Vorweihnachtliche Kaufchance
Donnerstag, 15. Dezember 2011, 12:22
von Mr N. N.
Ja, am gestrigen Mittwoch war es wieder so weit. Einen Tag nach der Offenmarktsitzung der US-Notenbank ging es in einer wohl konzertierten Drückungsaktion an den Edelmetallmärkten heftig zur Sache. Der Goldpreis brach in der Spitze im New Yorker-Handel im Vergleich zum Vortag um sechs Prozent ein; Silber verlor zeitweise gut neun Prozent.
Nichts für schwache Hände
Und einmal mehr waren es wohl sehr viele kurzfristig orientierte schwach-zittrige Hände, die aus dem Papier-Edelmetallmarkt herausgequetscht wurden. Gut möglich auch, dass einige Kredit-Spekulanten ebenfalls per Margin Call aus dem Markt gedrängt wurden. Und einmal mehr werden unschöne Erinnerungen an das Krisenjahr 2008 wach. Die Angst vor einer deflationären Schockwelle sitzt tief. Sehr tief.
Massive Preisdrückung
Jedenfalls ist es nun inmitten einer Währungskrise abermals gelungen, den Goldpreis massiv unter Druck zu bringen. Und auch unter die 200-Tage-Linie zu drücken. Das Tagestief beim Goldpreis lag gestern bei 1563 US-Dollar; am späten Abend konnte sich die Notierung nur leicht auf 1569 US-Dollar erholen. Der Silberpreis gab in der Spitze auf 28,56 US-Dollar nach. Am Ende des turbulenten Handelstages lag der Preis für die Unze des weißen Edelmetalls dann bei 28,79 US-Dollar.
Anziehende physische Nachfrage
Wie bei starken Preisdrückungen üblich vermeldete der deutsche Edelmetallhandel auch gestern wieder eine massiv anziehende physische Nachfrage. Eine Unze der Anlagemünze Krügerrand konnte gestern für 1268 Euro erstanden werden. Die Unze des Wiener Silberphilharmonikers gab es für knapp 26 Euro. Das Gold/Silber-Ratio auf Dollar-Basis kletterte auf 54,5.
Zeit zum Kaufen?
Natürlich stellt sich jetzt, im eigentlich saisonal betrachtet starken Dezember die Frage, ob die Zeit für (Nach-)Käufe schon gekommen ist. Prinzipiell gilt für all jene, die bisher an der Seitenlinie gestanden haben, dass es durchaus Sinn macht, jetzt erste physische Positionen zu erwerben. Wohl gemerkt, nur erste Positionen. Denn es ist nicht ausgeschlossen, dass es noch etwas weiter gen Süden gehen könnte. Insofern ist es nicht unratsam, etwas Pulver für weitere Rückschlage zurückzuhalten.
Test des September-Tiefs?
Denn es bleibt zu beobachten, ob schon in den nächsten Tagen die Tiefs vom 26.9. diesen Jahres getestet werden. Sprich, der Bereich um 1530 US-Dollar beim Gold; und die 26 US-Dollar beim Silber. Und sollten auch diese Marken nicht halten, wäre ein weiterer Rutsch bis in den Bereich um 1500 US-Dollar beim Gold und 24 bis 25 US-Dollar je Unze Silber durchaus im Bereich des Möglichen.
Es wird also äußerst spannend werden; nicht zuletzt wird sich auch die spannende Frage stellen, ob die Edelmetallhändler auch weiter die auf dem Papier gedrückten Preise eins zu eins an die werte Kundschaft weitergeben werden.
Gut vorstellbar, dass sich hier ein gewisser Abkopplungsprozess vollziehen wird.
Das war übrigens 2008 auch so.
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Quelle: » http://www.investor-verlag.de