Silber keine sonderlich bullischen Aussichten
11.02.2008 - 09:17:02 Uhr
Rohstoff-Trader
Gerbrunn (aktiencheck.de AG) - In der letzten Woche wurde von der renommierten Fortis Bank erneut das regelmäßig erscheinende "Silver Book" veröffentlicht, welches Aufschluss darüber gibt, wie es um die Angebots- und Nachfragesituation bei diesem Edelmetall bestellt ist - viele Silberbullen dürften nach der ersten Lektüre dieser 34 Seiten womöglich in Ohnmacht gefallen sein, so die Experten vom "Rohstoff-Trader".
Allerdings möchten die Experten an dieser Stelle nicht nur die Daten, sondern auch die nicht erwähnte Aspekte analysieren, die das Blatt sehr schnell wenden könnten. Im Jahr 2007 habe sich das Gesamtangebot aus insgesamt 34.130 Tonnen zusammengesetzt. Davon seien etwa 20.584 Tonnen aus Minen gefördert worden, während der Rest aus recycelten Schmuck, Photographen oder der Industrie stamme. Die Regierungsverkäufe hätten sich nur auf 500 Tonnen belaufen. Für das Jahr 2008 würden die Analysten ein weiter steigendes Angebot auf dann 34.934 Tonnen prognostizieren. Hauptursache für den Zuwachs seien sowohl eine gestiegene Minenproduktion als auch ein verstärktes Interesse daran, Altsilber zu recyclen.
Auf der Nachfrageseite seien 27.989 Tonnen verwendet worden, weswegen ein Überangebot in Höhe von 6.141 Tonnen in Erscheinung getreten sei. Die größten Nachfrager seien nach wie vor die Schmuck-, Photographie- und Elektronikindustrie. Seitens der "Exchange Traded Funds", so genannter börsengehandelter Fonds, die ein Investment in Silber vereinfachen würden, seien im Jahr 2007 2.147 Tonnen aufgekauft worden. Für das Jahr 2008 würden die Experten mit einem Absinken der Nachfrage auf dann 27.619 Tonnen rechnen, verursacht durch einen leichten Nachfragerückgang in der Photoindustrie sowie einen drastischen Rückgang bei den Fondskäufen auf dann nur noch 800 Tonnen. Es solle laut diesen Schätzungen zu einem Überangebot von 7.315 Tonnen kommen.
Obwohl die Aussichten auf den ersten Blick nicht sonderlich bullisch aussähen, müsse man wissen, dass derzeit einige weitere Silberfonds auf der ganzen Welt geplant seien. Diese seien in die Berechnungen bisher noch nicht einbezogen worden und könnten schnell dazu führen, dass sich das Überangebot abbaue. Allein der erste Silberfonds, welcher im Jahr 2004 von Barclays emittiert worden sei, habe innerhalb von nur zwei Jahren auf weit über 3.000 Tonnen Volumen ansteigen können. (Ausgabe vom 10.02.2008) (11.02.2008/ac/a/m)
Quelle: Fondscheck.de
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