Gerechtfertigt
Neue Angaben von der CFTC liefern das bis jetzt deutlichste Beweismittel für Manipulation im Goldsektor; sie rechtfertigen daher die Position der GATA (Gold Anti-Trust Action Commitee), die dies schon seit Langem behauptet. Ich hoffe und erwarte, dass die GATA (sie wird von Bill Murphy und Chris Powell geleitet; Ed Steer, ein Direktor, ist ein enger Freund) diese Hinweise aufnehmen wird. Sie soll alles in ihrer Macht stehende tun, damit den Manipulatoren mit diesen Indizien das Maul gestopft und die Manipulation bei Gold und Silber beendet wird.
Ich möchte weitere Indizien für eine Manipulation bringen, mit der Absicht, die Angestellten der Vollzugsabteilung der CFTC von der Existenz dieses fortlaufenden Verbrechens zu überzeugen. Etwas überraschend möchte ich hier alle Goldbefürworter und - investoren aufrufen, sich diese Indizien ganz genau anzuschauen, da sie sich hauptsächlich auf den Handel mit Gold-Futures an der COMEX beziehen. Die Indizien kommen aus erster Hand, aus den Angaben der CFTC selbst - in Form ihres wöchentlich erscheinenden Commitment of Traders Reports (COT) und des monatlich erscheinenden Bank Participation (BP) Reports.
Der Bank Participation Report nach Stand vom 3. Februar zeigt, dass drei oder weniger US-Banken eine Rekordposition bei den Gold-Futures in Höhe von 111.190 Kontrakten halten (über 11 Millionen Unzen); das ist ein Anstieg von 28.690 Kontrakten seit dem Januarbericht. Die letzte Rekordposition bei den Leerverkäufen durch US-Banken ließ sich mit 86.398 Kontrakten im Bank Participation Report von August feststellen.
» www.cftc.gov/marketreports/bankparticipation/index.htm
Die aktuelle Short-Position, gehalten von zwei oder drei US-Banken, ist also fast 30% größer als die vorhergehende Rekordposition. Nachdem die August-Rekordposition aufgetaucht war, fielen die Goldpreise um fast 200 $ während der folgenden zwei Monate. Wird das wieder passieren? Ich weiß es nicht. Eins weiß ich aber: Sollten die Goldpreise einen deutlichen Einbruch erleiden, dann nur, weil die Manipulation dieser zwei oder drei US-Banken erfolgreich verlaufen ist.
Lassen Sie mich bitte die konzentrierten Short-Positionen bei Gold und Silber ins rechte Licht rücken. Wie aus den BP-Bericht von Februar hervorgeht, hielten eine oder zwei US-Banken einen 29%igen Anteil am COMEX-Silbermarkt, und zwei oder drei US-Banken hielten einen 32,1%igen Anteil bei den COMEX-Gold-Futures. Von den 73 Märkten, die in diesem Bericht auftauchen, gibt es keinen anderen Markt, der auch nur annähernd einen so hohen prozentualen US-Bankenanteil aufweist wie es in den Märkten für Silber und Gold der Fall ist - mit Ausnahme natürlich des kleinsten gelisteten Marktes - des 90-Tage EuroYen Tibor (Auch wenn ich seit 35 Jahren Erfahrung mit Futures habe, so weiß ich doch nicht, was das ist - und ich will es auch gar nicht wissen.).
Führen Sie sich doch bitte vor Augen, dass die Hunt Brothers und deren Partner eine Futures-Position von unter 10% aller damals ausstehenden Silber-Futures-Kontakte hatten (COMEX und CBOT zusammen) und wegen Manipulation verurteilt wurden. Weshalb sind denn dreimal so große Short-Positionen nicht manipulativ?
So groß die aktuellen prozentualen Marktanteile der ein, zwei oder drei US-Banken auch sein mögen, diese Prozentzahlen sind dennoch deutlich untertrieben, weil zum gesamten Open Interest auch Spread-Positionen gehören. Rechnet man alle Spread-Positionen heraus (Non-Commercials wie auch Commercials), so steigt der Marktanteil der einen oder der zwei US-Banken beim Silber auf 41,5% - und beträgt nicht mehr 29%. Beim Gold liegt der Marktanteil der zwei oder drei US-Banken in Wirklichkeit bei 45% und nicht 32,1%. Wie können denn nur ein oder zwei Händler einen 45 %igen Anteil an ganz gleich welchem Markt halten und dennoch nicht manipulativ sein?
Vergleicht man für Gold und Silber den Marktanteil der einen, zwei oder drei US-Banken mit der Gesamtanzahl der hier Handel treibenden Commercials, dann ist das Ergebnis wahrlich schockierend. Beim Silber kommen die eine oder die zwei US-Banken auf mehr als 81,6% aller Netto-Short-Positionen der Commercials insgesamt. Beim Gold kommen die drei oder weniger US-Banken auf mehr als 62,3% aller Commercial-Short-Positionen. Mit einem solchen Löwenanteil dominieren und kontrollieren diese Big Banks komplett die Gold- und Silbermärkte.
Und schließlich kann ich, nach einem Vergleich der betreffenden COT- und BP-Berichte vom 6. Januar bis 3. Februar, noch folgende Feststellung machen: Insgesamt betrachtet war der Anstieg der Silber- und Goldleerverkäufe in der Kategorie der Commercials (2.500 Kontrakte für Silber und 28.000 Kontrakte für Gold) hauptsächlich die Folge von Leerverkäufen seitens der großen US-Banken. Das heißt also, dass weder die 5 bis 8 größten Händler, noch die 9+ Commercials (die Raptoren) ihre Positionen während dieses Zeitraum groß verändert haben. Fast alle Verkäufe bei Silber und bei Gold wurden durch die großen US-Banken getätigt. Stellen Sie sich nun folgende Frage: Wo würde der Preis von Gold und Silber liegen, hätten diese großen US-Banken nicht solche Mengen leerverkauft? Wie kann das keine Manipulation sein?
Es scheint klar, dass die CFTC aufgrund der Enthüllungen in meinem Artikel "Der rauchende Colt" mit ihren aktuellen Untersuchungen begonnen hat. Und weil Hunderte von Ihnen an die Kommission geschrieben haben. Ohne diese öffentliche Beteiligung hätte es keine Untersuchungen gegeben. Aber eine Sache hat mich schon immer stutzig gemacht: Warum stand Silber im Zentrum der Untersuchungen? Was ist mit Gold? Immerhin habe ich in meinem Artikel hervorgehoben, dass die extreme Short-Konzentration bei den Silber- wie auch bei den Gold-COMEX-Futures existiere. Zudem habe ich die Frage gestellt, wie es nur möglich sein kann, dass sich solche Konzentrationen nicht manipulativ auf beide Märkte auswirken. Um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: Der Silbermarkt ist der am stärksten manipulierte Markt der Welt. Aber Gold kommt gleich danach.
Um es einmal festzuhalten: Ich bin weder Goldbefürworter noch Goldgegner. Ich bin Goldagnostiker. Ich denke, dass macht mich objektiver als die meisten. Ich verstehe, warum Menschen Gold kaufen und halten, und ich respektiere ihr Denken. Ich beschäftige mich ausgiebig mit den Fakten zum Thema Gold. Gäbe es keine solche Substanz wie Silber, dann könnte ich mir vorstellen, dass ich mich für Gold interessieren würde. Höhere Goldpreise würden Silber mit Sicherheit nicht schaden. Ich weiß, es gibt Zeiten, in denen die Bedingungen für steigende oder fallende Goldpreise sprechen, und ich versuche dies angemessen zu analysieren. Auch wenn ich mich beim Gold zur Neutralität bekenne, bleibe ich nicht neutral, wenn es um Manipulation geht. Die jüngsten Angaben der CFTC bestätigen die Manipulation im Goldsektor. Leute, die mit Gold zu tun haben, sollten das nicht tolerieren. Da die Zahl der Goldinteressierten mindesten hundertmal so groß sein müsste als die Zahl der Silberinteressierten, könnte deren gemeinschaftliche Stimme sehr energisch sein.
Die Indizien im Bank Participation Report von Februar sind klar: Zwei oder drei US-Banken hielten insgesamt eine Rekord-Short-Position von vergleichsweise 15% der jährlichen Goldproduktion - eine atemberaubende und beispiellose Zahl, die nur noch vom absurden Prozentsatz beim Silber übertroffen wird (derzeit 20%). Jede vernünftige Betrachtung von Marktanteilen muss am Ende ergeben, dass zwei oder drei US-Banken den Goldmarkt komplett dominieren und kontrollieren. Alles auf Grundlage staatlicher Daten.
Wer gab diesen US-Banken das Recht, die Goldpreise zu manipulieren? Das US-Finanzministerium? Warum verkaufen denn Banken, die Bailouts aus Steuergeldern erhalten, überhaupt Gold und Silber leer. Und das gerade zu einer Zeit, in der sich so viele andere große Institutionen dagegen entschieden haben. Sollten die Banken nicht eigentlich versuchen, echten Menschen und Unternehmen Kredite zu geben und das Spekulieren in den Märkten anderen zu überlassen? Gibt es denn überhaupt keine ehrlichen Marktaufsichtsbehörden mehr? Ich bin sicher, die Goldfreunde werden der Sache auf den Grund gehen und diesen Halsabschneidern das geben, was sie auch verdienen.
Law & Order
Ich möchte allen danken, die mir wegen Harry Markopolos Zeugenaussage vor dem Kongressausschuss geschrieben haben. Markopolos sprach vor kurzem über seine frühen, warnenden Hinweise an die SEC bezüglich Bernard Madoff. Alle haben diesen Vorfall mit meiner seit zwei Jahrzehnten andauernden Kampagne verglichen, mit der die CFTC zur Beendung der Silbermanipulation gebracht werden soll. Wenn Sie noch nichts von Herrn Markopolos Zeugenaussage gehört oder gelesen haben, dann sollten Sie das tun. Sie ist lang aber sehr lehrreich.
» http://financialservices.house.gov/markopolos020409.pdf
In seinen Aussagen hebt Herr Markopolos die Unfähigkeit und die Arroganz der SEC hervor und bringt eine sachliche Lösung an: Alle leitenden Angestellten, die Madoff Jahre zuvor hätten dingfest machen müssen, sollten gefeuert und ersetzt werden; die gesamte Struktur, die der Aufdeckung von Betrug dient, müsste umgestaltet werden. Was jetzt einen Vergleich mit der CFTC angeht, so lassen Sie mich nur Folgendes anmerken: Es gilt als allgemein akzeptiert, die SEC sei viel kompetenter und aufmerksamer als die CFTC. Wenn die SEC etwas verbocken kann und ihr ein schwerer Betrugsfall für über ein Jahrzehnt entgeht - trotz wiederholter Warnungen, sollte es dann nicht auch möglich sein, dass einer personell viel bescheidener ausgestatteten Behörde nicht genau dasselbe passieren kann?
Es liegen Welten zwischen dem, was ich normalerweise zur Unterhaltung im Fernsehen schaue und der TV-Berichterstattung über Markopolos Zeugenaussage. Wenn ich in meiner Freizeit Fernsehen schaue, dann sind das sehr oft auch Wiederholungen der Show "Law & Order". Seit Jahren ist das schon so. Ich sehe mir die Show wohl aus denselben Gründen an, die ich auch bei Kindern vermute, die sich Disney-Zeichentrickfilme ansehen - weil man sich in eine Fantasiewelt flüchten möchte. Während Disney heroische Zeichentrickfiguren und freundliche Tiere darstellt, geht es bei "Law & Order" um engagierte Beamte (um Polizisten wie auch um die Staatsanwaltschaft), die ihr Leben riskieren und all ihre Zeit opfern, um die Gesellschaft zu schützen und Recht walten zu lassen.
Die Show erlaubt es mir, die Realität, wie ich sie tagtäglich vor Augen habe, mit einer nächtlichen Flucht ins Reich des Wie-Es-Sein-Sollte auszugleichen. In keiner dieser spätabendlichen Wiederholungen gibt es eine SEC, die glaubwürdige Warnungen ignoriert und ebenfalls keine CFTC, die Hunderte angemessener Beschwerden von der Hand weist. Die Beamten im Fernsehen lassen nichts unversucht, um die Wahrheit ans Licht zu bringen und Gerechtigkeit und Recht walten zu lassen. Häufig gehen die TV-Beamten zu weit und sind zu aggressiv bei Ihrer Verfolgung der Bösen - dann werden sie gemaßregelt. Dabei kommt auch die Botschaft an, dass Gesetz und Recht immer und überall gelten müssen. Ironisch ist nur, dass die fiktiven TV-Figuren denselben Amtseid geschworen haben wie ihre Amtskollegen im echten Leben, die bei der CFTC oder anderen Regierungsbehörden angestellt sind.
Genauso wie ich einsehe, dass meine Fernsehgewohnheiten der Flucht in eine Fantasiewelt dienen, so sehe ich auch ein, dass die CFTC inkompetent, gleichgültig und sogar noch Schlimmeres ist. Die einzige Frage ist, was man also dahingehend unternimmt? In einer Welt leben, in der Gesetze nur im Fernsehen geachtet werden, oder aber Druck in der realen Welt machen, wenn sie dort nicht geachtet werden? Mir fällt die Entscheidung nicht schwer. Ich weiß, ich muss tun, was ich kann, um die Silbermanipulation zu beenden. Das ist der Hauptgrund, warum ich öffentlich schreibe. Meine Rolle hat sich insbesondere dahin entwickelt, dass ich glaubwürdige Manipulationsindizien präsentiere und Sie dann davon zu überzeugen versuche, die öffentlichen Funktionäre zur Beendung der Manipulation zu bringen.
In eigener Sache: Ich werde am 21. Februar auf den Phoenix Silver Summit sprechen. » www.cambridgehouse.ca
© Theodore Butler
(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 08.02.2009 auf der Website » www.investmentrarities.com veröffentlicht.
Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Goldseiten.de
