StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageAnalysenNewsWissenAutorenChartsHandelForum

News:

News zu Silber

News zu Edelmetallen

News zu Minen

News zu Wirtschaft

News zu Währungen

News zu Edelmetallen:

Edelmetallnews 2008

Edelmetallnews 2009

Edelmetallnews 2010

Edelmetallnews 2011

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

News-Select (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Palladium – Nachfrage und Angebot

von Miriam Kraus

Nachfrage:
Nachdem wir uns gestern schon mit einem kurzen Rückblick auf die Preisentwicklung von Palladium im vergangenen Jahr beschäftigt haben, wollen wir uns heute einmal die fundamentale Ausgangslage etwas näher ansehen.

Palladium - Nachfrage aus der Automobilindustrie steigt um 27%
Der größte Nachfragesektor für Palladium war auch im vergangenen Jahr die Automobilindustrie mit einem sagenhaften Zuwachs von 27%, nach Schätzungen von Johnson Matthey. In der Automobilindustrie wird Palladium in Autoabgaskatalysatoren eingesetzt und zwar hauptsächlich in Benzin-Motoren. Das Metall kommt aber auch in Diesel-Motoren zum Einsatz und sein Anteil, gegenüber Platin, wächst.
Die Erholung der Weltwirtschaft und insbesondere der wachsende Automobilmarkt in China haben so die Nachfrage nach Palladium aus der weltweiten Automobilbranche im vergangenen Jahr auf ein neues Hoch bei über 5,1 Millionen Unzen getrieben.
Und dieser Nachfragesektor wird auch künftig starkes Wachstum begründen. Denn gerade die stark wachsenden Automobilmärkte in China und generell in den Emerging Markets haben noch immer viel Potenzial aufzuholen. Bedenken Sie: während in den USA bereits 700 Automobile auf 1.000 Einwohner kommen, sind es in China (trotz des starken Wachstums der letzten Jahre) noch immer nur rund 50 Automobile auf 1.000 Einwohner. Allerdings muss China auch noch weiter in den Ausbau der Infrastruktur investieren. Denn in Peking ist das Verkehrschaos mittlerweile so hoch, dass die Stadt in diesem Jahr die Autoneuzulassungen sogar erst einmal drastisch kürzen muss. Dies ist allerdings als temporäre Maßnahme zu betrachten, garantiert auf der anderen Seite aber auch ein langfristiges Wachstum.

Industrielle Nachfrage +8%
Die weltwirtschaftliche Erholung macht es möglich: mit Ausnahme der Schmucknachfrage (für die Johnson Matthey ein rückläufiges Nachfragewachstum aufgrund des deutlichen Preisanstiegs prognostiziert) ist, laut Schätzungen auch die Nachfrage aus der Industrie im vergangenen Jahr um 8% auf fast 2,5 Millionen Unzen gestiegen.
Vor allem die Nachfrage seitens der Elektronik-Industrie steigt deutlich. Palladium findet hier Verwendung als Elektrodenwerkstoff für Brennstoffzellen und Zündkerzen, wird als Kontaktwerkstoff in Relais und in der Nanotechnologie eingesetzt und findet Verwendung in der Herstellung medizinischer Instrumente. Und: Palladium dient als Legierung als Ersatz für das teurere Gold in der Elektroindustrie. Gerade aus diesen wichtigen Sektoren dürfte Palladium auch weiterhin stärker nachgefragt werden.

Investmentnachfrage - starker Zuwachs in den USA
Auch die Investmentnachfrage ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen, allerdings ist dies hauptsächlich dem erst zu Beginn des vergangenen Jahres neu aufgelegten US-amerikanischen Palladium ETF von ETF Securities zu verdanken. Denn während die europäischen ETFs im vergangenen Jahr sogar leichte Abflüsse hinnehmen mussten, konnte das US-amerikanische Vehikel innerhalb eines Jahres ein Volumen anhäufen, welches 16% der weltweiten Jahresproduktion entspricht. Palladium, das ähnlich wie Silber, die Vorzüge von Edel- und Industriemetall genießt, dürfte auch weiterhin langfristig von Investoren-Seite gefragt bleiben. Unterstützung erhält das Metall auch weiterhin von Seiten der Spekulanten, die nach wie vor eine hohe Netto-Long-Position begründen. Allerdings macht dies auch anfälliger für zwischenzeitliche Korrekturen, insbesondere angesichts der massiven Preisrallye, die das Metall bereits aufs Parkett gelegt hat.

Angebot:
Was Palladium vor allem zugute kommt, ist, dass sich der Angebotsüberschuss im vergangenen Jahr deutlich veringert hat (und sogar viel deutlicher als bei Platin). Johnson Matthey geht davon aus, dass sich der Angebotsüberschuss im vergangenen Jahr auf 45.000 Unzen reduziert hat, nach 780.000 Unzen in 2009. Dies ist vor allem der starken Nachfrage zu verdanken.
Für 2011 und insbesondere für das kommende Jahr 2012 könnte sich die Angebotssituation aber noch drastisch verschärfen und das nicht nur aufgrund der wachsenden Nachfrage.

Palladium - bald ein Angebotsdefizit?
Sie wissen, dass die Minenproduktion in Südafrika und Russland die beiden weltweit größten Angebotsquellen darstellt. Die drittgrößte Angebotsquelle aber sind die russischen Verkäufe aus den staatlichen Lagerbeständen.
Im vergangenen Jahr wurden durch diese über 1 Million Unzen Palladium bereit gestellt. Ende des vergangenen Jahres hat sich nun Russlands größter Produzent Norilsk Nickel zu Wort gemeldet. Das Unternehmen schätzt, dass die russischen Palladiumvorräte nahezu aufgebraucht sind und Russland deshalb in diesem Jahr geringere Mengen aus seinen Beständen verkaufen wird. 2012 sollen dann die russischen Lagerbestandsveräußerungen ganz eingestellt werden. Johnson Matthey geht sogar davon aus, dass die russischen Vorratsverkäufe sogar schon früher ihr Ende finden werden.
Nun, man wird natürlich sehen, aber sollte diese Angebotsquelle tatsächlich versiegen, dann fehlen dem Markt rund 1 Million Unzen Palladium, was die Preise deutlich begünstigen würde.

Sehen wir uns zum Schluss noch eine Grafik an, die uns einen Überblick über die Entwicklung von Angebot und Nachfrage vermittelt:

Quelle: Johnson Matthey (Platinum 2010 Interim Review)

links - die Nachfrageentwicklung
rechts - die Angebotsentwicklung

Sie sehen, das Primärangebot kann die Nachfrage eigentlich schon lange nicht mehr decken. Die Differenz wird durch Recycling gedeckt.

So long liebe Leser...so viel einmal für heute zum Palladium....in der kommenden Woche geht's weiter an dieser Stelle, denn morgen habe ich einen dringenden Termin, weshalb mein Kollege Andreas Lambrou (der gerade in Peking weilt) einen interessanten Gastbeitrag zu Chinas Automobilmarkt für Sie vorbereitet hat...wir lesen uns dann am Freitag wieder, wie gewohnt, zum Wochenrückblick...ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend und liebe Grüße...

Ihre Miriam Kraus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de / » http://www.investor-verlag.de