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Speaking Of Silver

Es ist schon eine Weile her, das wir das letzte Mal über den Silbermarkt geschrieben haben. Es gibt eine Reihe guter Gründe hierfür und dann gibt es Sachen, die man aufgreifen kann und auch sollte. Darum geht es in diesem Artikel.

Fangen wir mit den schlechten Nachrichten an. Es gibt sehr wenige Menschen, die viel über den Silbermarkt wissen, ob sie nun bullisch oder bärisch argumentieren. Wir kommen zu diesem eindeutigen Schluss, der auch als eine Warnung zu verstehen ist. Es gibt sehr einflussreiche Personen, mit tollen Erfolgsgeschichten und Referenzen im Bereich Investition und Analyse, die sich in den letzten ein oder zwei Jahren zu Gunsten von Silber ausgesprochen haben. Manche davon waren bullisch, wir mögen diese selbstverständlich lieber. Dann gab es auch ein paar wenige, die bärisch argumentieren. Man sollte immer daran denken, dass diese Artikel und Vorträge von Leuten kommen, die als bekannte Personen im Investmentbereich gelten. An dieser Stelle muss man es noch einmal die oben getroffene Aussage wiederholen: Es gibt sehr wenige Menschen, die überhaupt ein wenig mehr von Silber verstehen. Es ist schwierig nicht mit dem Finger auf jemanden zu zeigen und Namen fallen zu lassen, sie können mir glauben, wenn ich ihnen sage, dass es eine ganze Menge solcher Leute im Einzelhandel und unter den institutionellen Investoren gibt. Also liebe Leser - seien sie auf der Hut. Die spritzigsten Ansichten über den Silbermarkt sind meistens ... sagen wir wenig fundiert.

Jetzt kommen wir zu den "Warums". Unserer Meinung nach fallen die meisten Silberbullen unter die Kategorie "Wunschdenker". Wunschdenker glauben, dass Silber immer eine Investition wert ist, da sie so viele Geschichten aus den alten Tagen kennen, als Silber noch eine Menge mehr Respekt verlangte als heutzutage. Fragen sie dann nach warum, werden jene am Ende aufgeben und sagen, dass wenn alles andere zusammenbricht, Silber schließlich immer noch Geld sei. Nicht schlecht, oder? Denken wir auch. Das richtet sich übrigens an den Leser UND den Verfasser.

Was die "Gurus" unter den Silberbären betrifft (davon gibt es immer nur eine Handvoll), so haben ihre Aussagen folgenden Tenor: "Silber ist kein Geld, es ist ein Industriemetall". zusammen mit der drohenenden Rezession, Depression, Abschwung - weltweit oder sonst wieweit. Weniger oft wird der sinkende Gold/Silberratio ("Es ist gefallen, deshalb kehrt der Trend um.") aufgegriffen oder die Mengen Silber, die in Indien gehortet wurden. Diejenigen mit Hang zur Geologie, wagen zu behaupten, dass noch große Mengen Silber im Erdboden lagern, genug für die nächsten Generationen. Ich muß auch sagen, dass das nicht blöd klingt. Manches davon macht Sinn, oder? Zumindest ein Teil.

Unglücklicherweise hatten diese Personen nicht einmal ein Dutzend fundamentale Fakten über Silber parat. Wir haben natürlich keine statistische Auswertung betrieben, aber das ist der Eindruck, den man beim Lesen und Hören jener Ansichten gewinnt.

Keiner scheint selbst zu wissen oder sich zu erinnern, dass der jährliche Verbrauch von Silber bei 1.000.000.000 Unzen liegt. Richtig ist, dass die Zahlen von GFMS und CPM Group eher bei 800 Mio. Unzen liegen (bei einem jährlichen Zuwachs von 3%). Aber wir sind immer noch der Meinung, dass es keine Möglichkeit gibt, Silbermengen genau zu beziffern oder darüber Rechenschaft abzulegen, gerade da es Regionen in der Welt gibt, in denen die Leute noch nie etwas von Rechenschaft ablegen gehört haben. Also zeigen wir uns ritterlich und runden die Zahl auf eine gemütliche Milliarde auf. Im Jahr! Das ist eine beeindruckende Zahl, sie ist einfach zu merken, gerade für jene, die nicht jeden Tag mit Silber zu tun haben.

Es macht auch das Rechnen einfacher, gerade jetzt, da wir dank Jeff Foxworthy erfahren haben, dass wir letztlich nur fünftklassig sind. Also die Berechnung: Es gibt 6,5 Milliarden von uns auf der Erde, unsere Zahl wächst jährlich um 1,14%. Dann haben wir schon 75 Millionen Menschen mehr - allein 2006. Ganz einfach durchzurechnen, dass pro 6,5 Humanoiden 1 Unze Silber verwendet wird, oder, wenn ihnen das lieber ist 2 Unzen für 13 illegale Mexikaner.

Und genau da liegt der Haken. Wir müssten rund 11 Millionen Unzen jedes Jahr neu produzieren, um mit den derzeitigen Bevölkerungswachstumsraten Schritt zu halten. Das hört sich jetzt vielleicht nicht viel an, aber wissen sie, wie viele Gesellschaften auf der Welt so viel Silber im Jahr fördern? Nehmen wir von den großen Silberproduzenten nur zwei heraus: Pan American Silver (NASDAQ: PAAS) und Coeur d’Alene Mines (NYSE: CDE). Die renommierte Silver Valley of North Idaho, USA spuckt heutzutage gar nicht mehr so viel aus. Und auch die Junior-Silber-Überflieger aus Mexiko zusammengenommen kommen kaum auf 11 Mio. Unzen im Jahr. Soweit die Tatsachen. Wenn sie also das nächste Mal einen dieser ausgezeichneten, mit Titeln versehenen Berater über Silber sprechen hören, fragen sie zu aller erst, ob er ihnen den Namen von einem Dutzend Silberproduzenten aufzählen kann. Und wenn sie wirklich noch mehr Spaß haben wollen, fragen sie ihn nach den Namen der Silberminen. Schauen sie, wir haben den dringenden Verdacht, dass diese Ratgeber von sich glauben (angesichts der Tatsache, dass sie Bondpreise aufgrund von Zinssätzen berechnen können oder ähnlichen Krimskrams), auch automatisch Experten für Silber zu sein ... erzählen sie es bloß nicht weiter.

Wir wünschten, ihnen den Anstieg des pro Kopf-Verbrauchs von Silber in einem Chart präsentieren zu können, können wir aber nicht. Dennoch behaupten wir, dass heute mehr Silber pro Kopf verbraucht wird, als noch vor hundert Jahren, ungeachtet der Tatsache, dass Silber damals als Geld genutzt wurde.

Dann gibt es da noch den Recycling-Faktor, der von den Möchtegern-Silber-Analysten meistens ganz vernachlässigt wird. Der gesunde Menschenverstand sagt, dass sich die Menge an Silber, die sich vor 100 Jahren im Umlauf befand auch heute in irgendeiner Form - sei es eine Münze, ein Kerzenständer, Großmutters Mitgift - vorhanden ist. Derselbe (seltene) Menschenverstand (siehe auch: CPM Group’s 2006 Silver Book, S. 45) sagt uns, dass sich die Dinge seither verändert haben. Heutzutage ist ungefähr die Hälfte des verbrauchten Silber für immer verloren. In dieser Hinsicht haben wir es lange Zeit mit Öl verglichen. Ist es erst einmal verbraucht, ist es weg.

Um es kurz zu machen (wir haben unsere Ansichten über den Silbermarkt schon so oft auf diesen Seiten oder anderenorts in den Medien dargelegt): Falls sie sich wirklich für Silber interessieren, und gerne ein paar Hausaufgaben erledigen würden, dann lesen sie mehr zum Thema. Das sollte schon helfen Meinungen und Fakten auseinander zuhalten, jedes Mal wenn sie jemanden über Silber reden hören oder schreiben sehen. Es gibt zahlreiche glaubwürdige (nicht perfekte aber glaubwürdige) Informationen zum Thema Silber, darunter Bücher, wissenschaftliche Berichte und Internetbeiträge.

Kommen wir zu den guten Nachrichten. Gut ist zum Beispiel, dass sich in der Angelegenheit Silber während der letzten 1-2 Jahre nicht viel verändert hat. Nicht, weil wir nicht mit dem Markt mitgehalten haben, das haben wir schon. Ja, wir denken immer noch, dass es irgendwann eine 50%ige Korrektur für diesen bullischen Teil des Rohstoffmarktes geben wird. Das sind jedoch allgemeine Aussagen, die für die meisten Leser keinen unmittelbaren praktischen Nutzen hat. Lassen sie uns das vertiefen.

Zu allererst muss man sagen, dass sich der Sektor der Edelmetalle und besonders der von Silber immer mehr füllt. Heute gibt es eine ganze Anzahl von Silber-Hedge-Fonds, gegenüber einem einzigen letztes Jahr. Es gibt zudem eine Menge andere Fonds, die Silber in ihren Anlagenmix eingeführt haben. Die Toronter PDAC-Konferenz stellte einen neuen Rekord auf, in dem sie alle anderen Rekorde einfach wegblies. 18.000 Menschen kamen und erfuhren, dass der nächste 10-Bagger Junior für ihre Renten zahlen wird. Diese Besucherzahl müsste dem Andrang anlässlich der Enthüllung des Apple iPhone Konkurrenz machen. (Das könnte eine Erklärung für deren momentane Glanzlosigkeit trotz Spottpreisen sein). Die große, alljährliche Silberfeier der CPM Group im Royal York Hotel war extrem beliebt. Merrill Lynch veranstaltete den 2. Jahrestag der Silberkonferenz in der Bay Street. Der Strom der Gäste war nicht zu dicht, aber nach drei Tagen PDAC kann man nicht allzu viel daran ablesen. Das alles sollte einem jedoch nicht zu Kopf steigen. 2.Jahrestag - verstehen sie? Nicht, dass wir irgendetwas dafür können aber die Retailing Leaders Conference besteht im 30sten Jahr - wenn sie nachvollziehen können... .

Das bringt die Sache wieder auf den Boden: Offiziell befinden wir uns in der zweiten institutionellen Phase dieses Bullenmarktes. Diese Phase ist auch als "wall of worry"-Phase bekannt. Das ist die Zeit, in der unendlich viele Gründe gegen einen Silberaufwärtstrend irgendwoher gezerrt werden. Machen sie sich keine Sorgen - kaufen sie Barren.

Noch von anderer Seite beginnt sich der Markt zu füllen. Die Zahl der Silbergesellschaften auf unserer Liste stieg um über 50% innerhalb des letzten Jahres.

Lassen sie mich das näher erklären. Frühzünder wie Silver Standart und ein paar andere ergriffen die Chance und setzten auf Silber. Die Konkurrenz zu den Goldgesellschaften glich einem Überlebenskampf und sie mussten verkaufen, bevor sie auch nur einen guten Wurf landen konnten. Das hat sich geändert. Heute werden die Silbergesellschaften nicht mehr als Investitionshindernis betrachtet. Sie werden mit offenen Armen empfangen und als legitimes, eigenständiges Investitionsziel angenommen. Besonders deutlich wird dies anhand des Aktiencharts von Silver Standard (NASDAQ: SSRI, TSX: SSO). Im Juni 2006 wurden ihre Anteile bei 16,00 US$ gehandelt. Am Ende des Geschäftstages 5. April 2007 verkauften sie sich bei 37,35 US$, ein atemberaubender Zuwachs von 133% innerhalb von 9 Monaten - obwohl sich am Silberpreis innerhalb dieses Zeitraums absolut nichts ablesen ließ. Es handelte sich nicht um eine Pfennigaktie und keine Meldung hatte das Potential, eine solche Entwicklung auszulösen. Das ist ein qualitativer Stimmungsumschwung seitens der Investoren. Dies ist den institutionellen Investoren zuzuschreiben (seit 5 Jahren in diesem Bullenmarkt) die schließlich feststellten: SILBER IST EINE GUTE INVESTITION. Warten wir ab, was passiert, wenn Otto Normalverbraucher zum selben Schluss kommt - wahrscheinlich erst in ein paar Jahren.

Kommen wir zum Gedränge in diesem Sektor. Silbergesellschaften schießen wie Pilze nach einem Regentag aus dem Boden. Die Fülle an Investitionskapital zieht zunehmend Leute an und setzt die Zugangsbeschränkungen für den Sektor herab.

Das ist die Überleitung zum nächsten Punkt: Konsolidierung. Was für ein gefürchtetes Wort für Investoren. Für sie bedeutet es Korrektur und langwierige, nervtötende Seitwärtsbewegung im Markt. Für Profis aus der Silberindustrie bedeutet dies etwas völlig anders: Mergers und Acquisitions (M&A). Schon seit dem letzten Jahr erwarten wir die Zeit der Silbergesellschaften. Jetzt sind wir sicher, dass es nicht mehr lange dauern wird. Bei Uran, Gold und Basismetallen hat die Entwicklung schon stattgefunden. In unseren Augen ist der Sektor überreif für eine Konsolidierung. Pan America plant seine Produktion innerhalb der nächsten Jahre zu verdoppeln, Silver Standard hat das Ziel selbst Produzent zu werden, also liegt unser Hauptaugenmerk auf den Juniors. Einige dieser Juniors werden wohlgemerkt sehr schnell reif, aber nur wenige werden als Konsolidatoren auftreten und zum mittleren Feld aufschließen. Beispiele für eine solche Entwicklung sind im Goldsektor - Yamana - und im Uransektor - Energy Metals. Sie werden mir zustimmen, dass es wichtig die Firmen mit Potential auszumachen, gerade wenn man weiß, dass zwei der überlebenden "Konsolidatoren" des letzten Zyklus Newmont und Coeur d’Alene Mines heißen. Wahrscheinlich werden sie die Ziellinie festlegen, und ganz gleich wo diese auch liegen wird, verheißt das einen beträchtlichen Anstieg gegenüber den derzeitigen Ständen.

Wir begeben uns jetzt auf dünnes Eis (was wir nicht zum ersten Mal tun) und erlauben uns, das selbe für den Silbersektor anzunehmen. Unserer wenig ausgeklügelten Meinung nach, ist der jetzige Spitzenläufer First Majestic (TSX.V: FR) und Endeavour Silver (AMEX: EXK, TSX: EDR) kommt gleich dahinter. Dies ist reine Spekulation unsererseits, doch können wir uns keinen anderen vorstellen, der zurzeit die Ambitionen hat und über die Ressourcen als auch die erforderlichen Geldmittel verfügt, um die Konsolidatorenrolle zu widmen. Das wird die Zukunft zeigen.

Es gibt noch eine ganze Menge anderer Sachen, die wir uns näher hätten ansehen können, aber das muss bis zum nächsten Mal warten. Fürs erste soll das hier reichen:Sterling Mining (OTCBB: SRLM) plant zum Jahresende in Produktion zu gehen Minefinders (AMEX: MFN, TSX: MFL) will auch dieses Jahr produzieren Excellon (TSX.V: EXN) müssten es bald mit ihren Silberobligationen geschafft haben und erstrahlen Garibaldi Resources (TSX.V: GGI) mit den einer der besten Silber- und Goldanlagen in Mexiko, Peter Megaw noch nicht eingerechnet Aura Silver (TSX.V: AUU), setzen sie auf das Management, das auch Ur-Energy brachte Revett Minerals (TSX: RVM) eine stark unterbewertete Montana Geschichte (in Zukunft gibt es mehr über Montana).
Wir möchten uns fast selbst auf die Schulter klopfen, dass wir die ersten waren, die ihnen Gesellschaften wie Mag Silver, Esperanza Silver, Minera Andes, Genco Resources, Sabina Silver - alles große Erfolge - vorgestellt haben. Wir gratulieren allen, die damals unseren Ratschlägen folgten.

Nur im Fall sie fragen sich: Wir sind immer noch sehr bullisch in Bezug auf Silber. Das Beste kommt noch.


© Sean Rakhimov
www.SilverStrategies.com