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Bring es in Bewegung
TED BUTLER COMMENTARY
11. September, 2007
Bring es in Bewegung

Ein paar Kommentare noch, bevor im Anschluss eine Diskussion vor ein paar Wochen zwischen meinem Freund Israel Friedman und mir folgt. Wieder einmal war die bullische COT-Konfiguration in der Lage den beindruckenden Anstieg von Gold über $70 vorherzusagen. Weniger beindruckend fiel die Erholung des Silbermarktes aus, es schaut so aus als, ob er nur von Gold nach oben gezogen wird. Wenn man ausschließlich das kurzfristige Preisgeschehen analysiert, wird man feststellen, dass das Preisgeschehen von Silber nicht als konstruktiv eingestuft werden kann. Anderseits ist das kurzfriste Preisverhalten sicherlich nicht die richtige Herangehensweise einen Markt zu analysieren.
Obwohl die Performance des Goldpreises vortrefflich war, so deuten die COT-Berichte eher in Richtung Vorsicht. Die Gold COTs, für die Woche bis zum 4. September, verschlechterten sich um netto 25.000 Kontrakte, auf Grund von Käufen der technisch orientierten Fonds und Verkäufen der Händler. Viel wichtiger noch, extrapoliert man vom Cut-Off Datum, so spricht alles für eine weitere Verschlechterung der Gold COTs, vielleicht um 30 bis 40.000 Kontrakte oder sogar mehr. Dieser scharfe Anstieg von Gold brachte uns aus einer sehr bullischen COT Marktstruktur in eine bärische Struktur hinein. Spitzenkurse sind immer wesentlich schwieriger vorherzusagen als Tiefstände, und es kann sein, dass der Preis noch einiges nach Oben gehen kann. Aber von Seiten der COTs kommt ein eindeutiges Warnsignal für Gold.
Zusätzlich gab es beindruckende Einkäufe in den GLD Gold ETF in Höhe von ungefähr 1.5 Millionen Unzen. Zusätzlich zudem hat die Australische Mine Newcrest verlauten lassen, dass sie letzte Woche 2.3 Millionen Unzen Gold vorgekauft haben.
Alles in Allem wurde in letzter Zeit allein an der COMEX durch GLD und Newcrest ( eventuellen Überschneidungen mit eingerechnet) ungefähr 10 Millionen Unzen Gold oder mehr aufgekauft (Papier und physische Ware), mit einem gesamt Volumen von fast $7 Milliarden. Das ist eine ganze menge Heu, und eine ganze Menge Gold. In gewisser Weise, wenn man diese Beträge berücksichtigt, ist der Anstieg des Goldpreises etwas einzuschränken. (Wenn ich daran denke was es für potentielle Auswirkungen auf den Silberpreis hätte, wenn nur ein Bruchteil dieses Geld seinen Weg in den Silbermarkt finden würde, überkommt mich ein Schaudern.) Natürlich, ungefähr die gleiche Menge Gold wurde auch verkauft, die meisten dieser Verkäufe in Form von Short-Verkäufen.
Es wäre ziemlich unsachlich, wenn man nicht auch die Kehrseite des bullischen Verhaltens von Gold betrachten würde. Zum einen, die 10 Millionen gekauften Unzen, sind eben bereits gekauft wurden, will heißen, sie haben sich bereits auf den Preis ausgewirkt und da kommt nichts mehr. Es wird neue Käufe brauchen um den Preis weiter nach oben zu treiben. Natürlich können solche neuen Käufe in Scharen kommen. Aber andererseits können wir uns da nicht sicher sein. Zweitens, eine Minengesellschaft die seit dem Tief short verkauft und über die ganzen Jahre short geblieben ist, und erst jetzt bei $700 kauft, ist nicht gerade meine Idee von einem Vorzeigekind für das beste Timing, sondern vielmehr das Gegenteil. Weder die technischen- noch die Momentumhändler sind nicht gerade gut darin die Gold- und Silberpreise vorherzusagen.
Zum Abschluss noch, es stinkt mir, dass diejenigen, die bei all diesen Käufen, verkaufen und short gehen, sprich die Händler, schließlich und endlich immer auf der richtigen Seite des Handels stehen. Zu gerne würde ich es sehen, wenn sie mal ordentlich übergangen würden, aber wie oft ist das bisher eingetreten? Unterm Strich gesagt, es kann durchaus sein, dass Gold noch wesentlich höher steigt, aber wir sind weit von den günstigen COT Strukturen vor ein paar Wochen noch entfernt. Will heißen, das Risiko ist erheblich größer geworden.
Die Silber COTs hingegen waren überraschend bullisch, weil die Händler, wieder einmal, gekauft haben. Auch wenn es vielleicht eine geringfügige Verschlechterung seit dem Cut-Off gegeben haben mag, so sind wir hier weit vom dem entfernt, was man bei Gold sehen konnte. Ich bin mir bewusst, dass das Preisgeschehen auf Gold, als stärkeren der Beiden, zeigt, aber die Veränderungen in den COT Marktstrukturen deuten darauf hin, dass dies in Zukunft nicht so bleiben muss.
Tatsächlich kann ich mich nicht daran erinnern wann die COTs so bullisch für Silber und zur gleichen Zeit so bärisch für Gold waren wie zurzeit. Kurzfristig hab ich eher darüber bedenken, was ein Gold Sell-Off für Silber bedeuten könnte, weil in den COTs selber nichts Negatives zu Silber zu finden ist. Der einzige Grund warum ich solche Gedankengänge habe, ist die Tatsache, dass ich den Markt mit den Augen eines Kriminellen betrachte. Aber das ist die einzig logische Herangehensweise an einen Markt der auf kriminelle Weise manipuliert wird.
Ich bin immer noch davon überzeugt, dass wir momentan im finalen Ausverkauf von Silber stecken, in dem die Händler so viele Kontrakte wie möglich aufkaufen; ein Gold Sell-Off würde dies begünstigen. Ob dieser finale Silber-Ausverkauf noch weitergehen wird, werden wir in Kürze erfahren.
Heute hatte ich eine Unterhaltung mit einer aus der Presseabteilung der CFTC. Sie rief mich an, um mir mitzuteilen, dass sie ihren Brief an die Anleger, datiert mit 14. Mai 2004, direkt auf ihre Homepage www.cftc.gov gestellt hätten und dies einstweilen ihre Antwort an alle, die der CFTC zum Thema der konzentrierten Short-Postionen für COMEX Silberfutures geschrieben haben, sein würde.
Ich könnte nicht sagen, dass mich dies überrascht, wie ich ja bereits am 28. August geschrieben hab.
“Irgendwie spüre ich, dass die Behörden versuchen werden die Antwort der CFTC aus dem Jahre 2004 nochmal auszukramen, um die jüngsten Fragen zur Konzentration zu beantworten. Das wäre natürlich ziemlich unergiebig, da der Brief aus 2004 die Problematik der Konzentration gar nicht angesprochen hatte. Ich möchte die Ausflüchte der Behörden so gut wie möglich vermeiden.“
Wenn die CFTC sie direkt angeschrieben hat, und Sie auf diesen alten Brief zum Thema der Konzentration verwiesen wurden, wäre ich an ihrer Steller mehr als aufgebracht und würde ihnen dies auch so schreiben. Sie müssen wissen, dass sie sich ziemlich schwer damit tun eine einfache Frage mit einer einfachen Antwort zu beantworten. Vielleicht sollten sie sogar ihren Senator oder Abgeordneten mit einbeziehen. Eines sollte allerdings klar sein, nämlich, dass das Problem der konzentrierten Silber Short-Positionen ziemlich groß sein muss, denn sonst würde die CFTC oder die COMEX jegliche Bedenken durch eine einfache und direkte Antwort aus dem Weg räumen.
Eine kurze Bemerkung noch zu meiner Diskussion mit Izzy. Das ganze fand vor meinen Enthüllungen zu ScotiaMocatta statt. Auch wenn Izzy (wie sie lesen werden) ähnlich über die Silbermanipulation denkt, so hat er jetzt erst das erste mal die Initiative ergriffen und an den CEO der Scotiabank geschrieben. Ich entschuldige mich hier für die Länge des Ganzen, aber auf die Diskussion mit Izzy folgt noch eine weitere höchst interessante E-mail eines Lesers an Scotiabank.Eine Diskussion mit IzzyMein guter Freund und Silbermentor, Izzy Friedman, und ich haben häufige und oftmals hitzige Diskussionen zum Thema Silber, seit nunmehr fast 25 Jahren, und beinahe täglich. Erst neu hinzugekommene Leser wissen vielleicht nicht, dass ich mich zum ersten Mal für Silber interessiert habe wegen eines kleinen Wettstreit zwischen Izzy und mir zum Thema Silber. Ohne diesen hätte ich mich vielleicht nie so sehr mit Silber beschäftigt wie ich es heute tue.
Sie mögen vielleicht überrascht darüber sein, dass Izzy und ich zu Themen, die mit Silber verwandt sind, auch anderer Meinung sein können. Die Wahrheit ist, dass wir in den meisten Punkten übereinstimmen, aber eben mit kleinen Unterschieden. Izzy schlug vor, dass wir versuchen sollten das Hin und Her einer typischen Diskussion nachzuempfinden, aber er machte eine interessante Einschränkung – keine Zensur der eigenen Gedanken. Oder anders ausgedrückt, keiner uns beiden sollte sich in punkto seiner wahren Gefühle zurückhalten. Keine Einschränkung.
Butler: Warum skizierst du nicht einfach mal worüber wir uns zum Thema Silber einig sind, und was unsere Differenzen sein könnten.
Friedman: Wir sind uns darüber einig, dass Silber ein seltenes Metall mit strategische Bedeutung ist und es in der Zukunft zu einem Engpass kommen muss. Wieso gehst du darauf nicht noch näher ein?
Butler: Weil wir seit 60 Jahren ein strukturelles Defizit erleben, in dem pro Jahr mehr Silber verbraucht als gefördert wird, wir haben bereits die Lagerbestände, die über tausende von Jahren gehortet wurden, aufgebraucht. Als Folge dieser aufgebrauchten Lager ist Silber zu einem seltenen Rohstoff geworden, seltener als Gold. Weil die physischen Eigenschaften von Silber so vielen anderen Materialien in so vielen verschiedenen industriellen Anwendungen überlegen sind, hat sich der Wert von Silber von einer universell anerkannten Anlage zu einem lebenswichtigen Wirtschaftsgut verschoben. Wegen der wachsenden Weltbevölkerung und der Verbesserung der Lebensstandards steigt die Nachfrage genau zu dem Zeitpunkt, an dem die Lager erschöpft sind und dies beansprucht die aktuelle Produktion. Silber ist in der Hinsicht auch einzigartig, weil es der einzige Rohstoff ist, der nicht nur von der Industrie gebraucht wird, sondern auch als Anlage gesehen wird. Für die Zukunft diktiert dies nahezu einen Engpass. Denken sie sich dazu noch die riesigen Short-Positionen in Derivaten und Zertifikaten hinzu, denen jegliches physisches Silber zu Deckung fehlt, und sie haben die Zutaten für eine Preisexplosion, die die Welt so schnell nicht vergessen wird. Für den letzten Kick sorgt die Tatsache, dass diese Fakten (die verschwindend kleine Anzahl der Silberinvestoren ausgenommen) der breiten Öffentlichkeit vollkommen unbekannt sind. Die Masse der Anleger ist noch gar nicht bei Silber angekommen.
Friedman: Ich kann all diesen Punkten nur zustimmen, aber lassen sie mich sagen, dass die Seltenheit von Silber der wichtigste Punkt von allen ist. Jeder, der daran interessiert ist Silber zu kaufen und zu besitzen, sollte den Aspekt der Seltenheit über alle anderen stellen. Ich hab Silber in der Vergangenheit gekauft und werde es auch weiterhin machen, allein wegen seiner Seltenheit und seinem strategischen Wert
Butler: Aber wo sind nun unsere Differenzen?
Butler: Ich stimme dir zu, dass ein physischer Engpass die Shorties zu Fall bringen würde, aber ich bin einfach der Meinung, dass dieser Engpass auch durch das Bedienen der Short-Positionen ausgelöst werden kann. Oder anders ausgedrückt, Silberknappheit wird die Shorties sicher vernichten, aber das Decken der Short-Positionen wird einen Engpass zur Folge haben, weil industrielle Verbraucher und Investoren wegen den Höheren Preisen Silber kaufen werden. Es ist wohl mehr eine Frage, was der Auslöser sein wird. Und was meine Versuche die Silbermanipulationen zu beenden betrifft, ich glaube da liegst du ziemlich falsch, wenn du sagst, dass sie ohne Ergebnisse ins Leere laufen. Auch wenn dies nur über mit der Zeit einsichtig werden wird.
Friedman: Immer noch mehr Zeit…
Butler: Ohne meinen Versuch die Leute über Silber aufzuklären und damit die Silbermanipulationen zu beenden, hätten so viel weniger Silber gekauft. Denk mal drüber nach. Ich bin keiner der das Ende der Welt vorhersieht und den Leuten deswegen rät Silber zu kaufen. Ich bin ein Analyst von Angebot und Nachfrage. Die einzige plausible Erklärung dafür, dass Silber über so viele Jahre lang nicht gestiegen ist, und warum es immer noch nur bei einen Bruchteil von seinem eigentlichen Preis steht, sind die Manipulationen. Ich erklär die Manipulationen nicht mit irgendeiner abgefahrenen „dahinter steckt bestimmt die Regierung“-Theorie. Ich belege sie mit öffentlich zugänglichen Daten. Wie kann ein vernünftiger Mensch Silber kaufen oder besitzen, wenn er nicht auch die Manipulationen anerkennt. Wenn ich der Meinung wäre, dass der Silbermarkt fair und frei von jeglicher Manipulation ist, dann gäbe es doch gar kein so unglaubliches Potential.
Friedman: Ich will dein Argument gar nicht bestreiten, nur stimme ich mit der Lösung des Problems nicht überein.
Butler: Wärst du mutig genug gewesen über all die Jahre hinweg Silber zu halten, wenn du der Meinung gewesen wärst, dass der Preis durch einen freien Markt bestimmt wird?
Friedman: Du hast mich davon überzeugt, dass Silber manipuliert wird. Ich weiß auch, dass viele andere überzeugt wurden. Deine Arbeit mit den COTs ist sensationell. Ich zweifle gar nicht an, dass die künstlich tiefgehaltenen Preise, die wir momentan erleben, auf eine Manipulation zurückzuführen sind. Mein Argument ging eher in die Richtung, dass nicht in tausend Jahren die Behörden die großen Shorties dazu zwingen werden ihre Shorts zu bedienen, weil dies für die Shorties schlichtweg den Bankrott bedeuten würde. Allerdings stimm ich dir zu, wenn es zur Silberknappheit kommt, dann werden auch die Behörden nichts dagegen unternehmen können, dass die Shorts gedeckt werden und sie damit bankrott gehen.
Butler: Gut, die Behörden werden wohl nichts dagegen tun, aber einer der großen Shorties könnte sein Verhaltensmuster ändern und doch anfangen seine Postionen zu decken. Besonders weil in die Finanzwelt ein immer größeres Risko-Bewusstsein an den Tag legt.
Friedman: Ich denke irgendwann werden die großen ihre shorts bedienen müssen, aber erst zu sehr hohen Kursen. Im Grunde wäre ich sogar dafür, dass die Shorties noch mehr verkaufen, nicht weniger, weil dies die Investoren in die Lage bringt mehr Silber zu einem günstigen Preis aufzukaufen. Ich bin mir darüber vollkommen im Klaren, dass die meisten Leute zum jetzigen Zeitpunkt kein Silber mehr kaufen könnten, wenn es die Shorties nicht gäbe.
Butler: Wo Unterscheiden wir uns den noch – den zukünftigen Preis und Wert von Silber?
Friedman: Als erstes muss man verstehen, dass du ein Analyst ist der, mit dem was er schreibt, vorsichtig sein muss. Ich weiß, dass dies dich manchmal davon abhält Dinge zu schrieben, die du wirklich sagen wolltest. Ich hingegen habe keine solchen Einschränkungen. Ich kann sagen was ich glaube, weil jeder weiß, dass es nur meine persönliche Meinung ist und ich werde auch nicht für solche Analysen bezahlt.
Butler: Wir haben uns darauf geeinigt nichts zurückzuhalten.
Friedman: Bevor ich anfange mit Zahlen rumzuwerfen, lass mich dir doch die Formel geben, die mich zu meinen Ergebnissen bringt. Ich fange mit dem Preis zum Hoch 1980 von $50/oz an. Ich schau mir an wie viel Silber damals auf der Welt verfügbar war, sowohl ober- als auch unterirdisch, was nach gefördert werden muss. Dann vergleiche ich wie viel Silber heutzutage ober- und unterirdisch vorhanden ist, mit dem was in 15 Jahren sein wird.
Friedman: Manche mögen schon sagen, dass das Hoch von 50 Dollar 1980 zu hoch gewählt ist, aber 1977 hatte ich eine andere Formel, die es mir ermöglichte eine Voraussage zu machen und Silber bei $4.50 zu kaufen und bei $40 zu verkaufen. Also eigentlich erhielt ich durch meine Formel $50, aber ich wurde nervös und stieg bei $40 aus, weil so viel Geld auf dem Spiel stand und ich entschied, dass ich es nicht riskieren konnte bis $50 zu warten. Ich denke, dass die $50 1980 der logische Referenzpunkt sind, weil wenn jemand versucht das langfristige Allzeit-Hoch des Silberpreises vorherzusagen, dann sollte man es doch an den Hochs der Vergangenheit messen und damit vergleichen
Butler: Also was sagt dir deine Formel jetzt?
Friedman: 1980 hatten wir 2 bis 2.5 Millionen Unzen mehr überirdisch verfügbares Silber als heute, und seit dem haben wir mehr als 12 Milliarden Unzen aus der Erde geholt. Das sind 12 Milliarden Unzen weniger, die heute in der Erde verbleiben. Wir haben fast 12 Milliarden gefördert und noch ein paar Milliarden Unzen aus den Lagern entnommen. Wenn wir 15 Jahre in die Zukunft schauen, werden wir weniger in den Lagern haben als heute und durch den Abbau fast 10 Milliarden Unzen weniger in der Erde. Der Preis muss somit ein Vielfaches der $50 von 1980 sein.
Butler: Du bist wahrscheinlich noch optimistischer was den Preis angeht als ich.
Friedman: Der momentane faire Wert von Silber sollte wesentlich höher angesiedelt sein. Genau das ist es was eine Chance für den Anleger darstellt. Aber sobald wir in einen Engpass kommen und die Manipulation durchbrochen wird, und die Shorts dazu gezwungen werden ihre Positionen zu decken, dann sehe ich einen ganz anderen Wert von Silber voraus. Bei einer wahren Silberknappheit, weil wir wissen, dass es auf der Erde weniger Bullionsilber als Gold gibt, muss Silber mindestens gleich viel Wert sein wie Gold. Mein Menschenverstand sagt mit, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt, dass seltenere Metall mehr wert sein muss als das häufigere, egal was momentan in den Köpfen der Leute ist. Das muss mindestens passieren. Das hat nix mit meiner Formel zu tun, es ist eine simple Beobachtung, dass der Preis an die Seltenheit angeglichen wird. Das Silber im Vergleich zu Gold so extrem unterbewertet ist, sind gute Nachrichten für den Silberanleger. Aber es wird erst im Falle eines Engpasses ans Licht kommen.
Butler: Ich bin etwas vorsichtig genau Preisprognosen abzugeben.
Friedman: Sicher, aber wenn wir uns klar darüber geworden sind, dass ober- und unterirdisch so viel weniger Silber verfügbar ist als 1980, dann ist es doch nur einleuchtend anzunehmen, dass der Preis auch über die $50 von 1980 steigen wird und das relativ bald. Und wenn wir zudem noch wissen, dass wir in 15 Jahren sogar noch weniger Silber haben werden, wie können wir uns dann nicht ziemlich verrückte Preise ausmalen?
Butler: Dem stimme ich schon zu, aber wenn man einen Preis prognostiziert, der über dem Goldpreis liegen wird, dann könnte man das als zu überschwänglich auslegen.
Friedman: Der Schlüssel liegt darin nicht über den Preis nachzudenken, sondern stattdessen sein Augenmerk auf den Wert selber zu legen und damit sinnvolle Annahmen für die Zukunft zu treffen. Ich nehme an, dass Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum anhalten werden und hunderte Millionen Menschen nach einem besseren Lebensstandart streben werden. Dafür wird man allerlei natürliche Rohstoffe benötigen und keinen mehr als Silber. Die Nachfrage nach Silber wird notgedrungen steigen. Wir haben bereits all das „einfache“ und billige Silber, sowohl über als auch unter Tage aufgebraucht. Das Silber, das in der Zukunft auf den Markt kommen wird, wird schwieriger zu finden sein und damit teurer. Irgendwann in den nächsten 15 Jahren, gehe ich davon aus, dass wir einen merkbaren Abfall der Minenproduktion sehen werden.
Butler: Darüber hab ich vor einigen Jahren in der “Friedman Theorie” geschrieben. Was passiert mit all dem Silberschmuck und den anderen Dingen im Besitz der Menschen rund um den Globus? Viele sagen, dass bei hohen Preisen dieses Silber den Markt überfluten wird.
Friedman: Es wird auf den Markt kommen, aber ich bezweifle, dass daraus eine Flut wird. Ich gehe davon aus, dass dieses Silber durch die brennende Nachfrage der Industrie abgefangen werden wird. Aber man muss sich vor Augen führen, dass der Preis einen großen Einfluss darauf nimmt, wie die Menschen denken. Wenn der Preis drastisch nach oben geht, so wird sich auch die Investitionsnachfrage vergrößern, besonders unter den reichen Leuten. Der Großteil der wohlhabenden Bevölkerung könnte sich zu diesem Zeitpunkt nicht vorstellen Silber zu kaufen, weil es zu billig ist. Sie schauen sich etwas billiges an, und gehen einfach davon aus, dass es schon seinen Grund haben wird, warum es billig ist. Aber lass die Preise nach oben fliegen und sie werden es haben wollen. Die meisten reichen Leuten werden sich keine Gedanken über eine Uhr oder eine Handtasche für $20 machen, aber hat es einen besonderen Markennamen oder ein Preisschild von $1000 oder mehr, dann wollen sie es haben. Sie sind es gewöhnt für alles Spitzenpreise zu zahlen, wenn etwas nicht teuer ist, dann wollen sie es nicht. Sie wollten Silber für $5 nicht, oder für $10, oder $15, aber wenn es mehr als $100 kostet, werden sie es haben wollen. Sie brauchen einfach die Bestätigung durch den Preis, bevor sie es kaufen.
Butler: Und was ist mit dem Silber der kleinen Leute?
Friedman: Es wird Verkäufe geben, aber vielleicht nicht so viel wie man erwarten könnte. Denn wenn der Preis steigt, werden die Leute stolz auf ihr Silber sein; sie werden das Gefühl von Reichtum haben. Wegen des höheren Preises, werden die Leute ihr Silber anders wahrnehmen. Es wird für die Leute, die es besitzen, ein Statussymbol werden. Wenn man seinen Gästen Abendessen mit Sterlingsilberbesteck servieren kann, wird das eine ganz andere Bedeutung haben, wenn Silber erstmal hunderte von Dollar kostet. Teures Silber polieren wird weit weniger zu Last werden, als billiges Silber zu putzen.
Ich glaube wenn der Preis stark steigen wird, wird immer mehr Leute bewusst werden, wie selten Silber eigentlich ist und wie es mit jedem Tag seltenere wird. Die Leute kommen nicht in Scharen um das zu verkaufen, von dem sie annehmen, dass es selten ist und noch seltenere wird. Solche Dinge wollen sie eher kaufen und halten an ihnen fest. Ich kann mir leicht vorstellen, dass in der Zukunft Silber als Maß für den Reichtum herangezogen werden wird. Manche mögen ihr Silber verkaufen wollen, aber viele werden es nicht, und es wir viele neue Käufer geben, weil sie ihren sozialen Status verbessern wollen und damit ihr Gefühl reich zu sein.
Butler: Warum beendest du nicht deine Gedanken zum Wert von Silber in der Zukunft?
Friedman: Der Schlüssel zum Wert eines Objektes ist festzustellen, was man dafür in der Zukunft eintauschen kann. 1989 konnte ich mein Haus, das Haus in dem ich immer noch Leben, für einen Gegenwert von 2500 Unzen Silber kaufen. Wenn ich es bis $50 ausgehalten hätte, hätte ich nur 2000 Unzen gebraucht. Heute bräuchte es fast 70.000 Unzen um mein Haus zu kaufen. Mir gefällt mein Haus, aber es ist keine 70.000 Unzen Silber wert. Nicht weil mein Haus zu teuer ist, sondern weil Silber zu billig ist. Basierend auf meiner eigenen Erfahrung mit meinem Haus, ist Silber um den Faktor 30 unterbewertet.
Momentan würde ich Silber nicht im Traum gegen etwas anderes eintauschen. Nicht für Immobilien, Aktien oder andere Rohstoffe, Gold mit eingeschlossen. Jetzt ist der Zeitpunkt wo man alles in Silber umtauschen muss. Dann, in der Zukunft, wird man denselben Tausch machen können wir ich 1980. Mit dem Unterschied das man zum Höhepunkt des nächsten Zyklus keine 2500 Unzen mehr brauchen wird um ein gutes Haus zu kaufen, sondern nur noch 250 Unzen.
Butler: Die Leute hielten mich für verrückt als ich ihnen vor Jahren $100 oder $200 pro Unze Silber vorschlug, aber du machst Vorrausagen, die in die tausende von Dollar für die Unze gehen. Wird der Dollar so entwertet sein, dass ein Leib Brot dann $200 kostet?
Friedman: Nein. Ich sage nicht vorher was man mit dem Dollar kaufen kann; das ist nicht Teil der Formel. Die Formel schließt nur ein, was man 1980, heute und in 15 Jahren, für Silber eintauschen konnte. Ich halte mich nicht mit Währungen, Geldbeständen oder Inflation auf, oder all diese anderen Dingen über die die Leute so viel reden. Meine Formel berücksichtigt nur den relativen Tauschwert von Silber in der Zukunft, basierend auf dem Wissen der Vergangenheit und den zu erwartenden
Butler: Naja, ich kann mit dir kaum über die Vergangenheit streiten, aber welche Veränderung in den nächsten 15 Jahren am Silbermarkt genau macht dich so sicher, dass du solche extremen Preisprognosen abgeben kannst.
Friedman: Die Tatsache, dass wir heute so viel weniger Silber im Vergleich zu 1980 haben, und wie viel weniger wir, besonders unter Tage, in 15 Jahren haben werden. Ich denke, dass die Silbervorkommen derart ausgebeutet werden, dass wir in 15 Jahren weit weniger fördern können als heute. Du bist doch der, der als erstes geschrieben hat, dass die geologischen Untersuchungen der USA zeigten, dass es im Vergleich zur Produktion im Boden kein selteneres Mineral gibt. Hast du das vergessen? Ich hab es jedenfalls nicht und ich glaube, dass wir uns ins 15 Jahren glücklich schätzen werden, wenn wir Jährlich 400 Millionen Unzen schaffen, gegenüber fast 650 Unzen momentan. Vergess auch nicht, was in China, Indien und den anderen Entwicklungsländern vor sich geht, die Nachfrage muss in der Zukunft größer sein, wohl fast eine Milliarde Unzen pro Jahr. Woher soll das Silber kommen, um so eine große Nachfrage zu stillen, wenn die Produktion abfällt und zu welchem Preis? Denk dir eine vollkommen andere Anlegerpsychologie hinzu, verursacht durch die kommenden hohen Kurse und dem Bewusstsein um die Seltenheit von Silber, und dann sind meine Zahlen noch konservativ!
Ja, ich hab für 2500 Unzen ein Haus gekauft, aber in 15 Jahren wird man dafür nur noch 250 Unzen bauchen. Natürlich nicht ich selber, aber vielleicht meine Enkel, oder jeder anderer, der wie ich denkt.
Butler: Ich denke, dass dein Formel stimmt, weil sie sich auf Fakten stütz, aber ich sehe einfach keine tausende von Dollar pro Unze. Ich glaube es wird genug Ersätze für Silber geben, um deine extremem Preisen den Wind wegzunehmen.
Friedman: Von welchem Preis gehst du dann in 15 Jahren aus?
Butler: Es ist gut möglich, dass er dreistellig sein wird.
Friedman: Unter welchen Bedingungen?
Butler: Die Bedingungen werden wohl das komplette Gegenteil von dem sein, was wir heute vorliegen haben. Es werden keine konzentrierten Short-Positionen existieren. Ich glaube, dass Silber im Zentrum der finanziellen Aufmerksamkeit stehen wird, und nicht mehr die Rolle eines vernachlässigten Stiefkind einnimmt. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es ein freier Markt ist, der sich durch Angebot und Nachfrage austariert. Ich weiß, du bist nicht der Meinung, dass das je möglich sein wird, aber ich bin mir da nicht so sicher und habe eigentlich vor unvoreingenommen zu bleiben. Ich würde glaube nervös werden, wenn jeder davon überzeugt ist, dass Silber noch höher steigen wird, nachdem es bereits sehr hoch steht.
Auch wenn wir beide offensichtlich spüren, wie unterbewerten Silber momentan ist, und dass es eines Tages davon loskommen wird. Und auch wenn es momentan so schwierig ist die Leute von der momentanen Unterbewertung zu überzeugen, so wird es irgendwann in der Zukunft, wenn wir bei viel höheren Preisen angekommen sind, schwer werden, die Leute davon zu überzeugen, dass Silber einfach nicht mehr unterbewertet ist.
Obwohl wir verschiedene Auffassungen darüber haben, wie die Manipulationen angegangen werden sollten, so sind wir uns doch darüber einig, dass Silber die Chance ihres Lebens darstellt!
Friedman: Darauf können wir uns garantiert einigen.E-MAIL AN SCOTIAMOCATTA
Hier eine geringfügig zusammengefasst E-mail, die uns von einem Leser zugeschickt wurde.“Lieber Mr. Waug, CEO von Scotia Mocatta
Danke für ihre Antwort auf Herrn Butler’s Brief. Eine Antwort ist mehr als wir normalerweise bekommen. Ich würde ihnen gerne eine Beobachtung schildern: Sie sollten sich nicht in Sicherheit wiegen, nur weil die Behörden es nicht für nötig gehalten haben sie in Hinblick auf die Manipulationen am Silbermarkt zu untersuchen. Solche Untersuchungen der Regierung in Bezug auf Manipulationen kommen meistens erst hinterher. Ich nenne es das „Wer war schuld“-Spiel und die Regierung war nie schuld. Die Ämter bringen nur all zu oft ihre behördliche Verantwortung erst dann ins Spiel, wenn es eindeutig Fakten gibt. So oft reagieren sie erst nach dem Supergau, dann schaut es nämlich so aus, als ob sie die Oberhand hätten. Und wo stehen sie dann? Meiner Meinung nach ist das ziemlich einfach. Sie sind der CEO von Scotia und in dem Maß, wie die Manipulation auffliegen wird, werden sie als CEO auch in der Tinte stecken. Für sie ist die einfachste Lösung wohl die, jetzt etwas dagegen zu unternehmen. Sie wurden gewarnt.
Als kleiner Vorschlag noch; bringen sie ihren Anwaltsstab dazu zu untersuchen, wie die Behörden die Gesetze und Regulierungen anwenden. Ich glaube, sie werden in vielen Fällen merken, dass sie die Gesetze nicht anwenden um zu ordnen, sondern um zu bestrafen. So oft reagieren sie erst, nachdem etwas zum ernsten Problem geworden ist. Dann werden Sie zum leichten Ziel und am Ende werden sie diejenigen sein, denen die Schuld zugewiesen wird. Die Regierung stellt damit sicher, dass sie die Helden der Wähler sind.
Zusammengefasst also, wenn sie den Zorn der Regierungsbeamten nicht fürchten, dann haben sie keine Ahnung wie das Spiel gespielt wird.
Achso, und während ihr versucht eure Short-Positionen zu decken, schlag ich euch vor nicht nochmal den Silbermarkt so wie am 16.08.07 auf den Grill zu werfen, weil das gilt als strafbarer Tatbestand für Manipulation.
Vielen Dank!

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, silberinfo übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. (12.09.2007si/as/tw) Quelle: www.investmentrarities.com