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Silber für Anfänger - die Sommerserie

04.09.09 01:21 , Kategorien: Kommentare
Okay okay, es hat mich überrannt. Im August bei Kursen von 12,30 EUR für eine Unze Silber und 420 Euro für ein Kilo schickte ich mein Sommer-Spezial in sechs Teilen auf meinen Blog. Es gab in der Zwischenzeit viele Mails, deren Absender mit darum baten, die Serie komplett in einem Stück zu bringen und ausdruckbar, sozusagen als kleines Merkblatt für diejenigen, die mit Silber wenig anfangen können, also ein Buch mit sieben Siegeln ist. Bitteschön...!

Silber ist für die meisten Otto Normalverbraucher ein Buch mit sieben Siegeln. In der Zwischenzeit hat sich aber herumgesprochen, dass es mehr Dinge gibt, als die, die Anlageverkäufer über den Tresen reichen wollen. Und so suchen viele dieses Buch mit den sieben Siegeln und fragen, welchen Sinn eine Investition in Edelmetalle hat und wie man es gescheit anstellt. Edelmetalle? Was??? Dieses Zeug? Das ist doch viel zu teuer! Das ist der Standardsatz der meisten Experten. Erst am Wochenende hat mir eine Sparkassenangestellte breit erklärt, dass es einfachere Methoden gibt, sich von seinem Geld zu trennen. Naja, so hat sie es nicht gesagt, aber gemeint.
Teuer ist immer relativ. Eine Bratwurst in Frankfurt kostet inzwischen drei Euro (6 DM). Vier Bratwürste kosten soviel wie eine Unze Silber. Die Geschichte hat schon öfters gezeigt, dass Papiergeld so verderblich ist wie so eine Bratwurst. Gold und Silber behielten irgendwie immer ihren Wert, länger als sich der dynamische und moderne Investor heute zurück erinnern kann. Schaut man sich die Anlageklassen an, gibt es von den meisten schätzungsweise zu viele. Allein der Berg an weltweit herum geisternden Anleihen bringt es auf 83.000 Milliarden USD. Sicherlich ist auch für Sie ein Teil reserviert. Pro Nase sind das weltweit 12.500 USD. Sie müssen sich also nicht wirklich anstellen. Bei Aktien sind es 35 Billionen USD. 5.300 USD pro Erdenbürger dürften für alle ausreichen. Um die Altersvorsorge muss man sich deshalb kaum Sorgen machen, nur darum, wie sich die einzelnen Anlageklassen entwickeln werden. Fast vergessen: Für jeden liegen noch 95.600 USD an Derivaten. Bereit. Sollte dagegen das offizielle zur Verfügung stehende US-Staatsgold verkauft werden, wenn es komplett vorhanden wäre, reichten dafür 36,50 USD pro Mensch. Vergleichen wir die Summe mit dem Silbermarkt: Jährlich werden ca. 680 Mio. Unzen im Gegenwert von 9,8 Mrd. USD aus dem Boden geholt. Pro Erdennase sind das 1,44 USD. Vergessen Sie es! Die Hälfte nimmt allein die Industrie ab. Freundlich gerechnet, bliebe Silber im Gegenwert von 0,72 USD pro Mensch und Jahr übrig. Bitte vergessen Sie sofort wieder diese Zahl.
Ironie an: Am Besten ist es, wenn man auf die „sichere“ Variante setzt, wovon es am meisten gibt – Anleihen. Das sagt Ihnen auch der Berater Ihres Misstrauens. Regierungen und Notenbanken gewährleisten, dass auch in der Zukunft der Zufluss an neuen Papieren nicht versiegt. Die meisten Investoren besitzen solche Papiere als langfristige Anlage in Policen, Pensionskassen oder anderen Vehikeln. Ironie aus – aber nur zur Hälfte: Ihr monatlicher Sparplan für die Lebensversicherung kostet 100 Euro? Gratulation! Sie könnten der Hoffnung anheim fallen, irgendwann mal ganz reich zu sein. Was aber am Schluss dabei herauskommt, kann Ihnen nicht mal Ihr allwissender Versicherungsvertreter erzählen. Und was man dafür alles kaufen kann, weiß er natürlich auch nicht. Vielleicht hat Ihnen der Herr eine Beispielrechnung zurückgelassen. Man weiß nur, dass am Tag der Abrechnung die vereinbarte Summe X zuzüglich einer Überschussbeteiligung ausgezahlt werden soll. Wie hoch die Überschüsse aber ausfallen, kann Ihrem Vertreter auch egal sein, sobald er die Provision für den Abschluss des Vertrages in der Tasche hat. In 20, 30 oder 40 Jahren ist er doch längst über alle Berge. Die "Wirtschaftswoche" berichtete neulich, dass Sie als Single schon 90 Jahre alt werden müssen, um etwas von der Riesterrente zu haben, zumindest als Normalverdiener. Diese Form der modernen Altersvorsorge scheint nur ihrem Namensgeber und den Verkäufern Gewinne zu bescheren. Und die gesetzliche Rente? Sie hat sich inzwischen etwas entzaubert, mindestens für die Nicht-Rentner. Sollte man die Altersvorsorge in die eigenen Hände nehmen? Zumindest einen Teil davon? Ich glaube ja.
Man weiß heute, dass 100 Euro der Menge von ca. acht Unzen Silber entsprechen, also 250 Gramm. Auf ein Jahr hoch gerechnet, sind das immerhin drei Kilogramm. Da unserer Papiergeldsystem schon in die Jahre gekommen, sein Getriebe ständig Öl verliert und nach noch mehr Schmierstoffen verlangt, liegen Sachwerte gut im Rennen - als Sicherheit für den Fall der Fälle. Gemeint sind damit nicht Papiersilber und Papiergold, also Anlagevehikel in Zertifikaten. Hält unser Währungssystem bis zur Rente durch? Wir wissen es nicht. Was bekommt man für hundert Euro im Jahr 2030? Eine Bratwurst? Oder nur das Brötchen? Klar ist aber, dass eine Unze eine Unze bleiben wird. (31,1 Gramm) wie wohl auch ein Kilogramm 1000 Gramm entsprechen werden - außer der Staat mischt sich hier auch noch ein… Der Rest bleibt Spekulation mit vielen bunten und oft reißerischen Unbekannten...
Über Gold wird inzwischen viel geschrieben. Vieles davon ist richtig, vieles davon grober Unfug. Manche Meldungen erheitern oder dienen der Irritation und Desorientierung. Manches davon scheint bewusst falsch verstreut zu werden. Edelmetalle sind Versicherungen, keine Renditebringer. Vielleicht steigt ihr Preis stärker als der von Aktien. Vielleicht auch nicht. Sicher ist nur, dass man darauf zurückgreifen kann, wann immer man es wünscht. Man kann auch zu anderen Sachwerten greifen, wie zum Beispiel Wein, Kunst, Grund und Boden. Doch wer kennt sich schon in diesen Spezialthemen aus, auch wenn sie unglaublich spannend sind wie das Sammeln von Briefmarken, Zigarettenschachteln oder Happy Hippos aus den Kinderüberraschungseiern. Edelmetalle sind eigentlich einfach zu verstehen, einfach zu handhaben, privat, diskret und haben ein längeres Leben als unser Papiergeld. Es erspart Ärger, wenn es die nächste Krise geht, erspart Frust bei der Bedienung der Sparprogramme, wenn es mal eng wird oder bei deren vorzeitigen Auflösung für den Fall der Fälle. Es soll Verträge geben, da kommt man gar nicht so ohne weiteres heraus, oft nur mit Hilfe von Anwälten.

Silber allgemein
Mit der um sich greifenden Finanz – und Wirtschaftskrise (Welche Krise...???) sind Edelmetalle näher in den Fokus von Investoren geraten. Im Zeitalter des Papiergeldes, hat die Mehrheit der Sparer Gold und Silber vergessen. Früher galten Edelmetalle als Versicherung gegen politische und wirtschaftliche Unbilden. Heute bestehen Finanzanlagen größtenteils aus Papierversprechen. Jede Anlage birgt die Gefahr, von Verkäufern über den Tisch gezogen zu werden, wenn man die Dinge nicht versteht oder sich einfach auf andere verlässt. Berater sind heute meist Verkäufer. Eine ganze Industrie lebt davon, wenn auch früher etwas besser als heute. Man verkauft den Sparern Produkte, von denen er oft wenig hat. Aber das merkt er erst am Schluss. Auch Angstjäger haben inzwischen auch den Bereich der Edelmetalle befallen. Mit etwas Eigenverantwortung und Wissen kann man großen Enttäuschungen etwas vorbauen.

„Im Einkauf liegt der Gewinn“
...sagen Händler, was nichts anderes bedeutet, dass man für soviel wie möglich Material so wenig wie nötig Geld ausgibt, für den Fall der Fälle, wenn ein schwarzer Schwan um die Ecke geflogen kommt, den rechnergestützte Analysen nicht haben vorhersagen konnten. Die meisten Investoren kaufen dann, wenn Preise steigen. Über dieses Phänomen menschlicher Psychologie gibt es ganze Bücher, deshalb übergeht der Autor dieser Zeilen hier das Thema. In den letzten Wochen berichten Edelmetallhändler, dass Leute vermehrt anonym, statt in Internetshops kaufen, wo man sich ja registrieren muss. Wer weiß schon, was mit Daten alles passieren kann. Beim Umsatz handelt es sich jetzt auch um größer werdende Beträge von größeren Investoren, berichten verschiedene Händler. Es scheint, als wird das Metall gerade „verteilt“, wandert von schwächeren in stärkere Hände.

Experten und Bauernfänger
Auch im Edelmetallbereich tummeln sich „Experten“, die selten einer ersten Prüfung standhalten. Was krawattierte Anzugträger doch so alles ungestraft erzählen dürfen... Das Witzige und Dumme zugleich sind Aussagen, dass Gold keine Zinsen abwirft, während man mit anderen Anlagen „Renditen erwirtschaften“ kann. Sehr witzig! Termingelder, Sparbücher Sparkonten sind durch ihre niedrige Zinsen auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Um Rendite geht es bei Edelmetallen nicht, sondern um den Erhalt der Kaufkraft bzw. den Schutz des meist ehrlich erarbeiteten Geldes vor dem schleichenden Fraß der Inflation in einer Zeit, in der das Papiergeld schon sehr alt und gebrechlich geworden ist. Die vorhandene Geldmenge wird nach und nach mit noch mehr neuem „Geld“ verdünnt. Regierungen übernehmen die natürliche Nachfrage des Marktes nach Kredit, Notenbanken bieten fast kostenloses Geld an, lassen Druckmaschinen schneller rotieren und kaufen Schulden auf, um Zinsen zu künstlich niedrig zu halten. Den Rest wird eines Tages der Zins und Zinseszins erledigen. Amen.
Fachleute glänzen gerne mit ihrer Erkenntnis, dass Edelmetalle so gefährlich sind, weil ihr Preis ständig schwankt. Aktienpreise tun das selbstverständlich nicht. Ganz wichtige Leute auch aus dem Bereich der Anlegerschützer sagen, man könne Gold und Silber nicht essen. Ob Papiergeld, Kleingeld oder der letzte Kontoauszug sättigen, bedarf noch eines Feldversuches. Vielleicht empfiehlt es sich wirklich nicht, Silbermünzen zu essen und sich in Notzeiten dafür lieber einen Zentner Kartoffeln zu kaufen, wenn diese der Bauern lieber gegen Silber als gegen ein Bündel Papiergeld herausrückt.
Natürlich ist es Blödsinn, mit einem Barren und einer Feile bewaffnet eine Bäckerei zu stürmen und dort durch das Abhobeln von Spänen, Brötchen käuflich zu erwerben. Mit einer Münze hat man vielleicht die größeren Chancen, dennoch erscheint es klüger, in Krisenzeiten auch auf eigene Reserven zurückgreifen zu können, und auch auf ein persönliches Umfeld, statt den Bäcker und die dort Wartenden wissen zu lassen, dass man goldene oder silberne Münzen besitzt. Die wenigsten werden solche Dinge für Krisenzeiten zurückgelegt haben, sich dann aber vielleicht auf die Suche nach den Besitzern machen. Der normale Menschenverstand scheint zu behaupten, dass es besser wäre, etwas Hartgeld zu besitzen, als Wartender in einer Schlage zu sein, oder Bittsteller beim Bauern.
Wie bei Aktien, wetten viele auf den Preis von Silber wetten. Schnell rein, schnell raus, den schnellen Euro mitgenommen, ist das ein interessantes Gebiet für Trader. Mit Optionsscheinen, Zertifikaten oder Futures finden Profis im Silbermarkt ein nettes Betätigungsfeld - und blaue Flecken inklusive. Man muss nur wissen, dass man kein echtes Silber handelt, sondern nur komplizierte Papierkonstruktionen. Auch hinter sogenannten Anlagezertifikaten mit und ohne Hebeln steckt nichts anderes als ein Spiel mit den Preisen. Im Ernstfall einer wirklichen Finanzkrise schaut der Anleger in die Röhre. Im Kleingedruckten steht etwas von einer Inhaberschuldverschreibung und einem Barausgleich. Geht die Bank pleite, ist das Zertifikat futsch. Sich eine Unze Silber ausliefern lassen, ist unmöglich.

Schweres Metall
Für Anleger/Sparer/Investoren/Angsthasen in echtes Metall stellt sich die Frage, ob man selbst Zugriff auf Münzen und Barren haben möchte, oder die Lagerung anderen gegen ein Entgelt überlässt. Für 100.000 Euro bekommt man heute ca. 250 Kilogramm Silber. Wer eine Million Euro investieren will, sollte sicherstellen können, dass dem Mieter unter sich nicht die Decke auf den Kopf fällt, wenn die Diele nachgibt oder die Zwischenböden im Schrank. Es dort zu lagern, empfiehlt sich wirklich nicht. Ob man Edelmetall in einem Schließfach bei der Bank einlagern sollte? Was passiert, wenn die Bank an einem Wochenende natürlich ganz überraschend schließen sollte? In ein normales Schließfach passen vielleicht 20 oder 30 Kilogramm im Gegenwert von ca. 8.000 oder 12.000 Euro. Volumenmäßig ist man dann mit Gold da besser aufgehoben. Ob es bei einer Bank sein muss, ist eine Frage, die sich jeder selbst beantworten muss. Zyniker meinen, man lässt die Leberwurst ja auch nicht von einem Hund bewachen.

Silber-ETF`s
...sind eine andere platzsparende Alternative. Ob sich hinter jedem Anteilsschein auch die volle Menge an echtem Silber befindet, lässt sich vielleicht nur im Notfall beurteilen. Ein Silber-ETF erlaubt auch großen Investoren wie Pensionsfonds eine solche Anlage. So startete vor wenigen Jahren der erste Silber-ETF (US-Kürzel: SLV) mit einer Menge von 130 Millionen Unzen, zufälligerweise der Menge, die Warren Buffett damals gekauft hatte, sie aber jetzt nicht mehr besitzt. Warum, darüber gibt es mehr Spekulationen als Fakten. Zufällig dabei sind die Zahl der Unzen im ETF und der Zeitpunkt seines Verkaufs. Heute ist der SLV auf eine Menge von 250 Millionen Unzen angeschwollen. Ob aber jeder Anteilsschein wirklich einer Unze entspricht? Man sollte es hoffen. Aufgrund etlicher Berichte vom anerkannten Silberexperten Ted Butler hat Barclays damals die Barrennummern veröffentlicht. Barclays hat den ETF an Blackrock verkauft. In der Zwischenzeit sind auch andere Silber-ETF`s am Markt aufgetaucht.

Lagerverwaltung
Eine weitere Möglichkeit der Anlage besteht in der Lagerverwaltung. Man gibt einem Anbieter den Auftrag, für eine bestimmte Summe Silber zu kaufen und es in einem gesicherten Lager zu verwahren. Mit der Barrennummer erhält man den Nachweis für das Vorhandensein seiner Investition. Das kostet jährlich eine kleine Gebühr. Wenn man möchte, kann man sich den oder die Barren auch nach Hause liefern lassen.

Aktien
Natürlich gibt es noch die Möglichkeit, sich über Aktien an Unternehmen zu beteiligen. Dabei kann man zwischen bereits produzierenden Unternehmen, hoffentlich bald produzierenden Firmen und vielleicht auch nie produzierenden kleinen Betrugsbuden wählen. Mark Twain sagte, dass es sich bei einer Goldmine um ein Loch in der Erde handelt, auf dem oben ein Lügner sitzt. Gleiches trifft auch oft auf dem Nichts auftauchenden neuen Minenunternehmen mit ganz großen Zielen zu. Nette Internetseiten, Hochglanzprospekten und prominente Verkäufer drehen den Unbedarften Aktien von Unternehmen an, die nie auch vorhatten, eine einzige Unze Metall aus dem Boden zu holen. Gute von schlechten Unternehmen zu unterscheiden, ist dabei nicht unbedingt die einfachste Herausforderung. Gier frisst schnell Hirn, soweit überhaupt vorhanden, wenn Prozente locken... Bei produzierenden Unternehmen ist das Investieren etwas einfacher. Dann gibt es noch Papiere, mit denen man gleichzeitig auf mehrere Unternehme setzen kann. Doch meist handelt es sich wieder um Zertifikate, die im Ernstfall nicht das Papier wert, auf dem sie nicht mal gedruckt worden sind.

Die Spekulation um Silber hat mehrere Fassetten
Erstens:
Silber ist ein seltenes Metall, das im Gegensatz zu Gold im modernen Leben unverzichtbar ist. Silber ist Rohstoff und Edelmetall zugleich. Es besitzt die monetäre Eigenschaft eines Edelmetalls und ist damit ein universeller Wertspeicher schon seit Jahrtausenden, eine Eigenschaft, die man dem heutigen Papiergeld nicht nachsagen kann, von früheren verstorbenen Währungen ganz abgesehen.
Zweitens: Die Vorkommen sind wie bei Gold begrenzt. Beides kann nicht wie Papiergeld beliebig gedruckt werden. Monetär gesehen, sind Edelmetalle eine Ware, und kein Versprechen. Die Leistung ist mit dem Fördern des Metalls bereits erbracht. Unser heutiges Geld ist Kredit, eine Schuld sozusagen. Diese Leistung plus Zinsen muss erst noch erbracht werden.
Drittens: Der Silbermarkt ist ein sehr kleiner Markt. Parallel dazu existiert ein Papiersilbermarkt, meist ungeregelt mit einem wahnsinnig großen Hebel der Spekulation. Nach Berechnung von Silberexperten ist dieser mindestens einhundertmal so groß wie der echte Silbermarkt - und er dominiert diesen. An der Terminbörse COMEX haben wenige große Banken den Silbermarkt mit ihren Terminkontrakten im Griff und zocken dabei mit Mengen, die es nirgends auf der Welt gibt.

Investieren in Silberbarren
So ein Klötzchen als Türstopper hat schon was. Ich wette, es ist beständiger als die Tür, selbst wenn der Rahmen durch ein nicht vorhersehbares Ereignis brechen sollte. Silberbarren halten länger als jede Ehe und jedes Versprechen. Neben der Verwendung als Wurfgeschoss, Briefbeschwerer oder Vorzeigeobjekt dekadenter Zeitgenossen, kann man mit Silber noch viel mehr anfangen. Wer mehr als einen Barren besitzt, muss gute Gründe dafür haben, von denen „Freunde“ nicht wirklich etwas wissen müssen. Die einen sammeln Silberbarren, weil sie sonst kein belastungsfähigeres Hobby gefunden haben. Andere finden diese weiß schimmernden Klötzchen einfach hübsch und praktisch für Investitionen obendrein, denn Silber ist Edelmetall und überlebt schwierige Zeiten in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft besser als mancher ihrer Besitzer. Zudem kostet so ein Kilobarren zurzeit ca. 430 Euro. Damit eine Tür zu stoppen, ist eine preiswertere Angelegenheit, als dafür einen Goldbarren (22.000 Euro) zu nutzen oder dieses Geld in Sammlungen diverser Lebensversicherungen zu stecken. Vertreiben Sie mal mit einer Lebensversicherung einen bösen Kerl vor der Tür, der Ihnen den siebten DSL-Anschluss verkaufen möchte. Okay, ein Regenschirm und böse Worte tun es auch...
Eigentlich ist das Thema „Silberbarren“ so langweilig, dass mir die Geschichten drum herum viel spannender vorkommen. Um Ihre Zeit nicht zu stehen, fasst sich der Autor dieses Steckbriefes jetzt kurz. Beim Sammeln (Horten) hat man die Auswahl zwischen folgenden Einheiten: 10 Gramm, 20 Gramm, 1 Unze, 50 Gramm, 100 Gramm, 250 Gramm, 10 Unzen, 500 Gramm, 1.000 Gramm, 3 Kilogramm (Emirates Gold), 5 Kilogramm und 31,1 Kilogramm. Letztere sind Industriebarren und beinhalten 1.000 Unzen. Man nennt sie auch Investmentbarren. Kostenpunkt: ca. 12.300 Euro.
Investitionen in 10-Gramm Barren sind etwa so sinnvoll wie der Kauf von 13 Gramm Kartoffeln für ein Abendessen.
Es gibt taufrische Barren aus Schmelzöfen und auch Stücke, die schon etwas älter sind und genau deshalb leicht oder mittelschwer angelaufen. Das ist aber egal. Und dann gibt es auch noch unterschiedliche Hersteller, was die Sammelleidenschaft etwas kostspieliger werden lassen kann, wenn man echter Sammler ist. Bekannte Hersteller sind Degussa und Heraeus. Grundsätzlich gilt: Je kleiner der Barren, desto höher das Aufgeld. Je größer der Barren, desto mehr Silber bekommt man für seine Euronen. Doch wer sammelt schon Silberbarren? Sehen Sie? Die meisten horten sie - und müssen gute Gründe dafür haben...

Silber ist wie Gold eine Anlageklasse, auf die man jederzeit persönlich zugreifen kann. Realistische Pessimisten sind in den Kellern der Geschichte fündig geworden. Das Argument, dass man mit Gold und Silber abgesicherter war als ohne so etwas, trifft auf die heutige Zeit wahrscheinlich genauso zu, auch wenn moderne Anlagenverkäufer immer wieder warnen und lieber ihre Provisionsprodukte feilbieten. Da Gold rund 65-mal teurer als Silber ist, das weiße Metall aber seltener oberirdisch vorkommt, führen die Silberbugs eine Kosten-Nutzen-Rechnung an. Warum soll man für 22.000 Euro ein Kilogramm Gold kaufen, wenn ein Kilo Silber nur 420 Euro kostet? Der gesunde Menschenverstand würde Silber bevorzugen. Auch wenn Gold als mystisch und als Geld der Könige gilt, kann man mit Gold wenig anfangen, außer sich und andere mit Schmuck zu beeindrucken? Edelmetalle gelten als Versicherung, weniger als Spekulationsobjekt, obwohl in einigen Anlageformen aus Papier viel Spekulation und auch Betrug steckt.

Das Kreuz mit der Mehrwertsteuer
Das Dumme bei Silberbarren ist diese Mehrwertsteuer von derzeit 19 Prozent. Münzen werden mit sieben Prozent Märchensteuer belegt. Ich weiß nicht, wie hoch die Gebühren beim Abschluss einer Lebensversicherung sind. In der „Süddeutschen Zeitung“ stand neulich etwas von 30 Monatsbeiträgen, die der Vermittler bekommt, bevor der eigentliche Sparvorgang beginnt. Das erscheint mir nicht sonderlich attraktiv zu sein. Was bekommt man beim Ablauf der Versicherung? Ich weiß es nicht. Am Ende einer Silberinvestition kommt ein Kilogramm Silber. Das ist sicher, nur nicht in welcher Währung.
Kauft man heute einen Barren für 420 Euro, setzt sich der Preis aus 327 Euro Materialkosten, 62 Euro Mehrwertsteuer, etwas Aufgeld für das Gießen der Barren (0,4%) und ein paar Euro zusammen, von denen der Händler lebt. Stellen Sie diesen Barren bei einer Auktionsplattform zum Verkauf, bekommt man rund 420 Euro als Erlös. Beachten Sie dabei, dass in größeren Mengen das Finanzamt die Nase rümpfen könnte, wenn man in den Bereich des gewerblichen Handels vorstoßen sollte.
Würde ein Barren in naher oder ferner Zukunft 1.000 Euro, kosten, setzte sich der Preis aus 820 Euro Materialkosten, 155 Euro Mehrwertsteuer, wieder etwas Aufgeld für das Gießen und ein paar Euro für den Händler zusammen. Vielleicht beträgt die Mehrwertsteuer dann 25 Prozent? Beim Verkauf dann werden Sie aber feststellen, dass die Aufgelder durch die Mehrwertsteuer mit angewachsen sind. Höchstwahrscheinlich werden Sie beim Verkauf auch wieder 1000 Euro erhalten, außer Sie verkaufen den Barren einem Edelmetallhändler, der Ihnen gleich mal die Mehrwertsteuer abzieht. Diese Steuer mit dem schönen Namen sollte nicht unbedingt ein Hindernis sein, problematischer ist eher schon die Lagerung.

Münze + Barren = Münzbarren
Findige Geschäftsleute haben Barren und Münzen gekreuzt, die Münzbarren heißen, also ein Barren mit einem aufgeprägten Nennwert von beispielsweise 30 Dollar. Münzbarren werden mit nur sieben Prozent Merkelsteuer belegt. Richtige Konkurrenz zu Barren oder Münzbarren sind die Kilomünzen. Sie sind zudem hübscher als Münzbarren. Am bekanntesten sind australische Kookaburra- und Koalamünzen. Am besten kauft man dann, wenn Preise gefallen sind, vor allem in der Phase des Ansparens. An einen Verkauf kann man später denken, vielleicht erst in 25 Jahren, wenn man in Rente geht oder wenn die Menschen mal wieder verrückt geworden sind und Mondpreise für Silber bezahlen wollen. Es wäre nicht das erste Mal.

2035
Wie könnte der Markt im Jahr 2035 aussehen? Nicht dass ich es wüsste, es ist ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten. Eine Studie der Frauenhofer-Gesellschaft aus dem Jahr 2006 sagt ein Ende der Silbervorräte für diese Zeit voraus. Das erscheint etwas verwirrend, denn irgendwo auf der Erde gibt es immer etwas Silber. Der Markt wird sich wohl über den Preis regeln müssen, worüber denn auch sonst? Steigt der Preis an, wird gehortetes Silber zurück in den Markt fließen. Zugleich würde es sich wieder lohnen, kleinere Vorkommen profitabel abzubauen bei einer höheren Quote der Wiedergewinnung, wenn der Preis entsprechend hoch genug stünde. Wahrscheinlich wird es zukünftig eine noch breitere Anwendung von Silber im Alltag geben (erneuerbare Energien, Medizin, Computertechnik, Akkus, Katalysatoren usw.) Die Industrie saugt bislang die Hälfte des geförderten Silbers aus dem Markt.
Vielleicht hat ja bis dahin die Manipulation an der COMEX ein Ende gefunden, vielleicht sogar mit einem riesigen Spike, wie damals, als die Gebrüder Hunt versuchten, den Silbermarkt zu dominieren, indem sie alles aufkaufen, aber damit Schiffbruch erlitten. Sie mussten die Erfahrung machen, dass die zwar das richtige Spekulationsobjekt hatten, aber Silber in der falschen Form (Futures) hielten. Zu diesem Thema gibt es sehr viele interessante Lektüre im Internet.
Wer weiß, was bis zum Jahr 2035 alles passieren wird, welche Turbulenzen bis dahin aufgetreten sind, welche Währungen nur noch im Geldmuseum in Frankfurt zu bestaunen sind und welche neue Währungen es bis dahin gibt? Vielleicht spielen Edelmetalle als Unterlegung für neue Währungen eine Rolle? Es ist ein bunter Strauß an Spekulation, gepaart mit einem Hauch Vision, nämlich Dinge zu erahnen, wie sie später mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintreten könnten. An der Börse ist es ja nicht anders, wenn man Aktien kauft, die später erfolgreich sein könnten.

Oma als Ratgeber
Ich bekenne mich als Freund alter Formeln von alten Leuten. Diese Altersweisheiten in Bezug auf Finanzen lassen sich in kurzen Sätzen zusammenfassen: Gib weniger aus, als Du einnimmst. Spare den Rest in unterschiedlichen Töpfen. Ein Topf sollte golden oder silbern sein, als natürliches Abwehrmittel gegen Geldfraß, Inflation und Verrücktheiten wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Natur. Nicht zu vergessen: Man würze seine Finanzanlagen mit einer gewissen Art von Sturheit gegenüber den modernen und gut bezahlten Anlagepropheten. Wie bei Gold geht es beim Silber um einen Wertspeicher. Man könnte neben Gold und Silber auch Palladium, Platin, Edelsteine und Raviolibüchsen in seine eigene Wahrscheinlichkeitsrechnung in punkto Altersvorsorge einbauen. Es sind die eigenen Gedanken und Hausaufgaben, die einem niemand abnehmen kann, selbst wenn Verkäufer vorgeben, das für Sie tun zu wollen.

Silberzehner
Wenn man es etwas genau nimmt, sind Silbermünzen eine hoch komplizierte Wissenschaft, wenn man es vor allem hoch kompliziert anstellt. Über die Komplexität der Komplexität im Münzbereich gibt es viele Fachbücher. Dabei sind oft nur ein paar Kleinigkeiten zu beachten. Und wir wollen die Dinge hier doch einfach halten. Münzen egal welcher Währung sind durch den Aufdruck eines Nennwertes gekennzeichnet, nicht durch den inneren Wert. Wird das niedliche Sparschweins geschlachtet, spuckt es vielleicht 200 Euro auf den Tisch, wobei der Materialwert des Klimpergeldes im Cent-Bereich liegen dürfte. Ohne einen staatlich verordneten Nennwert auf den Münzen aus Kupfer, Messing oder Nickel könnte man die Stücke getrost einer Mülltonne überlassen. Solange Währungen einigermaßen stabil funktionieren, zirkuliert auch das Münzgeld, bis zum Tag, an dem es Schwierigkeiten gibt.
Manchmal landen im Postkasten Werbesendungen, die den Dummköpfen empfehlen, sich ganz schnell von ihrem Geld zu trennen. „Kaufen Sie diese ganz seltene Münze aus Blech für nur 500 Euro. Ganz toll! Ganz selten! Hohes Wertsteigerungspotential!“ Naja, Sie kennen das bestimmt. Es gibt auch Ausnahmen. Ab und zu bekommt man das Angebot, einen 10-Euro-Schein gegen eine 10-Euro-Silbermünze zu tauschen. Ich vermute, die Anbieter wollen nur an Ihre Adresse ran, um sie weiter zu verkaufen. Das ist aber eine andere Geschichte. Zumindest sind die Münzen ehrlich, beinhalten sie doch eine halbe Unze Silber. Der 10-Euro-Schein dagegen beinhaltet eine ganze Menge Vertrauen, jede Menge Tinte und einen Hauch Heizwert. Passierte dem 10-Euro-Schein etwas (was auch immer...), bliebe mit der Silbermünze eine halbe, schlecht brennbare Unze Silber übrig. Die Bundesbank gibt regelmäßig Silberzehner aus, mit wechselnden Motiven, die als offizielles Zahlungsmittel gelten. Wundern Sie sich beim Bezahlen mit Silberzehnern aber nicht, wenn der Verkäufer finster dreinschaut oder die Polizei rufen möchte. Die wenigsten Leute hinter den Ladentheken kennen dieses Zahlungsmittel, deshalb wird es auch nur selten akzeptiert. Der Händler muss es zudem auch nicht akzeptieren und darf einen Papierschein fordern. Ärgern Sie sich dann nicht. Man kann die Münzen bei einer Bank jederzeit gegen einen 10 Euro-Schein zurück tauschen.

Vor einem Jahr holten mehr und mehr Leute wegen der Schwierigkeiten im Finanzsystem ihr Geld von der Bank, bis unsere Kanzlerin in Kameras sagte, das Geld wäre sicher. Viel Geld wurde zuvor nach Hause geschleppt und verschwand dort unter Dielen, in Sofas oder Safes oder in Matratzen. Wäre die Sache mit dem Finanzsystem schief gelaufen, hätte man ein Häufchen wertloses Papier gehortet. Aber es ging ja noch mal gut, nachdem wir alle für unsere Einlagen mit unseren Steuergeldern garantieren. Nähmen wir an, jemand hätte 20.000 Euro gespart und diese in Silberzehner getauscht, so lägen auf dem Küchentisch jetzt 2.000 dieser Münzen, bzw. 31,1 Kilogramm reines Silber. Man könnte jetzt meinen, 31 Kilo Silber wären besser als ein Kilo Papier. Oder? Von 1871 bis 1914 wurden in Deutschland 2-Reichsmark, 3-Reichsmark und 5-Reichsmark-Stücke ausgegeben. Sie enthielten je nach Nennwert eine bestimmte Menge Silber. Mit dem Untergang des Deutschen Reiches ging auch das Geldsystem in die Binsen. Sollte man heute in alten Betten noch Papierscheine aus der damaligen Zeit finden, tja, hübsch sind sie, aber wertlos. Findet man aber solche Reichsmarkmünzen (2, 3, 5 RM), so wohnt in ihnen immer noch das Silber. Je nach Erhaltungsgrad kosten Sie im Schnitt 15 Euro, manche ein Vielfaches davon.

Deflation – Inflation
Nun, die Nachrichten senden verwirrende Botschaften. Die Rede ist von Deflation und kommender Inflation. Fragt man fünf Experten, geben sie zehn verschiedene Meinungen von sich. Was bedeutet das für diese Silberzehner auf dem Küchentisch? Erst mal gar nichts. In einer Deflation, die meistens mit einer Rezession oder Schlimmeren einher geht, und die Kaufkraft von Bargeldes ständig wächst, sind 10er-Silbermünzen ein nettes Ruhekissen, selbst wenn der Silberpreis drastisch einbrechen sollte. Diese Münzen sind sozusagen eine Put-Option auf den Silberpreis, während man immer 10 Euro Kaufkraft behält. In Inflationszeiten aber steigt meist der Silberpreis. Dann spielen 10 Euro Nennwert vielleicht gar keine große Rolle mehr, jedoch aber der innere Wert des Silbers. Auch hier bieten diese Münzen Sicherheit. Warum sollte man aber 10 Euro für eine halbe Unze Silber bezahlen, wenn man für 13 Euro eine ganze Unze (31,1 Gramm) bekommt? Im Falle einer Inflation, ist man mit 10er-Münzen etwas gekniffen. Auch wenn das innewohnende Silber preislich steigt, ist man nur mit einer halben Unze dabei. Besser sind dann die sogenannten Standardprodukte wie Barren oder 1oz-Stücke. Der Nachteil von Silberzehnern liegt im vergleichsweise geringen Silberanteil im Vergleich zu reinen 1-Unzen-Silbermünzen. (Philharmoniker, Maple Leaf, Kookaburra, American Eagle, Libertad) 31,1 Gramm Silber kosten zurzeit ca. 13-14 Euro. Der Silberzehner für 10 Euro enthält dagegen nur einen Materialwert von jetzt 6,50 Euro. Eine kleine Hausaufgabe für Sie: Ist man mit 10-EUR-Münzen besser aufgestellt als mit 10-Euro-Scheinen?
Silberzehner verkauft die Bundesbank oder eine ihrer Außenfilialen für 10 Euro. Beziehen kann man die Münzen auch bei Händlern, jedoch zu oft höheren Preisen. Manchmal gibt es auch Lockangebote, wo man beim Kauf einer anderen Münze ein paar Silberzehner für den Nennwert einsammeln kann. Noch eine Idee: Seien Sie doch ausnahmsweise mal freundlich zu Ihrem Bankberater. Oft bekommt er sogenannte „Rückläufer“, also Münzen, die zurückgegeben werden, weil der Verkäufer Geld braucht oder mit den „Dingern“ nichts anzufangen weiß. Vielleicht hat ja die Oma so etwas „für schlechte Zeiten“ zum Geburtstag verschenkt und der Beschenkte schaut komisch, da er Papierscheinchen bevorzugt? Wenn Sie dann einen netten Typen aus der Bank kennen, vielleicht ruft er Sie auch an, wenn sich ein paar Rückläufer angesammelt haben. Oh weh! Vielleicht sammelt der Banker auch selbst diese Münzen? Manchmal arbeiten da richtige Füchse...

Viele Leute sammeln Silberzehner, denn sie sind mit ihren wechselnden Motiven recht hübsch und manche davon auch selten. Verschiedene Münzen haben inzwischen einen recht stattlichen Sammlerwert erreicht. Kurzum – es gibt nicht genügend Münzen für alle. Bei Ausgabe einer neuen Serie beginnt die große Schlacht um deren Verteilung. Sollte man welche bekommen oder Beziehungen zu einem Händler haben – warum nicht? Für die meisten bleibt nur das Ausweichen auf Standardmünzen.

Silbermünzen
Die Vielfalt der Silbermünzen ist atemberaubend. Als Anleger findet man ein Füllhorn an Prägungen unterschiedlicher Größe und Seltenheit, mit verschiedenen Motiven und Nennwerten. Doch keine Sorge, man muss das Thema nicht studiert haben, um Silber als Investment zu verstehen. Ein paar Grundkenntnisse reichen völlig aus. Auch wenn Silbermünzen ihre Funktion als Zahlungsmittel im Alltag längst verloren haben, ihre Eigenschaft als Wertspeicher besitzen sie weiterhin.
Unser heutiges Geld ist auf Schulden aufgebaut und dem Vertrauen, dass die Schulden irgendwann auch beglichen werden. Da das aber ein Ding der Unmöglichkeit ist und man heute umbucht statt ausbucht, redet man so oft von Vertrauen. Die Geldmengen sind in den letzten Jahrzehnten weit schneller wachsen als die Summe aller Waren und Dienstleitungen. Hier liegt die Ursache für das, was Otto Normalbürger als Inflation bezeichnet. Man muss mehr Papiergeld auf den Tisch legen, um eine Einheit einer Ware kaufen zu können. Die Geschichte ist voller Kapitel, in denen derjenige, der edle Münzen in schweren Zeiten besaß, einen unschätzbaren Vorteil hatte, denn man konnte Münzen gegen Nahrung, Sicherheit oder auch Schutz eintauschen. Nach einer Währungsreform konnte die gespeicherte Arbeitskraft in die dann neue Währung fast verlustfrei umgetauscht werden. Papiergeld verlor seinen Wert und hat nie einen inneren Wert besessen, außer es war an Edelmetall gekoppelt.
Die gängigsten Münzen sind der American Eagle, der kanadische Maple Leaf, der österreichische Philharmoniker und der mexikanische Libertad. Hier bekommt man am meisten Silber für sein Geld. Eine Münze kostet zurzeit um die 12,50 Euro. Man muss schon schauen, wo man kauft, denn die Preise liegen bei einzelnen Händlern sehr weit auseinander. Vergleichen kann man die Angebote unter www.silber-investor.de. Es gibt auch seltenere Münzen, die dafür oft durch ihre Schönheit bestechen (Britannia, Kookaburra, Panda, Koala, Kiwi) Hier muss man schon deutlich mehr ausgeben. Der normale Silberanleger greift eher zu Standardprodukten, wo der Aufschlag auf den Spotpreis ca. 25-35 Prozent beträgt. Das erklärt sich durch die auf Münzen fällige Mehrwertsteuer von 7 Prozent, Prägekosten der Münzprägestätten und die Marge, von der die Händler leben. Eine sich beruhigende Nachfrage nach Silbermünzen, wachsende Konkurrenz der Münzhändler untereinander und die Ausweitung der Produktionskapazitäten haben die Aufschläge von einst bis zu 60 Prozent beim American Eagle nun wieder deutlich reduziert, was nicht heißen muss, dass die Aufschläge nie wieder steigen, vor allem, wenn die Nachfrage anziehen sollte.

Maple Leaf
Die kanadische 1oz-Silbermünze wird seit 1988 geprägt. Auf der Vorderseite befindet sich ein Blatt des Süßahorns (Maple Leaf), auf der Rückseite sieht man das Bild von Königin Elizabeth II. Alle paar Jahre wurde ihr Abbild dem tatsächlichen Aussehen ihrer Majestät angepasst. Während in den ersten Jahren zwischen einer und drei Millionen Unzen geprägt wurden, beläuft sich der heutige Ausstoß der Royal Canadian Mint auf ein Vielfaches davon. 1988 wurde auch eine 10oz-Variante des Maple Leaf geprägt, die in Sammlerkreisen beliebt ist. In manchen Jahren werden auch Sonderprägungen herausgebracht, beispielsweise mit einem kleinen Brandenburger Tor. Diese Münzen kosten mehr als normale Prägungen. Während früher die Münzen in Folie verschweißt geliefert wurden, bekommt man sie heute zu 25 Stück in einem Röhrchen (Tubes). (Gegenwert 320 Euro) Maple Leaf haben den Vorteil, dass sie viele Menschen Welt kennen. Beim Verkauf muss man nicht die eben gelesene Geschichte erzählen. Maple Leafs gibt es auch in Gold, Platin und Palladium.

American Eagle
Die Münzen aus der United States Mint werden nur in der 1oz-Variante herausgegeben. Es ist die auflagenstärkste Silbermünze der USA. Geliefert werden sie in Plastikröhrchen zu je 20 Stück. Im Herbst 2008 waren American Eagles komplett vergriffen und die Aufgelder kletterten entsprechend. Ein amerikanisches Gesetz besagt, dass diese Münzen nur aus amerikanischem Silber gefertigt werden dürfen. Mit dem Engpass in der United States Mint gab es immer wieder Spekulationen, dass den Amerikanern das Silber ausgegangen sei. Frühere Spekulationen drehten sich darum, ob die USA sogar in Südamerika Silber kaufen, um die Prägung der Münzen aufrecht halten zu können. Im Gegensatz zum Maple Leaf ist der American Eagle etwas unreiner und trägt auch einen geringeren Nennwert (1 USD) Eagles gibt es auch in Gold und Platin.

Philharmoniker
Seit 2008 gibt es auch in Europa eine Standardmünze, den die Münze Österreich heraus gibt. Sie trägt als Motiv einige Instrumente der weltberühmten Wiener Philharmoniker. Die Münzen kosten manchmal etwas weniger als ihre kanadischen oder amerikanischen Verwandten. Philharmoniker tragen einen Nennwert von unrunden 1,5 Euro, was ungewöhnlich ist. Da die Münze keinen geriffelten Rand hat, wird sie von einigen Silberbugs manchmal etwas schräg angesehen. Doch eigentlich ist das egal, will man für wenig Geld doch viel Silber besitzen. Geliefert wird die in Millionenauflage produzierte Münze in Kunststoffröhrchen mit 20 Stück Inhalt. Philharmoniker gibt es auch in Gold.

Libertad (Onza)
Seit 1982 wird in Mexiko die Siegesgöttin „Libertad“ geprägt. Sie gibt es in zwei Versionen. Zwischen 1982 und 1991 gab es nur 1oz-Münzen, ab 1991 dann auch kleinere Einheiten. Seit 1996 wird die aktuelle Variante produziert, auf der sich die Göttin
kaum von der auf der alten Serie unterscheidet. Neu war aber, dass seit 1996 auch 2oz- und 5oz-Münzen verkauft werden. Die Kilomünze in ganz geringer Auflage fand unter Sammlern rasende Begeisterung, weniger jedoch wegen ihres dann doch stattlichen Preises. Interessant ist, dass auf den mexikanischen Silbermünzen der Nennwert fehlt, es aber eine Münze ist. Ihr Nennwert richtet sich nach dem täglichen Silberpreis (Fixing London) und wird in mexikanische Pesos umgerechnet.

Kilomünzen
Wer es etwas größer mag und weniger als für Barren (19% MwSt.) bezahlen möchte, wird bei den Kilomünzen fündig. Am bekanntesten sind der australischen Kookaburra und Koala. Sie sind inzwischen Massenware geworden. Kilomünzen werden meist in einer durchsichtigen Plastik-Box geliefert. Neben Kookaburra und Koala gibt es je nach Stand des Mondes auch Motive wie Drachen, Pferde, Schlagen, Schweine, Hasen und andere Motive (Lunar I und Lunar II-Serie) 2009 steht im Zeichen des Ochsen, dem aktuellen Motiv auf den Kilomünzen dieser Lunar-Serie. Ältere Jahrgänge (Drachen, Schlange) wurden früher seltener angeboten und gekauft als die 2009er Ochsen und stehen deshalb jetzt hoch im Kurs. In den letzten Wochen werden auch viele Kilomünzen mit der mexikanischen Siegesgöttin angeboten.
Altes Zeug

Manche „Spezialisten“ kaufen Münzen wie die alten österreichischen 25- und 50-Schillinge. Bis in die 70er Jahre enthielten sie echtes Silber. Nach der Euro-Einführung wurden diese „alten“ Schillinge“, die es wie Sand am Meer gab, als Schrott zum Silberpreis verkauft. Heute ist es schon schwieriger geworden, sie in Menge kaufen zu können. Viele wurden inzwischen eingeschmolzen (zu Philharmonikern?) und die Aufpreise zum Silberpreis sind auch gestiegen. Je nach Interesse gibt es auch Sammler alter D-Mark-Münzen (5 DM, 10 DM), die auch einen Teil Silber enthalten. Nicht zu vergessen wären alte Reichsmark-Münzen. Doch damit würde das Thema zu weit ausufern. Es ist eine Sache für Experten.

Ein paar Kleinigkeiten
Wegen ihrer kleinen Stückelung sind Münzen den Barren überlegen. Sie sind sozusagen eine Art von Hand – oder Klimpergeld. Wer beginnt, in Silber zu investieren, sollte erst die kleineren Einheiten kaufen. Bei größeren Summen ist man mit Barren oder Kilomünzen im Vorteil. Wer im Internet kauft, muss sich registrieren. Niemand kann wissen, was dann mit den Daten passiert. Die Alternative dazu wäre ein direkter Besuch beim Münzhändler, die es in fast jeder größeren Stadt gibt. Wer dort Metalle im Wert von über 15.000 Euro kauft, muss sich wegen des Geldwäschegesetzes ausweisen. Beim Kauf von beispielsweise einem Kilo Gold für ca. 22.000 Euro ist das immer der Fall. Bei Beträgen unter 15.000 Euro empfiehlt sich ein sogenanntes Tafelgeschäft: Man legt Geld auf den Tisch und nimmt die Ware anonym mit.

Die Mischung macht`s
Ob Silber in Münzform, Barren, Silberzehner oder für die Spezialisten als Sammelobjekt, das Thema kann sehr umfangreich werden, wenn man einmal begonnen hat, hinter die Silberkulissen zu schauen. Manche behaupten, Silber besäße ein gewisses Potential für eine Sucht. Wenn man glaubt, sich mit einem Thema auszukennen, tun sich oft zwei weitere Türen auf, hinter denen Geschichten und Geschichte lauern, Kuriositäten, Absurditäten und Anekdoten – und manchmal sogar ein Hauch von Glück, wenn eine Investition sich plötzlich als lohnend herausstellt, obwohl sie eher als Versicherung gegen Schwierigkeiten in der Finanzwelt getätigt wurde. Der Silbermarkt ist ein sehr kleiner und oft heftig springender Markt mit wenigen großen Spielern, die steigende Silberpreise ungern sehen und deshalb bekämpfen. Mit ca. 14 Milliarden USD steht jedem Erdenbürger rechnerisch für ca. 2 USD dieses weiße Metall zur Verfügung. Wer also eine einzige Münze besitzt, behält diese Möglichkeit sechs anderen Erdbewohnern vor, ergeben unterschiedliche Berechnungen. Silber als Rohstoff und als Edelmetall zugleich sind zwei große und spannende Geschichten. In Zeiten der Unsicherheit erinnert man sich an einen Spruch eines Unbekannten im Internet. Entweder man hat es – oder man hätte es gerne gehabt.
Sammlermünzen
Mit manchen Münzen kann man sogar eine Art von „Rendite“ machen kann, wenn man weiß wie es funktioniert und es geschickt anstellt. Gemeint ist dabei nicht das Sammeln von seltenen, alten oder historischen (numismatischen) Münzen, sondern das Investieren in Silbermünzen, die seltener geprägt werden als die Standardprodukte. Es gibt einige Münzen, da steigen nach ihrer Ausgabe die Preise fast automatisch.
Kookaburras

Ich kann mich an das Jahr 2004 erinnern, als der australische Kookaburra (Eisvogel) auch langsam in Deutschland Bekanntheit erlangte. Diese Silbermünzen werden schon seit 1990 geprägt. In der „Silbergemeinde“ waren sie damals nur eine Randerscheinung. Sammler kannten diese Kooka-was? schon. Vor ein paar Jahren kosteten solche Münzen mit dem australischen Eisvogel auf der Rückseite acht oder neun Euro. Das war etwas mehr als normale Silbermünzen damals kosteten. Und dann stellte man plötzlich fest, dass der Preis steiler kletterte, als der Silberpreis selbst. 2004er „Kookas“ werden heute nicht mehr geprägt. Sucht man welche, findet man sie vielleicht noch bei gut sortierten Münzhändlern, in wenigen Internetshops oder auf Auktionsplattformen im Internet (Ebay, Hood, Münzauktion.com). Ähnliche Preissteigerungen erzielten auch die Jahrgänge der Folgejahre. Mancher Kookaburra aus früherer Zeit ist inzwischen ein kleines Schätzchen geworden. Woran liegt das? Nun, ihre Auflage war auf das damalige Jahr beschränkt und die Auflage meist niedrig. Läuft eine Serie aus, beginnt für viele Münzsammler die große Rennerei, um auch noch ein Stück zu bekommen. Je älter der Jahrgang, desto mehr muss man heute dafür zahlen. Viele Münzen verbleiben in Sammlungen. In den letzten Jahren stieg die Zahl der Silbersammler weltweit an.
Ehe eine Münze im Bekanntheitsgrad steigt oder sich gar als Investmentmünze durchsetzt, dauert es eine Weile. Ist sie aber einmal bekannt, kommen mit jedem Jahrgang oft mehr und mehr Münzen auf den Markt - für Prägeanstalten ist es ein lohnendes Geschäft. Die alten Jahrgänge werden dagegen nicht mehr geprägt und bleiben daher selten. Heute kostet ein Kookaburra aus dem Jahr 2004 auf Ebay rund 23 Euro, zehn Euro mehr als eine Standardmünze. Ausgaben von 2005 sind für rund 20 Euro zu haben, die 2006er Ausgabe um die 17 Euro. Im Vergleich zum Aktienmarkt haben manche Silbermünzen weit besser abgeschnitten.
Kiwi

Vor allem in Deutschland hat der neuseeländische Laufvogel Kiwi (1 oz Silber) eine richtige Fangemeinde gefunden. Die ersten Ausgaben aus dem Jahr 2004 sind heute längst Raritäten, von denen kaum noch welche angeboten werden, wenn doch, dann zu gepfefferten Preisen. Schließlich lag ihre Auflage damals nur bei 2.500 Stück in der Prägequalität „Stempelglanz“ und bei 1.502 Stück in der höchsten Qualität „Polierte Platte“. Damals kosteten sie rund 23 bzw. 40 Euro. Einen 2004er Kiwi heute zu ergattern, ist reine Glückssache geworden. Sammler zahlen teils jenseits der 100 Euro für eine solche Münze. Mit steigender Bekanntheit und Beliebtheit einer Münze springen die Münzanstalten auf den Zug auf und prägen immer mehr von den Stücken. Beim Kiwi war es nicht anders. Im Jahr 2008 wurde die Kiwi-Auflage auf 8.000 Stücke in Stempelglanz und 5.000 Stücke in „Polierter Platte“ ausgeweitet. 2009 gibt es von der neuen Kiwi-Serie schon 10.000 Stücke in der Qualität „Stempelglanz“ und 7.500 Stück Münzen in polierter Platte. Wer heute noch 2008er Kiwis entweder im Blister (32 Euro) oder in einer kleinen Schatulle (45 Euro) kaufen sollte, wird diese mit einer hohen Wahrscheinlichkeit wohl später für weit mehr verkaufen können, als für den heutigen Preis.

Panda
Vor allem in den letzten Jahren setzte der „Panda“ zu einem wahren Siegeszug an. Erstmals wurden 1983 diese chinesischen Münzen mit dem Pandabär herausgegeben. Mit Unzen und der Reinheit 999/1000 hatte das damals noch nichts zu tun. Erst ab 1989 gab es die ersten richtigen Silberunzen (31,1 Gramm) neben Stempelglanz auch in polierter Platte. Alte Pandas sind teils auch farbig. Das sind private Ausgaben, die nachträglich eingefärbt wurden. Wer damals Silberpandas gekauft hat, besitzt heute ein kleines Vermögen. Selbst die 2009er Ausgaben kosten schon einen erheblichen Aufpreis zum am Markt gehandelten Silberpreis – sind jetzt schon Stücke für Liebhaber. Pandas gibt es auch in der Größenordnung von 2, 5 oder auch 12 Unzen. Beliebt ist auch die Kilogramm-Version, doch runzeln Sie nicht die Stirn, wenn Sie den Preis sehen. Pandas in Gold brachten für Sammler neben dem Anstieg des Goldpreises selbst noch einen netten Aufschlag. Die Panda-Sammelgemeinschaft wuchs in den letzten Jahren gewaltig an.

Lohnendes Geschäft auch weiterhin?
Das Sammeln von Münzen mit dem Zweck der Wertsteigerung ist eher etwas für Kenner, na, vielleicht nicht nur. Viele Silberbugs investieren wegen der ungewissen Zukunft des Papiergeldes erst in Standardprodukte (Münzen, Barren, Kilomünzen) bevor sie später auch andere Münzen kennen- und lieben lernen. Geld ist das eine, was man zum Investieren braucht - Geduld eine andere Voraussetzung. Wichtig ist auch, dass man mit selteneren Münzen sorgsam umgeht, sie nicht aus ihrer Verpackung holt, sie gar anfasst oder sie auf dem Schreibtisch liegen lässt. Silber läuft mit der Zeit nämlich schwarz an.
Manche Ausgaben werden später zum wahren Renner, was auch für Goldmünzen gilt. Schaut man sich auf den Angebotsseiten der internationalen Münzpressen um, kann dem Sammler regelrecht schwindelig werden wegen der Größe des Angebots. Da werden unterschiedliche Größen in auch unterschiedlichen Farben, mit und ohne Schatulle und anderem schmückenden Beiwerk angeboten. Alle Münzen der Welt zu sammeln, gerät schnell zu einem sehr kostspieligen Hobby. Es reicht aus, wenn man sich auf einige wenige Münzen spezialisiert, sofern man Lust daran findet.
Die drei gezeigten Beispiele sollen nur eine Auswahl sein. Diese Münzen sind eine Art Zwitter zwischen Anlagemünze und Sammelmünze. Einerseits wohnt ihnen die Versicherung des Silbers inne, andererseits auch das zunehmende Interesse der weltweiten Silbersammler. Im Falle wirklicher Schwierigkeiten im Finanzsystem wird diese Spekulation auf steigende Preise aufgrund der Seltenheit der Münzen obsolet. Dann zählt eher die reine Unze Silber, egal ob diese Kookaburra, Kiwi, Panda, Britannia oder „Ganz-Toll-Silbermünze“ heißt. Für Sammler interessant sind auch die Münzen aus der sogenannten Lunar-Serie. Ihre Ausgabe richtet sich nach dem Mondkalender. 2009 steht im Jahr des Ochsen. Dann dauert es ein paar Jahre, bis der Ochse wieder auftaucht. Was wird eine solche Münze ob als 1oz oder als Kilo im Jahr 2015 kosten? Man weiß es nicht. Das ist nicht nur abhängig vom Silberpreis, sondern auch davon, wie viele dieser Stücke im Jahr 2009 in Umlauf kommen. Frühere Jahrgänge, beispielsweise die Kilovarianten „Pferd“, „Schlage“, Affe oder besonders der „Drache“, haben damaligen Investoren heute nette Aufgelder beschert. Interessant ist auch, dass frühere Ausgaben der Standardprodukte jetzt wesentlich mehr kosten als der Silberpreis. Mit Maple Leafs oder American Eagles aus dem Jahr 2004 hat man neben dem Anstieg des Silberpreises auch ein Stück Sammlerwert dazu gewinnen können. Man brauchte nur Geduld.

Preise
Im Gegensatz zu den meisten Anlageklassen gibt es bei Silbermünzen keine festen Kurse. Deshalb sind Preisvergleiche ratsam. Wer Pech hat, kann schon mal den doppelten Preis eines anderen Anbieters bezahlen. Einen guten Preisüberblick bekommt man bei Ebay. Dort werden sehr viele unterschiedliche Münzen gehandelt. Auch bei www.muenzauktion.com kann man einen guten Überblick bekommen. Preisvergleiche lohnen sich auf www.silber-investor.de oder www.bullionpage.com. Oder man fragt einen Münzhändler seines Vertrauens.
Heute präsentieren Fernsehsender ganze Abende lang recht seltene, dafür aber recht teure Münzen mit hohem „Wertsteigerungspotential“ Gewinnen wird hierbei bestimmt nicht der Zuschauer und schon gar nicht ein Käufer. Wer wenig Ahnung hat, kauft schon mal ein solches Stück für schlappe 200 Euro/oz. Für einen Investor ist bei solchen Angeboten meist nichts dabei. Auf dem Trödelmarkt erfährt er dann später den wahren Wert und erlebt einen Hauch der Ent-täuschung. Auch hier gilt: Hausaufgaben machen, vergleichen und daran denken: Was der Silberbug nicht kennt, frisst er nicht, pardon, kauft er nicht.

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Quelle: » Frank-Meyer.eu