Goldindikatoren Teil 12
Dienstag, 22. November 2011, 14:12
Johannes Forthmann
Im richtigen Zeitfenster liegt der Grund von Erfolg und Misserfolg
(unbekannter Autor)
Der im letzten Teil dieser Essayreihe vorgestellte Silber Abwärtsindikator(rote Linie) machte seinem Namen mal wieder alle Ehre und schickte beide Edelmetalle erwartungsgemäß nach
Süden, wobei die Korrektur bei Silber wie üblich heftiger ausfiel. Vielleicht liegt es daran, dass Silber mit seiner gleichzeitigen Funktion als Industriemetall und erhoffter sicherer Hafen seit längerem überfordert ist. Nur ein bisschen schwanger zu sein ist auch nicht möglich.
Theoretische Rechnereien über eine historische Unterbewertung gegenüber Gold bleiben vor dem aktuellen Hintergrund weiter Zukunftsmusik.
Grafik 1: Gold(gelb) und Silber(grau) in USD September/Oktober/ November 2011.
Besonders deutlich wird diese Diskrepanz, wenn man den Verlauf beider Edelmetalle im Jahresverlauf einmal in Euro betrachtet. Während Silber sich bereits seit Mai 2011 in einem Abwärtskanal befindet, notiert Gold in Euro immer noch in der Nähe seiner Jahreshöchststände(Grafik 2). Kurzfristig bleibt zu hoffen, dass Gold nicht auch in diesen Strudel gerät. Silberfreunden ist zu wünschen, dass der Flirt von Silber mit dem fallenden Euro nicht ewig anhält oder gar zu einer ernsteren Affäre wird(Grafik 3)
Grafik 2: Gold(gelb) und Silber(grau) in Euro im Verlauf 2011
Grafik 3: Silber(grau) und Euro in USD(rot) im Jahresverlauf 2011
Indikatorenanalyse kurzfristig
Zieht man einige der in dieser Essayreihe vorgestellten Indikatoren zu Rate, dann treten bei Gold momentan zwei Indikatoren offensichtlich in Erscheinung. Zum einem befindet sich Gold aktuell in der Nähe des unteren Bollinger Bandes, zum anderen immer noch oberhalb der Jahrestrendlinie. Sollte es zu einer Überstrapazierung des unteren Bandes kommen, dann wird die Jahrestrendlinie weitere Unterstützung bieten. Somit ist innerhalb der nächsten Tage mit einer Umkehrbewegung von Gold zu rechnen, denn die gleiche Situation wiederholte sich im Jahresverlauf 2011 bereits zum vierten Male auf exakt gleiche Weise. Man braucht keine hellseherische Fähigkeiten um Situationen einzuschätzen, die sich bei Gold bereits seit Jahren
ständig kurzfristig wiederholen.
Grafik 4. Gold in USD im Jahresverlauf 2011
Der langfristige Trendkanal von Gold im 4 Jahres Zeitfenster
Echte Langzeittrends bilden mit erstaunlicher Regelmäßigkeit Berührungspunkte mit aufwärts gerichteten geraden Linien aus. Gold bildet dabei keine Ausnahme. Hier lässt sich ein Trendkanal beobachten, der ab dem Jahre 2008 begann. Langfristige Trendkanäle sorgen häufig wie von Zauberhand dafür, dass weitere Aufwärtsbewegungen in geordneten Bahnen verlaufen.Erkenntnisse dieser Art von Trendverhalten gewannen Edwards und Magee bereits um 1940 und beschrieben es ihrem Werk „Technical Analyses of Stocktrends“ Diese Art von Betrachtungsweise kann Langfristinvestoren auch heute noch entscheidende Orientierungshilfen bieten. Bei Gold ist unter diesem Aspekt ein Zeitfenster von 3-4 Jahren hilfreich. Dieses wird in der nächsten Grafik dargestellt.
Gold in USD im 4 Jahresfenster 2008 bis November 2011
Der Neigungswinkel einer aufwärtsgerichteten Geraden sollte bei einem gesunden Trend in dem gewählten Betrachtungszeitraum nicht über 45 % -50 Grad liegen. Steilere Verläufe bieten Einladungskarten für starke Korrekturen, die auch in komplette Trendumkehrprozesse einmünden können. Was bei parabolischen Kursverläufen passiert hat man in diesem Jahr am Beispiel Silber beobachten dürfen.
Johannes Forthmann ist deutscher Wirtschaftswissenschaftler und unabhängiger Marktbeobachter. Alle Daten stammen aus eigenen Quellen. Es wird keine Garantie für deren Richtigkeit übernommen. Email: » forth1@ymail.com
Veröffentlichung dieses Artikels nur mit Genehmigung des Autors.
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