Edelmetalle gegen Schlaganfall
Silberpartikel sollen Thrombosen verhindern
Nanopartikel aus Silber sollen künftig Herzinfarkte und Schlaganfälle verhüten: Die kleine Edelmetall-Kügelchen hindern die Blutplättchen daran, sich zu Gerinnseln zusammenzulagern, haben indische Forscher beobachtet. Siddhartha Shrivastava von der Banaras-Hindu-Universität in Varanasi und seine Kollegen testen die Silberpartikel bereits an Mäusen, bei denen die Blutgerinnung um vierzig Prozent abnahm – ohne offensichtliche Nebenwirkungen.
Blutgerinnsel führen häufig zu Thrombosen, Schlaganfällen, Herzinfarkten und Lungenembolien. Medikamente, die üblicherweise zur Vorbeugung eingenommen werden, können zu Komplikationen durch Blutungen führen. Das soll mit den Silberpartikeln ganz anders werden: Die winzigen Metallkügelchen, deren Durchmesser nur etwa ein 50.000tel eines menschlichen Haares beträgt, lagern sich an die Blutplättchen an und verhindern, dass diese sich aneinander kleben. Dabei löst das Silber die Blutplättchen nach ersten Beobachtungen der Forscher nicht auf, sondern hält sie lediglich in einem inaktiven Zustand.
Da Silber zudem auch antibakteriell wirkt, können sich die Wissenschaftler eine Anwendung zum Beispiel in Stents vorstellen, kleinen Drahtgeflecht-Implantaten, die unter anderem Blutgefäßwände stützen. In der Studie wurden die Partikel direkt ins Blut gespritzt. Bevor die Nanopartikel tatsächlich in der Praxis beim Menschen Verwendung finden, müssen weitere Tests jedoch Nebenwirkungen wie Vergiftungserscheinungen ausschließen.
Siddhartha Shrivastava (Banaras-Hindu-Universität, Varanasi) et al.: ACS Nano, doi: 10.1021/nn900277t
ddp/wissenschaft.de – Bele Boeddinghaus
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