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Nach dem Ausverkauf der letzten Tage

Bottom Fishing bei Crescent Gold sinnvoll?

Dienstag, 15. März 2011, 16:35
Die Aktien des australischen Goldproduzenten Crescent Gold (WKN A0B5UM) sind zuletzt stark unter Druck geraten. Das hängt mit dem Ausverkauf bei Rohstoffaktien angesichts der japanischen Tragödie aber auch mit Problemen zusammen, die starke Regenfälle im Tätigkeitsgebiet des Unternehmens verursacht haben. Mittlerweile aber kommen uns die Kursverluste „übertrieben“ vor.

Starke Regenfälle und Überschwemmungen in den vergangenen zwei Quartalen hatten dazu geführt, dass der Transport von Golderz, das Crescent zur Verarbeitung an die Granny Smith-Mühle des Branchenriese Barrick Gold liefert, unterbrochen wurde. Insgesamt wird das zur Folge haben, dass Crescent im laufende Jahr statt der zuvor erwarteten 105.000 bis 115.000 Unzen Gold 2011 nun nur noch 80.000 bis 90.000 Unzen Gold produzieren wird.

So lag bereits die Produktionsmenge im Quartal, das im Dezember endete, um ca. 8.000 Feinunzen Gold unter der ursprünglichen Planung und die erwartete Produktionsmenge im ersten Quartal wird mit 15.000 Feinunzen Gold um ca. 12.000 Feinunzen Gold unter den ursprünglichen Planungen liegen. Bei den derzeitigen Preisen für Gold ergeben sich aus diesem Defizit in den Produktionsmengen entgangene Verkaufserlöse in Höhe von mehr als 28 Mio. Dollar. Dieses Defizit der Verkaufserlöse in Verbindung mit einem gewöhnlichen Aufbau von Betriebskapital und einer Verminderung der Verbindlichkeiten des Unternehmens ließen die liquiden Mittel Anfang März 2011 19,5 Mio. Dollar erreichen. Dann zahlte Crescent aber einen von Indago gewährten Kredit in Höhe von 15 Mio. Dollar zurück, was die die liquiden Mittel weiter sinken ließ. Wie uns Interimsgeschäftsführer Mark Tory im Telefongespräch aber mitteilte, liegt die Cashposition des Unternehmens immer noch bei rund 8 Mio. Dollar.

Dennoch braucht Crescent weitere liquide Mittel, um den Abbau und den Transport des Erzes vorzufinanzieren. Dafür sollten nach Aussage des Unternehmens aber 5 Mio. Dollar mehr als ausreichen, die sich Crescent über einen kurzfristigen Kredit besorgen will. Und dann rechnet das Unternehmen, vor allem auf Grund des hohen Goldpreises damit, die liquiden Mittel innerhalb von 12 Monaten aus dem Geschäftsbetrieb wieder auf 20 Mio. Dollar anheben zu können.

Gleichzeitig muss Crescent sich nach einer neuen Möglichkeit zur Finanzierung der Entwicklung des Untertageprojektes Summit umsehen, dessen hochgradige Erze man in einer eigenen Verarbeitungsanlage produzieren will. Hier erwägt das Board von Crescent bereits verschiedene Alternativen.

Lange Rede kurzer Sinn: Die starken Regenfälle der letzten Zeit haben Crescent Gold einen Schritt zurückgeworfen, sodass die Produktion und damit die Einnahmen des letzten und dieses Quartals hinter den Erwartungen zurückbleiben werden, während Aufwendungen für die Beseitigung der umweltbedingten Schäden anfallen. Doch geht man bei Crescent davon aus, in den restlichen drei Quartalen 2011 mehr als 22.000, 20.000 bzw. 28.000 Unzen Gold zu produzieren. Und dabei erwartet man, dass verminderte Kosten und eine Erhöhung der Goldgehalte im Erz zu einem positiven Cashflow in diesem Zeitraum führen werden.

Das bedeutet unserer Ansicht nach: Auch wenn Kursabschläge angesichts der schlechten Nachrichten gerechtfertigt sind, so ist angesichts der Zukunftsaussichten das aktuelle Kursniveau doch übertrieben niedrig. Denn wenn man einmal nachrechnet, werden die Reserven und Ressourcen Gold im Boden von Crescent bei der aktuellen Marktkapitalisierung von 28,4 Mio. australischen Dollar mit gerade einmal 14 australischen Dollar bewertet! Üblich sind für einen australischen Produzenten wie Crescent aber 80 bis 100 (US-) Dollar pro Unze. Wir halten angesichts der aktuellen Entwicklungen im Unternehmen und der Welt einen hohen Bewertungsabschlag für gerechtfertigt und setzen deshalb nur 50 Dollar je Unze an. Selbst dann also wäre Crescent nach dieser Rechenart stark unterbewertet bzw. überverkauft.

Wer also das – unbestritten – hohe Risiko nicht scheut, könnte überlegen jetzt, oder in den kommenden Tagen zum „Bottom Fishing“ überzugehen und den aktuellen, unserer Ansicht nach übertriebenen Ausverkauf zum Einstieg zu nutzen.

Die hier angebotenen Artikel stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen und GOLDINVEST.de und seine Autoren schließen jede Haftung diesbezüglich aus. Die Artikel und Berichte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine wie immer geartete Handlungsaufforderung dar. Zwischen GOLDINVEST.de und den Lesern dieser Artikel entsteht keinerlei Vertrags- und/oder Beratungsverhältnis. Wir weisen darauf hin, dass Autoren und Mitarbeiter von GOLDINVEST.de Aktien der jeweils angesprochenen Unternehmen halten oder halten können und somit ein möglicher Interessenkonflikt besteht.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » GOLDINVEST.de