Nun, sehen wir uns an, wie sich der Platin-Preis seitdem entwickelt hat:

Platin US-Dollar pro Unze in den letzten 12 Monaten

Quelle: CFX-Trader

Tja, der Platin-Preis hat durchaus deutlich zugelegt seit meinem letzten Update im Februar, allerdings nicht in dem Ausmaß, wie ich es erwartet hatte. Seit Jahresbeginn hat der Preis bis zum Hoch im April bei 1.755 US-Dollar pro Unze um rund 20% zugelegt. Auf aktuelle Sicht sogar "nur" um fast 16%. Zum Vergleich: Gold und insbesondere Palladium haben sich in den letzten 12 Monaten wesentlich stärker entwickelt.

Woran liegt das?

Nun, obwohl viele fundamentale Faktoren unterstützend für den Platinpreis wirken (Schmucknachfrage steigend; Investmentnachfrage steigend; immer wieder Streiks in südafrikanischen Minen und damit Produktionsrückgänge; und eine anhaltende angespannte Angebotssituation), muss das Platin, sagen wir mal, verstärkt Abstriche gegenüber dem Palladium machen. Zwar ist auch die Nachfrage nach Platin hoch, aber Palladium wird einfach stärker nachgefragt.
Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Platin insgesamt schlichtweg weniger Einsatzmöglichkeiten in der Industrie zukommen, als Palladium. Zudem ist Platin natürlich nach wie vor wesentlich teurer als Palladium.
Ein Grund, weshalb die Industrie seit langem versucht das teurere Platin durch Palladium zu ersetzen - und dabei in einem bestimmten Punkt allerdings an ihre Grenzen gestoßen ist: beim Einsatz in Abgaskatalysatoren in Diesel-Motoren.
Dies aber ist ein besonders wichtiger Faktor, der zumindest über die kommenden Jahre den Preis weiterhin mit unterstützen sollte.

Grundsätzlich werden sowohl Platin, als auch Palladium aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften in Abgaskatalysatoren eingesetzt. Dabei gilt in der Regel: je mehr Edelmetall, desto besser die Abgaswerte. Palladium, das natürlich noch immer wesentlich günstiger ist als Platin, wird somit bevorzugt eingesetzt.
Allerdings sind seine Einsatzmöglichkeiten in Dieselmotoren begrenzt, denn der Wirkungsgrad von Palladium verändert sich je nach Abgaszusammensetzung. Mittlerweile hat die Automobilindustrie so weit Fortschritte gemacht, dass ein Edelmetallgemisch mit einem Palladiumanteil von bis zu 30% in Diesel-Katalysatoren eingesetzt werden kann. Aber der überwiegende Edelmetallanteil in Diesel-Katalysatoren bleibt vorerst das Platin.

Doch wie geht's jetzt weiter?
Sehen wir uns hier einmal einen längerfristigen Chart an:

Platin in US-Dollar pro Unze seit Anfang des Jahrtausends

Quelle: CFX-Trader

Wir sehen, vom Hoch Anfang 2008 bei 2.540 US-Dollar pro Unze ist der Preis noch ein ganzes Stück entfernt. Nach der starken Erholungsrallye im vergangenen Jahr hat der Preis in diesem Jahr schlichtweg die Konsolidierungshandbremse gezogen - von einer Überhitzung oder einem leicht überkauften Zustand wie bei Palladium kann bei Platin jedenfalls keineswegs die Rede sein. Dennoch: wie Sie wissen, korrelieren Platin und Palladium in der Regel sehr stark (weshalb ich die beiden Metalle gerne "im Set" analysiere :-)), weshalb ich auch für Platin eine zwischenzeitliche Korrektur nicht ausschließen würde, zumal ich das Gefühl nicht loswerden möchte, dass so einige Marktteilnehmer geradezu auf eine solche warten, um erneut ihr Interesse an dem edlen Metall wieder zu entdecken.

So long liebe Leser...damit verabschiede ich mich, aber nicht ohne Ihnen noch schnell mitzuteilen, dass, während ich diese Zeilen schreibe, Ben und seine Mannen von der FED beschlossen haben, die Welt mit weiteren Anleihenkäufen im Wert von 600 Milliarden US-Dollar zu beschenken...na ja, das liegt ja im unteren Feld des Rahmens dessen was erwartet wurde...den Euro freut's zumindest, der ist nämlich gerade auf über 1,41 US-Dollar gestiegen...ansonsten bislang noch keine extrem überschwänglichen Reaktionen, schließlich waren QE und Volumen zum größten Teil schon eingepreist...Warum auch nicht? Hat jemand ernsthaft was anderes erwartet?!...Also bleiben die Trends wohl intakt...bis morgen und liebe Grüße...

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de » http://www.investor-verlag.de