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Die markantesten Ineffizienzen der Finanzgeschichte...

Unser Freund Folker Hellmeyer (Chefanalyst Bremer Landesbank) sagte uns heute noch im persönlichen Gespräch: "Die aktuelle Baisse am Edelmetallmarkt stellt eine der markantesten Ineffizienzen der Finanzgeschichte der letzten dreißig Jahre dar! Würde sich die Baisse fortsetzen, käme es zu einer dramatischen Verknappung der Produktion von Gold und Silber. Ergo ist eine dauerhafte Baisse nicht nur unwahrscheinlich, sondern ausgeschlossen. Das Niveau des Finanzsystems verschlechtert sich zunehmend in dramatischer Form. Zu struktureller Dollarschwäche kommt nun auch in überraschender Form konjunkturelle Euro- und Yen-Schwäche. Vor diesem Hintergrund ist die Edelmetallpreisentwicklung mindestens als ambitioniert, faktisch jedoch als absurd zu bezeichnen."

Goldman Sachs teilte mit, sie seien nunmehr bullish für den US-Dollar. Für uns sind weder Dollar noch Euro längerfristig sichere Wertaufbewahrungsmittel. Zum Euro haben wir Ihnen bereits im 1. Quartal unsere Serie "Warum der Euro auf Sand gebaut ist" zur Verfügung gestellt.

Wären wir Verteidiger unseres Finanzsystems in den Zentralbanken, hätten wir auch einen ähnlichen Schock wie in den letzten Wochen ausgelöst. Insbesondere die heutige Schwäche hat uns überrascht und nicht nur uns. Aber mit dem Rückfall des Silberpreises in das alte Dreieck, suggeriert man den "Massen" einen Paradigmenwechsel und das Ende des Aufschwungs der letzten Jahre. Für uns liegt allerdings etwas ganz großes in der Luft.

2006 sahen wir eine Korrektur von 15,22 US-Dollar am 11.05.2006 auf 9,38 US-Dollar am 14.06.2006. Dies waren -38 Prozent. Der Schlusskurs vom 26.02.1974 lag noch bei 6,19 US-Dollar, am 04.09.1974 waren es dann nur noch 3,82 US-Dollar. Damals waren es auch über -38 Prozent. Jetzt kommen wir von 21,35 US-Dollar am 17.03.2008 und landeten heute bei 12,21 US-Dollar, einem Minus von sage und schreibe 42,8 Prozent.

Bereits am 12.08. veröffentlichten wir unser SilberSchlaglicht zur Unterschreitung der 200-Tage-Linie im Silbermarkt. Heute morgen lagen wir bei einem Kurs von 12,21 US-Dollar sage und schreibe über 27 Prozent unter der 200-Tage-Linie. Wir machten darauf aufmerksam, dass Unterschreitungen von mehr als 25 Prozent nur in der 1. Hälfte der 80er Jahre nach den Kursexzessen des Silbers stattfanden. Wir können die Aussage von Folker Hellmeyer an dieser Stelle nur noch einmal erwähnen und unterstreichen.

Für uns sind diese massiven Kurseinbrüche ein Geschenk des Himmels. Die technischen Analysten verweisen nunmehr darauf, dass Silber in das alte Dreieck zurückgefallen ist (nämlich unter die 13,88 US-Dollar). Hören Sie bitte nicht darauf und vertrauen Sie auf die Richtigkeit unserer Asset Allocation (30 bis 50% des freien Vermögens in Edelmetallen, bis zu 30% in deutschen Staatsanleihen, Rest Cash, wobei sie jetzt die Edelmetallpositionen auf das Hoch von eher 50% erhöhen sollten). Sie schützen sich so gegen Inflation und mögliche deutsche Deflation.

Nebenbei wollen wir erwähnen, das GATA am Freitag über die Einstellung der Verkäufe von Gold Eagles berichtete. Der Papierpreis für Gold scheint immer mehr von den Notwendigkeiten des physischen Marktes entrückt zu sein.

US-Wirtschaft: Beschleunigung der Krise im 2. Halbjahr

Die Kreditvergabe der US-Banken verschärft sich immer mehr. Nach der am Montag vorgelegten vierteljährlichen Bankenumfrage der Fed berichteten per Saldo 34 Prozent von einer geringeren Bereitschaft, Ratenkredite zu gewähren (ein Rekord, siehe Chart IX). Sowohl bei Kreditkarten als auch bei Konsumentenkrediten lag die Zahl der straffenden Banken mit 67 Prozent auf dem höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnung 1996. Verschärfte Kreditvergabe der Banken und keine Weitergabe der Leitzinssenkungen an die Privatschuldner erhöhen die Gefahr, dass das Kreditwachstum versiegt, wie wir in den letzten Wochen mehrfach schrieben.

Auch die Situation auf dem Arbeitsmarkt trübt sich bekanntlich massiv ein. Im Juli sagten laut Conferece Board 30,3% der Befragten, es sei schwierig einen neuen Job zu bekommen. Dieser Wert lag ein Jahr zuvor nur bei 18,7%. Es ist der höchste Wert seit Ende 2003 (Hoch im Sept. 2003 bei 35,1 Prozent). Im Übrigen steigen die Stundenlöhne im Juli nur um 3,4 Prozent zum Vorjahr bei einer offiziellen (geschönten) Inflation von 5,6 Prozent.

Kein Wunder, dass die US-Einzelhandelsumsätze (siehe Chart VII) im Juli unter Herausrechnung der Tankstellenrechnungen nur um 0,23 Prozent zum Vorjahr zulegten und dies nicht inflationsbereinigt. Unter Zugrundelegung der offiziellen Preisdaten ergäbe sich in Wirklichkeit ein überaus scharfer Einbruch des realen Konsums in den USA.

Dass die Steuersenkungen wie von uns erwartet nur ein Strohfeuer sind, spricht sich indes immer mehr herum. Inzwischen werden seitens der Demokraten bereits Forderungen nach einem neuen Konjunkturpaket laut. Die gesamtstaatliche US-Verschuldung legte von 09/07 bis 08/08 bereits um 653 Mrd. US-Dollar zu (09/06 bis 08/07 nur 490 Mrd. US-Dollar). Gleichwohl sind die konjunkturbelebenden Effekte der Ausweitung der Neuverschuldung im Vergleich zu 2003 völlig enttäuschend. Und dies, obgleich das Platzen der Immobilienblase ungleich größere Dimensionen annimmt als die Konjunkturgefahren 2003.

Die Bankenkrise und Kreditkrise ist damit bei weitem noch nicht ausgestanden. Im Gegenteil. Nur ein massives Anwerfen der Notenbankpresse kann jetzt noch eine Kreditklemme verhindern. In der Geschichte haben die Amerikaner immer gern einen Krieg geführt.


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über Deutsche Staatsanleihen als Schutz gegen ein deutsches deflationäres Worst-Case-Szenario

Wir haben frühzeitig auf die Krisen in den USA, Großbritannien und Spanien hingewiesen. Gleichzeitig haben wir in einer sechsteiligen Serie im 1. Quartal unter der Überschrift "Warum der Euro auf Sand gebaut ist" auf Risiken eines Auseinanderbrechens des Euro-Raums hingewiesen. Auch rieten wir, die Schwäche des Bund-Futures bei 110 zum Kauf deutscher Staatsanleihen zum Schutz von einem Deflationsschock in Deutschland zu erwerben.


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