Unglaubliche Versäumnisse
Rye Patch Gold sichert sich „vergessene“ Claims von Coeur d’Alene Mines
Dienstag, 06. Dezember 2011, 13:30
Man kann es kaum glauben: Angeblich hat der in den USA ansässige Silberproduzent Coeur d’Alene Mines (WKN A0RNL2), ein Konzern mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 2 Mrd. US-Dollar, es versäumt, die nötigen Zahlung zur Aufrechterhaltung der Besitzansprüche an Claims in Nevada zu leisten, die einen Teil der Rochester-Mine des Unternehmens abdecken. Das jedenfalls behauptet Rye Patch Gold (WKN A0M6T1), ein kanadischer Junior, der sich diese Claims nun gesichert haben will.
Verständlich, dass Coeur das so nicht hinnehmen will. Das größere Unternehmen hat nun rechtliche Schritte eingeleitet, um zu verhindern, dass Rye Patch bereits erste Arbeiten auf den umstrittenen Claims durchführt.
Coeur kalkulierte, dass die strittigen Claims rund ein Fünftel der Mineralreserven der Rochester-Mine betreffen. In den ersten neun Monaten 2011 produzierte die Mine 1 Mio. Unzen Silber und 4.283 Unzen Gold.
Die in Vancouver ansässige Rye Patch wiederum erklärte, man habe bereits im Oktober/November festgestellt, dass die umstrittenen Claims frei geworden seien. Und man habe das Management von Coeur am 28. November davon in Kenntnis gesetzt. Laut Rye Patchs CEO Bill Howald ist der Prozess zur Erhaltung der Rechte an nicht patentierten Claims in den USA klar und unmissverständlich. Wenn ein Claim-Besitzer die Gebühr nicht rechtzeitig zahle, sei das Recht auf den Claim verwirkt.
Das Bekanntwerden dieser Neuigkeiten ließ den Kurs von Rye Patch unter gigantischen Umsätzen um unglaubliche 84% explodierten, während Coeur in den USA um knapp 1% nachgab. Das Unternehmen ist der größte hauptsächliche Silberproduzent der USA und will die Produktion 2012 nach Angaben von CEO Mitchell Krebs gegenüber 2011 leicht steigern. Die Rochester-Mine, die in der Nähe von Reno, Nevada, liegt, nahm den Betrieb bereits 1986 auf. Erst dieses Jahr hatte Coeur neue Laugungsflächen errichtet, um so die Produktion auf der Mine zu erhöhen.
Ähnliche Probleme wie jetzt zwischen Rye Patch Gold und Coeur d’Alene gibt es auch in anderen Gegenden der Welt. So streitet sich beispielsweise Kumba Resources, eine Tochtergesellschaft des Bergbauriesen Anglo American mit dem Stahlgiganten ArcelorMittal um die Besitzrechte eines Teiles der Eisenerzmine Sishen. Der Fall ging im Februar 2010 vor Gericht und noch ist ein Ende nicht in Sicht.
Coeur betreibt abgesehen von Rochester auch Silberminen in Südamerika und verfügt über Projekte in Mexiko und Alaska. Rye Patch besitzt Goldliegenschaften in Nevada, darunter einige in der Nähe der Rochester-Mine. Wie das Unternehmen offiziell mitteilt, ist es seine Strategie, eine „kritische Masse“ an Gold- und Silberunzen nachzuweisen, um so eine Übernahme durch einen Großen der Edelmetallbranche zu „erzwingen“. Derzeit ist der Branchenriese Kinross Gold mit rund 15% Anteil einer der größten Aktionäre des Unternehmens.
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Quelle: » GOLDINVEST.de
» 06.12.11 Analystenbericht zu den Projekten von Con