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Die Müllberge sind die Minen, die wir haben!

Montag, 11. April 2011, 12:55
von Michael Vaupel

*** Interessant, auf was ich bei der Recherche zu meinem neuen Buch („strategische Metalle"...) so alles stoße.

Sie wissen ja, dass ich sehr froh bin, als Co-Autoren den Metall-Experten Gunther Maassen gewonnen zu haben. Der ist u.a. beim Verband Deutscher Metallhändler Leiter des Ausschusses Nebenmetalle / Ferrolegierungen.

Und was er mir da so berichtet...da möchte man am liebsten dem deutschen Wirtschaftsminister in den Hintern treten. Gunter Maassen berichtet: „Es kann nicht angehen, dass wertvolle sekundäre Rohstoffe in Deutschland nicht recycelt werden können, weil notwendige Genehmigungen nicht oder nur sehr schleppend erteilt werden."

Um es überspitzt zu formulieren: Die Müllberge sind die Minen, die wir haben.

In jedem „Handy" finden sich z.B. Zinn (Leiterplatten), Tantal (Kondensatoren), Indium, Antimon, Silber...

Es ist doch ein Unding, dass „Elektroschrott" exportiert wird, und z.B. in Westafrika die Menschen vergiftet, als dass entsprechende Genehmigungen für Recycling Betriebe erteilt werden (könnte auch noch den Mittelstand fördern). „Klein Vieh macht auch Mist"...und es bei zahlreichen Metallen ist angesichts der gestiegenen Preise Recycling durchaus wirtschaftlich möglich.

Wie gesagt: Die Müllberge sind die Minen, die wir haben.

Hat der Wirtschaftsminister die strategische Wichtigkeit dieser Metalle und auch der Seltenen Erden für die deutsche Wirtschaft noch nicht erkannt?

*** Dann noch etwas „leichte Kost" zu Wochenbeginn.

Mittlerweile weiß ich, dass ich nicht das einzige Mitglied der Traders Daily-Gemeinde bin, welches ein Freund von anspruchsvollen (Brett-)Strategiespielen ist.

Hier habe ich wieder eine Empfehlung für Sie, eine Neuerscheinung:

„Schwarzer Freitag".

Strategiespieler kennen den Autor Friedemann Friese vielleicht, ich finde seine Spiele zeichnen sich durch schönes „Artwork" und gewisse Alternativität aus.

Das Brettspiel „Schwarzer Freitag" ist nun - wie der Name schon sagt - ein Börsenspiel. Erstaunlich, wie durchdacht das Spiel ist, so dass ohne jegliche Computer-Berechnung eine interessante Entwicklung von Kursen diverser Phantasie-Aktien zustande kommt. Ein System von „125 farbigen Aktenkoffern" sorgt dafür, dass Angebot und Nachfrage und auch der Zufall die Kurse bestimmen.

Am Ende zählen aber nur die Zahl der Silber- und Goldbarren, welche die Spieler im Besitz haben. Da gilt es oft abzuwägen...jetzt noch rein in den durch „Politik des leichten Geldes" (Spieler können sich zu Niedrigstzinsen verschulden) aufgeblähten Aktienkurse? In der Hoffnung, dass die Blase weitergeht (sprich, Mitspieler weiter kaufen)? Oder Gewinne mitnehmen, und in Gold und Silber tauschen....dann aber ärgern, wenn die Aktienkurse weiter steigen? Und zwar stärker als der Gold- und Silberpreis...

Es gibt gewisse unberechenbare Faktoren, wie „schwarze Koffer", die im Zeitablauf verstärkt in den Kursbeutel kommen. Auch dies durchaus realistisch...es gibt sie ja, die „schwarzen Schwäne", die unvorhergesehenen Ereignisse wie die Katastrophe in Japan.

Für Profis wie uns gibt es kleine Anzeichen, die zeigen, dass der Autor kein Trader ist. So sind im kleineren Maßstab risikolose Arbitrage-Geschäfte möglich: Wenn man eine Position verkauft, sinkt der Kurs sofort. Wenn man kauft, steigt der Kurs hingegen nicht sofort. So kann man Bestände verkaufen und unmittelbar danach günstiger wieder einsteigen, ohne selbst den Kurs zu treiben.

Ansonsten gilt aber: Gut durchdachtes Börsenspiel, die Grundidee (am Ende zählen nur Gold und Silber und der Staat führt eine Politik des leichten Geldes durch) gefällt mir. Für Freunde von Strategiespielen also die heutige Empfehlung: „Schwarzer Freitag" von Friedemann Friese (Kosmos Spiele).

Mit etwas verspieltem und herzlichem Gruß an die Gemeinde!

Ihr
Michael Vaupel

Diplom-Volkswirt / M.A.
Chefredakteur Traders Daily

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de