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Damals und Heute

Vor kurzem hatte der Silberpreis Stände erreicht, wie wir sie seit 1980, also ca. 28 Jahre lang, nicht mehr erlebt haben. Das ist eigentlich eine ganz schön lange Zeit. Vor 28 Jahren war gerade erst einmal die Hälfte der 6,5 Millionen Menschen, die jetzt die Weltbevölkerung ausmachen, geboren. Für mich persönlich, war das die Hälfte meiner jetzigen Lebenszeit her. Wie alt waren sie und was haben sie im Jahr 1980 getan?

1980 war ich ein Rohstoff-Broker für Drexel Burnham in Miami, gerade frisch wieder-verheiratet, mit 3 noch jungen Kindern. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon 8 Jahre als Broker tätig, ich fing 1972 bei Merrill Lynch an. Damals hielt ich mich für völlig erfahren, da ich den großen Rohstoff-Boom der 1970er-Jahre miterlebte. Ich war kompetent und zählte immer wieder zu den Besten in Drexels Broker-Rankings. Ich kümmerte mich um umfangreiche Transaktionen für alle Rohstoffarten, darunter auch Silber. Und ich wickelte tatsächlich auch die größte Einzeltransaktion in der Geschichte Drexels ab - einen Steuer-Straddle, bei dem es um mehrere Tausend Silber-Futures-Kontakte ging. Darüberhinaus wickelte ich eine ganze Palette an Silbertransaktionen auf eigene Rechnung ab (wobei ich mir auch Silber ausliefern ließ). Ich hatte Kunden wie Izzy, der später zu einem guten Freund und Mentor wurde. Zum allergrößten Teil machten meine Kunden Gewinne.

Ich werde ein wenig über meinen Hintergrund während des Ansturms auf die 50 $-Marke und den darauf folgenden Kollaps beim Silberpreise erzählen, um auf den Punkt zu kommen. Auch wenn ich damals mehr über die kurzfristigen Bedingungen beim Silber wusste und zahlreiche Silber-Trades abwickelte, so wusste ich doch eigentlich nichts über Silber. Ja so ist es - ich hatte keine Ahnung von der wahren Geschichte, die hinter dem Silber steht, auch wenn ich selbst an ihr Teil hatte. Ich habe nichts Wichtiges über Silber lernen können, solange ich mich nicht selbst zwang, noch einmal einen Schritt zurückzutreten und wirklich darüber nachzudenken.

Mit diesem Artikel möchte ich ihnen bei der Entscheidung helfen, ob Silber immer noch eine so großartige Investitionschance ist, wie ich denke. Für mich gibt es große, fundamentale Unterschiede zwischen 1980 und heute. Ich denke, es sind genau diese Unterschiede, die sie, mehr als zuvor, zum Kauf und zum Halten von Silber anreizen werden. Kommen wir zu den Unterschieden, ohne dabei besonders auf eine Rangordnung zu achten.


1. Es gibt heute viel geringere Silberbestände, als noch 1980; Milliarden von Unzen weniger. Grob ausgedrückt gab es 1980 rund 4 Milliarden Unzen erhältliches Silber in den Lagern. Über die folgenden 28 Jahre wurden aufgrund des Silberdefizits rund 3 Milliarden Unzen Silber (100 Millionen Unzen jährlich) aus den Silberlagern entnommen und von der Industrie verbraucht oder in eine Form gebracht, aus der das Silber nicht mehr zurück auf den Markt gelangen kann - außer zu außergewöhnlichen hohen Preisen. Mit anderen Worten: Über die letzten 28 Jahre wurden 75% der Weltlagerbestände an Silber aufgebraucht, wodurch uns nur noch eine Milliarde Unzen bleiben.

Bei einer Pro-Kopf-Rechnung sticht die Abnahme der Silberbestände in den weltweiten Lagern noch dramatischer hervor, weil die Bevölkerung der Erde in diesem Zeitraum um fast 50 % anwuchs. 1980 gab es fast eine ganze Unze aus den Silberlagern für jeden Menschen, der auf der Erdoberfläche lebte. Heute bleibt davon nur noch ein Bruchteil - nur noch 15% einer Unze. Wenn man es nun anders ausdrückt, dann lag im Jahr 1980 die Pro-Kopf-Menge an gelagertem Silber sechsmal höher als heute. Allein bei dieser Betrachtung (eine Inflationsbereinigung ganz außen vor gelassen) sollte der heutige Silberpreis sechsmal so hoch liegen wie im Jahr 1980.

Wie kam es nun zu dieser Abnahme der Silberbestände. Ein ganzer Teil kam vom Great-Silver-Melt, damals verkauften die Leute aufgrund der hohen Preise silberhaltige Objekte. In viel größerem Maße kam von den Zentralbanken, die über lange gehegte Silberbestände verfügten, welche gleichzeitig als blödsinniges Silber-Leasing-Programm dienten. All diese Bestände existieren nicht mehr - die Zentralbanken sind fertig mit dem Silber-Dumping.


2. 1980 standen die Menschen Schlange, um sämtliche Arten von Silberobjekten zu verkaufen, da der Preis für die damaligen Zeiten hoch war. Heutzutage gibt es keine langen Schlangen, obwohl wir wieder zu solchen Preisen zurückkommen. Es kam damals zu monatelangen Arbeitsrückständen in den Raffinerien, so viel Silber auf das Einschmelzen wartete. Heute gibt es dort keinen Rückstand.

Auch wenn die Preise jetzt wieder ein Niveau erreicht haben, wie man sie das letzte Mal vor 28 Jahren hatte, so kam es zu Spannungen oder sogar zu Knappheit beim Investitionssilber. Im Jahr 1980 war das Gegenteil der Fall. Heutzutage sind die Käufer im Einzelhandel viel offensiver. Damals waren die Verkäufer offensiver. In der Öffentlichkeit galt der Silberpreis damals als überzogen. Das sollte sich dann auch für die folgenden 2 Jahrzehnte als korrekt herausstellen. Heute gilt Silber in der Öffentlichkeit als unterbewertet, weil gekauft und nicht verkauft wird. Ich denke die öffentliche Meinung ist dahingehend korrekt.


3. Die Veränderungen bei den realen Angebots- und Nachfragezahlen sprechen heute viel eher für Silber als 1980. Bei Verbrauchsrohstoffen wie Energie, Industriemetalle und Agrarprodukte herrscht eine angespannte Angebotssituation. Beim Silber sieht es da nicht anders aus, schaut man auf die spärlichen Lagerbestände. Ja, wir bauen heute mehr Silber ab, als im Jahr 1980 aber die Produktion aller anderen Rohstoffe hat sich ebenfalls ausgeweitet. Am Ende verbrauchen wir auch viel mehr Silber als damals.

Die Kernpunkte sind klar: Mehr Menschen, mehr Weltwirtschaftswachstum und eine Wirtschaftsaktivität, die so hoch ist, wie niemals zuvor. Jetzt nehmen sie noch die immer schwerer zu findenden Angebotsquellen hinzu. Das anhaltende Wirtschaftswachstum von Brasilien, Russland, Indien und China, zusammen mit allen anderen Schwellenländern, all das gab es im Jahr 1980 noch nicht. Hierbei handelt es sich um eine Kraft, die man unmöglich aus der Bahn werfen kann. Bei der Nachfrage nach Rohstoffen werden die Verhältnisse von 1980 nicht wieder eintreten. Wir leben heute in ganz anderen Dimensionen bei der Rohstoffnachfrage.

Ein grundsätzlicher Unterschied in Bezug auf Silber liegt beim Defizit, das 28 Jahre lang, seit 1980, kontinuierlich aufgebaut wurde (und eigentlich bis 1940 zurückzuverfolgen ist). Die "Rechnung" dieser unvergleichlichen, defizitären Verbrauchsmuster beim Silber wird der Welt eines Tages präsentiert werden und sie schockieren. Wir haben das Silber, das ober- und unterirdisch existierte, verbraucht. Das Meiste davon ist einfach weg. Die Industrie verbraucht jährlich fast eine Milliarde Unzen Silber und die werden irgendwann einfach nicht mehr vorhanden sein.

Ein anderer wichtiger Unterschied zwischen 1980 und heute, den man bei allen Rohstoffen findet, ist der schockierende Anstieg der Produktionskosten. Was die Kosten für die Inbetriebnahme einer neuen Mine betrifft aber auch die generell zurückgehenden Gehalte, so liegen die Dinge heute ganz anders als im Jahr 1980. Dieser Umstand war der Rückenwind, der die Rohstoffpreise trieb und er wird es auch weiterhin sein. Das ist nirgendswo zutreffender als beim Silber.


4. Das letzte Mal, als wir solche Preisniveaus erreichten, im Jahr 1980, begannen die Leute zu verkaufen, was sie hatten. Neben dem Great Silver Melt kam es auch zu großen Investitionsverkäufen, die durch den langfristigen Rückgang der Preise verstärkt wurden. Die Investitionseiszeit sollte beim Silber ganze 20 Jahre dauern. Jeder wusste um die offensichtliche Tatsache, dass Silber für 2 Jahrzehnte die absolut schlechteste Anlageklasse gewesen ist.

Stellen sie diesen Investitionsmangel und diese schreckliche Preisentwicklung der heutigen Situation gegenüber. Es hat in den letzten Jahren nur sehr wenige Investitionen gegeben, die besser abgeschnitten haben als Silber. Wichtiger ist noch das Wiederentstehen von Investitionskäufen beim Silber – man kann sie nicht anders als dramatisch bezeichnen.

Neben dem Wiederauferstehen der Investitionskäufe im Einzelhandel (so wie es sie nie zuvor gegeben hat), haben auch die Silberkäufe von institutioneller Seite via ETF eine Kraft entfesselt, die man damals, 1980, nicht beobachten konnte. In weniger als 2 Jahren wurden mehr als 200 Millionen Unzen Silber durch drei neue Silber-ETFs gekauft. Da die institutionellen Anleger, wie auch andere, gerade erst anfangen, von der wahren Silber-Geschichte erfahren, kann man auch davon ausgehen, dass die Investitionskäufe anhalten und sich intensivieren.

Auch wenn in Bezug auf die Vorzüge von Silber als Rohstoff-Investition allgemein ein Umdenken eingesetzt hat, so ist doch Silber immer noch der einzige Industrierohstoff, der es dem kleinsten genauso wie dem größten Investor erlaubt, den Rohstoff direkt und physisch zu kaufen. Das können sie praktisch mit keinem anderen Verbrauchsrohstoff machen. In Tagen dubioser Finanzaktivitäten kann es für jeden Investor nur angenehm sein, eine Investition zu besitzen, bei dem kein Adressenausfall (wenn man die richtige Form besitzt) eintreten kann.


5. Das wichtigste Thema ist die Konzentration - in Form einer sehr großen und dominierenden Position, die nur von wenigen Händlern gehalten wird.

Bei einigen dieser Konzentrationsprobleme lassen sich allerdings außerordentliche Ähnlichkeiten zum Jahr 1980 finden. Genauso gibt es hier auch große Unterschiede. Ähnlich ist unter anderen die sehr große, konzentrierte Short-Position. Meinem Wissen nach gab es damals im Commitment of Traders (COT) keine Angaben über Konzentrationen, aber die damals veröffentlichten Berichte bestätigten, dass einige große Insider-Silber-Händler - angeführt von Mocatta Metals - die Short-Seite des Marktes dominierten. So groß und konzentriert, wie die Seite der Leerkäufer auch damals gewesen sein mag, ich bin sicher, sie ist heutzutage viel größer und konzentrierter.

Anders war allerdings die Hochkonzentration auf der Long-Seite - wie sie von den Hunt Brothers und ihren engen Kollegen betrieben wurde. Heute kann man in den öffentlichten Angaben keinen Hinweis auf das Bestehen irgendeiner konzentrierten Long-Position finden. Und das ist ein sehr bullischer Faktor für Silber.

Weil es damals eine Konzentration auf der Long-Seite gegeben hatte, konnte es den Börsen-Insider-Shorts gelingen, mit Hilfe und Beistand der CFTC, mittendrin die Regeln erfolgreich zu ändern und den Longs den Teppich unter den Füßen wegzuziehen. Ich möchte nicht falsch verstanden werden: Ich sage nicht, dass die konzentrierten Longs (die Hunts) keine Schuld trifft, für die Tatsache, dass der Silberpreis künstlich in die Höhe manipuliert wurde - ich sage nur, dass die konzentrierten Shorts nun auch keine Unschuldslämmer waren. Auf jeden Fall waren die Short - dank ihrer Verbindungen - überlegen.

Aber da es heutzutage keine konzentrierte Long-Position bei den COMEX-Silber-Futures gibt, sondern allein eine beispiellos konzentrierte Short-Position, werden auch interne Regeländerungen nicht wie 1980 greifen. Es gibt gerade keinen großen spekulativen "Silber-Bösewicht", dem man den Teppich unter den Füßen wegziehen könnte.

Ganz anders würde es - in Anbetracht der aktuell hohen Preise - nur laufen, falls die Aufsichtsbehörden die COMEX schlössen, oder allein schon die Liquidierung forderten, oder der COMEX erlaubten, von den Regelungen über die physische Auslieferung gegen Silber-Futures zurückzutreten. Statt eines Preissturzes - wie 1980 - würde es beim Silber zu einer regelrechten Preisexplosion kommen. Warum? 1980 wurde der Silberpreis nach oben manipuliert (trotz der konzentrierten, halsabschneiderischen Shorts). Als die Manipulation zu Ende ging, stürzte der Preis natürlich ein. Wenn eine Manipulation zu Ende geht, dann stürmt der Preis heftig in die entgegengesetzte Richtung, in die er zuvor manipuliert wurde. Weil der Silberpreis heute manipulativ gedrückt wird, muss auf das Ende der aktuellen Manipulation unausweichlich die Explosion des Silberpreises folgen.

Noch wichtiger ist, dass jeder Eingriff in die normalen, vertraglich geregelten Liefermechanismen bei den Silber-Futures-Kontrakte an der COMEX für einen weltweiten Ansturm auf physisches Silber sorgen würde - und genau zu diesen Zeitpunkt würde die wichtigste Manipulationsvorrichtung zerstört werden - die Möglichkeit in unbegrenzten Mengen leerzuverkaufen. Investoren und Verbraucher aus der Industrie würden für einen Ansturm auf physisches Silber sorgen und die betrügerischen Shorts wären nicht mehr in der Lage weiterhin leerzuverkaufen in einer Umgebung wirklicher, physischer Käufe. Die Zeit, in der man mehr Silber leerverkaufen konnte, als eigentlich auf der Welt erhältlich ist, wären dann ganz plötzlich und für immer vorbei.

Es sind die sehr realen Aussichten auf das Eintreten einer solchen Entwicklung, für diejenigen, die vorhaben echtes Silber für Investitionen oder Verbrauch zu kaufen, ist es wohl angemessen, nicht zu spät zu kommen. Es ist besser, früh beim Einkellern von echtem Silber dabei zu sein, als nur einen Tag zu spät zu kommen. Man kann gar nicht sagen, wie bullisch die heute (aber nicht im Jahr 1980) bestehenden Aussichten sind.

6. Silber-Pools, freie Programme und Zertifikate gab es damals im Jahr 1980 noch nicht. Auch wenn es schon immer Fälle gab, in denen es zu Betrug und Täuschung gekommen ist, so ist die weitverbreitete Praxis des Verkaufs von ungedeckten Silber-Investitionskonten ein Phänomen, das sich erst nach 1980 entwickelt hat. Wie schon zuvor geschrieben habe, belaufen sich meine Schätzungen für die Gesamtmenge an nicht-existierendem Silber für diese Konten auf insgesamt mehr als zwei Milliarden Unzen.

Auch wenn Investitionen in echtes Silber ab 1980 für die Dauer von 20 Jahren quasi nicht existent gewesen sind, so gab es dennoch viele Investitionen in Papier (Schwindel), in Silber-Pools, in freie Konten oder in Zertifikate, bei denen die Seriennummern der 1000 oz-Barren nicht angegeben wurden. Der Kauf von falschem Papier-Silber hat seit 1980 viel Geld vom echten Silber weggeleitet, was aber eigentlich einen positiven Einfluss auf den Preis gehabt hätte. Dieser Trend könnte gerade zu Ende gehen. Die Botschaft, dass solche Konten Gefahren für die eigene finanzielle Verfassung mit sich bringen, scheint jetzt nach und nach bei jenen durchzusickern, die solche Konten besitzen oder in sie investieren. Um ihrer Willen hoffe ich, dass sie die Botschaft verstehen und dann prompt und folgerichtig handeln. Wenn erst einmal offensichtlich wird, was wirklich hinter diesen Konten steckt, dann kann man vernünftigerweise nur annehmen, dass eben jene Besitzer ihr Papier aufgeben und in echtes Silber investieren. Zudem kann man sich kaum vorstellen, dass neue Investoren in Zukunft Falschsilber kaufen werden, wenn sie genauso gut auch echtes Silber haben können. Dies ist ein bullischer Faktor, den es 1980 noch nicht gab.


7. 1980 hatten die wichtigen Edelmetalle (Gold, Silber, Platin und Palladium) historische Höchststände erreicht. Heute haben alle von ihnen diese Höchststände wieder erreicht - alle außer Silber. Nicht nur das, alle Industriemetalle haben erst vor kurzem ihren historischen Preishochs überschritten - bei weitem überschritten. Dasselbe lässt sich auch für die meisten großen Energie- und Agrarrohstoffe sagen. Nur Silber befindet sich weit unter seinen historischen Preishochs.

Eben deswegen ist Silber billig - verglichen mit fast jedem anderen Rohstoff. Relative Billigkeit ist der erste Test in der Analyse eines langfristigen Wertinvestors. Wenn eine künftige Anlage nicht als "relativ" billig eingestuft werden kann, dann wird ein echter Wertinvestor nicht an dieser Anlage interessiert sein. Alle anderen Attribute, die für eine Anlage ausschlaggebend sind, werden dann nicht die Bohne interessieren - wenn die Anlage nicht billig ist. 1980 war Silber nicht billig. Heute ist es die billigste Anlage überhaupt.

Unsere Wenn/Dann-Übung funktioniert ebenso mit Gold. Wie immer sind meine Hoffnungen und Erwartungen, auch beim Gold, dass es steigt. Gold ähnelt Silber mehr als allen anderen Anlagen. Es ist Silber in vielen Dingen ähnlich - auch in Bezug auf die obszön konzentrierte Short-Position an der COMEX (prozentual). Dies deutet an, dass der Goldpreis in Zukunft höher liegen müsste und wird. Rapid ansteigende Produktionskosten verweisen genau darauf, wie auch auf ansteigende, physische Goldkäufe (via ETFs) und auch auf das Ende des Betrugs mit den falschen Gold-Pools, freie Programme und Zertifikatskonten. Kurz: Beim Gold geht einiges.

Aber vergleicht man es mit Silber, gibt es gar keinen Streit. Während es 1980 noch ein wenig mehr oberirdisch vorkommendes Silber als Gold gab, so gibt es heute viel weniger davon. Das liegt am industriellen Verbrauchsprofil von Silber, vergleicht man es mit dem Goldverbrauch, der sich zum größten Teil auf Schmuck und Investitionen stützt. 1980 gab es mehr als 3 Milliarden oz oberirdisches Gold und nur 4 Milliarden oz Silber. Aber 28 Jahre Minenproduktion und die Tatsache, dass nichts durch industriellen Verbrauch zerstört wurde, hat zu einem Plus von 2 Milliarden oz auf der Angebotsseite für oberirdisches Gold gesorgt; das Defizit beim Silber hat die verfügbaren Silberbestände hingegen auf vielleicht 1 Milliarde Unzen absinken lassen.

Innerhalb der nächsten 28 Jahre müsste Gold Minimum weitere 2 Milliarden Unzen an oberirdischen Beständen zulegen, wohingegen es für Silber unmöglich scheint, selbst eine einzige Unze zuzulegen. Schaut man sich tatsächlich die erwartete, zukünftige Nachfrage an, dann werden die oberirdischen Silberlagerstätten wahrscheinlich abnehmen. Aus all den angeführten Gründen stehen wir bald vor einer kompletten Entleerung.

Macht man eine Pro-Kopf-Rechnung auf, fällt ein Vergleich zwischen Gold und Silber schlicht und einfach krass aus. In Dollar gerechnet, existiert für jeden Mann, jede Frau und jedes Kind oberirdisch vorkommendes Gold im Wert von ca. 700 $ in der Welt. Und es existiert pro Person Silber im Wert von 2,70 $. Sie können selbst entscheiden, wie viele Investoren davon wissen und sich im Klaren sind, welches Metall die besten Chancen für eine dramatische Aufwertung besitzt.

Aufgrund der extremeren Preismanipulation beim Silber, hat Gold neue, maßgebliche (nominale) Preishöchststände erreicht, während Silber nur bei einem Drittel des Preisextrems von vor 28 Jahren bleibt. Hält man sich alle Faktoren vor Augen, so wird der Traum eines Wertinvestors wahr. Ich glaube kaum, dass auch nur einer unter 1 Million Erdbewohnern eine Ahnung davon hat, dass Silber seltener ist als Gold und auch nicht davon wie viel Silber pro Person noch übrig ist. Im Laufe der Zeit und in Anbetracht der rapiden Entwicklung der globalen Kommunikation, bin ich sicher, dass noch viel mehr Menschen von diesen Fakten erfahren werden.

Ich denke, dass es nicht sonderlich überrascht, dass wir beim Silber - und nicht beim Gold - eine Knappheit im Einzelhandel erlebten, zum ersten Mal in der Geschichte. Oder aber, dass die US-Prägeanstalt eben nur beim Silber nicht mit der Nachfrage nach Eagle-Edelmetallmünzen Schritt halten konnte. Oder aber, dass es zuerst beim Gold und nicht beim Silber zu einem wahrnehmbaren Anstieg der eingeschmolzenen Mengen gekommen ist. Oder dass es beim Silber wiederholt zu Verspätungen bei Lieferungen für Fonds gekommen ist - und nicht beim Gold. Alle diese Vorkommnisse scheinen mit dem Befund übereinzustimmen, dass Silber im Vergleich zum Gold unterbewertet ist und auch seltener vorkommt. Teufel nochmal, im Vergleich mit was nicht alles ist Silber unterbewertet!

Seit Jahren - schon seit der Zeit, als Silber noch unter der 5 $-Marke züngelte - bin ich ein felsenfester Befürworter von Silber gewesen. Der Preis ist inzwischen um das Vierfache gestiegen und immer noch hat sich an den bullischen Faktoren nicht viel geändert. Es kommt mir seltsam vor, dass die ganze Bandbreite an Fakten und Vergleichen immer noch darauf hinweist, dass Silber extrem unterbewertet ist und fähig zu einem positiven Preissprung, der viele schockieren wird. Eines Tages wird man das vielleicht nicht mehr sagen können aber heute ist das nicht der Fall. Bitte denken sie gewissenhaft über das Gesagte nach. Ich hoffe, sie können diese enorme Gelegenheit ebenfalls sehen, die ich darin ganz deutlich sehe.

© Theodore Butler
(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 0.0.2007 auf der Website www.investmentrarities.com veröffentlicht.
Quelle: goldseiten.de