Deutsches Kaiserreich: 2 und 3 Mark Silbermünzen
von Miriam Kraus
Gestern haben wir damit begonnen, uns mit den alten Silberkursmünzen des Deutschen Kaiserreichs auseinander zu setzen. Heute wollen wir an dieser Stelle weitermachen...
Kaiserreich Sammlermünzen
Um es noch einmal klar zu stellen, die alten Kaiserreich-Münzen gehören auf jeden Fall in den Sammlerbereich, denn hier gibt es bisweilen drastische Wertunterschiede ( je nach Auflage und Erhaltung), doch...hier muss man sich auskennen.
Zunächst einmal sollten Sie wissen, dass zur damaligen Zeit die einzelnen Staaten des deutschen Kaiserreichs allesamt ihre eigenen Münzen herausbringen durften. Deshalb gibt es nicht DIE 2 oder 3 Mark Kaiserreich-Silbermünze, sondern sozusagen unterschiedliche "Modelle", was die Vorderseite anbelangt. So ist auf einigen Münzen das Konterfei des Königs von Württemberg, auf anderen dasjenige des Kaisers und Königs von Preußen und wiederum auf anderen, dasjenige des Großherzogs von Baden usw. abgebildet.
Alles in allem gibt es also Münzen aus Anhalt, Baden, Bayern, Braunschweig, Hamburg, Hessen, Lippe, Lübeck, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg, Preußen, Reuß, Sachsen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg-Gotha, Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Meiningen, Schaumburg-Lippe, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen und Württemberg. (worüber unsere Adligen eben so herrschten ;-))
Und dementsprechend gibt es natürlich Wertunterschiede was die Auflagen der einzelnen Münzen in den unterschiedlichen Jahrgängen anbelangt. Zudem ergeben sich deutliche Wertunterschiede was den Grad der Erhaltung anbelangt (hier unterscheidet man zwischen verschiedenen Erhaltungsgraden im Prozentbereich, wobei der Grad "vorzüglich" dem besten Erhaltungsgrad entspricht).
Sammlerstücke
So können Münzen aus kleineren deutschen Kaiserreich-Staaten, die in geringerer Auflage geprägt wurden und von denen vielleicht nicht mehr sehr viele Exemplare vorhanden sind, in vorzüglicher Erhaltung teilweise exorbitante Preise im fünfstelligen Bereich erreichen. Sie sehen schon, das hier ist auf jeden Fall ein Sammlergebiet, denn um eine solche Münze zu finden, bedarf es auf jeden Fall umfassender Vorkenntnisse. Sollten Sie aber vielleicht noch einige Münzen von ihren Ur (oder Urur)-Großeltern in der Schublade haben: bitte nicht wegschmeißen! (Und auch wenn keine Rarität darunter sein sollte, könnten Sie beim Verkauf immerhin noch mindestens den Silberwert erzielen.)
Da allerdings gerade die 2 und 3 Mark-Münzen unter deutschen Sammlern schon immer recht beliebt waren, haben es gesamthaft gesehen allerdings recht viele dieser Münzen bis in die heutige Zeit geschafft.
So gibt es also viele dieser Münzen, die keinen Seltenheitswert haben, wie beispielsweise meine 3 Mark Kaiserreich Silbermünze (Württemberg) von 1912 F:
Die Münze hat, bei einer recht hohen Auflage von ca. 850.000 Stück , je nach Erhaltung, etwa einen Wert von 10-20 Euro. Ich mag sie allerdings sehr, da sie eine meiner ersten Münzen ist, welche mir überdies mein Opa (der sie von meinem Ur-Opa bekommen hatte) vor Jahren zum Aufbau meiner Sammlung geschenkt hat.
Wie gesagt, es ist wohl wahrscheinlicher, dass sie unter den Münzschätzchen auf dem Dachboden eher eine Münze finden, die keine Seltenheit ist...es lohnt sich vielleicht aber trotzdem, mal in Ur-Omas alter Schatulle nachzusehen....man kann ja nie wissen...:-)
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