Silberextreme
Ich denke nicht, dass man diejenigen, die sich regelmäßig mit Silber befassen, an das erinnern muss, was in den letzten acht Monaten passiert ist. Sie suchen nur nach der Antwort auf eine Frage: Wann hat das Gemetzel seinen Höhepunkt erreicht und wo ist der Boden? Wenn ich auf meinen Silberaktienindex aus 14 Bergbaugesellschaften schaue, so sehe ich, dass er am 3. März von einem Hoch bei 8,69 auf einen neuen Tiefstand - letzten Donnerstag - bei 1,31 gefallen ist. Das ist ein Einbruch um 85% - katastrophal aus Investorensicht, wie man es auch dreht und wendet.
Abonnenten, die meinen Ratschlägen folgten und am 31. März aus all ihren Silberaktienpositionen gingen, blieb dieses unnötige Leid erspart. Der Silberaktienindex lag an diesem Tag bei 7,11. Jemand, der über ein 10.000 $-Portfolio verteilt über diese 14 Aktien von Silberbergbauunternehmen verfügte, hätte zusehen müssen, wie es nach Stand von Donnerstag auf 1.842 $ einbrach. Diejenigen die am 31. März rausgingen, erhielten 8.158 $, die bei der nächsten Rally zur Verdopplung oder Verdreifachung (oder mehr) bereitstehen - nicht schlecht für die Kosten eines Abos.
Achten Sie darauf, dass ich "Rally" schrieb, da ich nicht denke, dass die längerfristige Korrektur schon vorüber ist. Seit März bis heute haben wir uns also von diesem Markt ferngehalten (abgesehen von einigen Palladiumkäufen vor ein paar Wochen) und die unten stehenden Diagramme stimmen mich auch mächtig glücklich, dass wir es so gehandhabt haben.
Das Diagramm des Silberaktienindex spricht Bände - der Index hat die Gewinne, die im Bullenmarkt von 2003-2008 gemacht wurden, fast wieder verloren. So sieht der Abwärtshebel auf Silbermetall via Silberaktien aus. Aber wie extrem ist denn nun diese Korrektur? Stellen wir sie also in den Kontext der vergangenen 45 Jahre.
Wie Sie sehen können, wird sie nur durch die Spitze von 1976-1980 in den Schatten gestellt. Sie werden auch feststellen können, dass uns die Elliott-Wave-Zählung, zusammen mit anderen Indikatoren, dazu veranlasste, den Markt Ende März zu verlassen. Die größere 5-Jahre-Welle 1 ist komplett und wir warten auf den Ausklang der Korrekturwelle 2. Die Elliot-Wave-Zählungen für die aktuelle Korrektur wurden an unsere Abonnenten herausgegeben, genauso wie die Vorausberechnungen für das Zielgebiet, zu dem uns diese Rally trägt.
Diese Rally könnte ziemlich hoch gehen. Sie hat das Potential, mindestens die 21 $-Hochstände zu erreichen oder sie könnte dieses Ziel merklich unterschreiten. Ich gehe voll und ganz davon aus, dass Gold seinen 1.032 $-Höchststand übertreffen wird, aber an dieser Stelle gehe ich nicht vom Überschreiten der 1.600 $-Marke oder darüberhinaus aus. Es ist eine Rally und wie Sie wohl aus der hohen Nachfrage nach Silbermetall schließen können - hat diese Rally das Potential schnell und weit zu steigen. Dennoch sollte man hier Vorsicht walten lassen. Die Liquidität, die Silber und andere Rohstoffe immer höher trieb, wurde mit der Kreditklemme ausgetrocknet. Es gibt gewaltigen Mengen Cash, die jetzt am Rand verweilen, aber der Hebel, der mit ihm erreicht werden kann, wenn es wieder in die Märkte kommt, wird nicht mehr so ohne weiteres verfügbar sein.
Ein weiteres Zeichen dieses extremen Verhaltens findet man, wenn man die Silberpreise im langfristigen Chart durch den 200-Tage-Durchschnitt teilt (oder RMA). Das führt uns zu einer interessanten Beobachtung. Man stellt fest, dass der RMA ein 45-Jahre-Tief erreicht hat. Im Mai 1980 fiel er auf ein Tief von 0,56, aber er fiel auch am 27. Oktober auf einen Tiefstand von 0,56, und war also schon im Bereich der Extreme des 1980er-Crashs.
Bedeutet dies also, dass Silber die Talsohle erreicht hat? Vielleicht. Aber wenn wir uns die Zahlen des letzten Silberbären von 1920-1932 anschauen - als Silber von 1,34 $ auf 0,25 $ fiel - so könnten sogar noch niedrigere RMA-Werte vor uns liegen.
Wo stehen wir also beim Silber und den Silberaktien? Hat das Warten ein Ende oder kommen noch mehr Enttäuschungen? Man wird bemerkt haben, dass der HUI am Freitag einen gigantischen 27%-Sprung gemacht hat. Signalisiert das das Ende des Massakers? Möglicherweise, aber ich will daran erinnern, dass der HUI, als er am 8. Oktober einen Sprung von 19% machte, diese Stände nur zwei Tage lang halten konnte, bevor neue Tiefstände erreicht wurden.
Volatilität steht auf dem Plan - zu einer Zeit, da Anleger versuchen, das fallende Messer aufzufangen. Die Schwünge in unserem Silberaktienindex haben in den letzten zwei Monaten nervenaufreibende Niveaus erreicht.
Vielleicht können viele Investoren den Boden mitnehmen. Aber werden sie wieder einmal die Welle nach oben reiten, nur um dann mit ihr abzustürzen, weil sie höhere Erwartungen an die Preisentwicklung hatten, als die unfehlbaren Äußerungen des Marktes erwarten lassen? Sie könnten ihn abpassen - aber überstrapazieren Sie die Gastfreundschaft nicht!
© Roland Watson
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Dieser Artikel wurde am 22. November 2008 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt.
Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: goldseiten.de