Der Silberadler
von Miriam Kraus
Zunächst möchte ich Ihnen ein Bild einer dieser Silberadler vorstellen:
Wie Sie sehen, wurde die Münze im Jahr 1951 geprägt und zwar im Bayerischen Hauptmünzamt München (D).
Der Jahrgang 1951
Da ich besagte Münze vor einigen Jahren von meinem Opa zur Ergänzung meiner Sammlung bekommen habe, ist mir diese Münze lieb und teuer. Doch generell ist der Jahrgang 1951 nicht unbedingt der begehrteste. Tatsächlich ist der Jahrgang 1951 sogar derjenige mit der höchsten Auflagenzahl aller Silberadler. In diesem Jahr wurden über 79 Millionen Stück geprägt.
Der Wert eines Silberadlers 1951 entspricht in der Regel dem des Silberwerts. Ausnahmen gibt es bei Münzen die in wirklich außergewöhnlich guter Erhaltung vorliegen, wenn sie nie zirkuliert haben, (nicht so wie bei meiner oben abgebildeten Münze - aber ich mag sie ja trotzdem) - hier können dann auch höhere Aufschläge möglich werden.
1958 J
Eine der wertvollsten deutschen Münzen aber ist der Silberadler 1958 J. (Das J steht für die Prägeanstalt Hamburgische Münze.) Und das aus einem einfachen Grund: die Hamburgische Münze prägte im Jahr 1958 lediglich 60.000 Stück dieser 5-DM-Silbermünzen. Das entspricht der geringsten Auflage aller Silberadler in Stempelglanz. Eine solche Münze ist, in der entsprechenden Erhaltung, mehrere Tausend Euro wert.
PP und Randprägungen
Ebenfalls deutlich höhere Preise bringen die Silberadler in PP (Polierte Platte). Vor allem die frühen Jahrgänge wurden in PP nur in äußerst geringer Stückzahl geprägt. Beispielsweise 1956 F in PP: Auflage 23 Stück. Spätere Jahrgänge dagegen wurden auch in PP in deutlicher höhere Auflage geprägt. Beispielsweise wurden im Jahr 1974 rund 140.000 Stück in PP geprägt, so dass die späteren Jahrgänge natürlich weniger Wert aufweisen. Der springende Punkt ist jedoch, dass Sie eine der seltenen PP Münzen der frühen Jahrgänge kaum einfach so im Internet-Auktionshaus finden werden. Und wenn die Münze dann auch noch zu einem Preis angeboten wird, den Sie als Schnäppchen empfinden, sollen Sie doch lieber vorsichtig sein. Denn im Zweifelsfall handelt es sich vielleicht gar nicht um eine Münze in PP, sondern lediglich um eine Münze in Stempelglanz.
Sollten Sie aber in Großvaters Münzsammlung zum Beispiel einen Silberadler 1951 F in PP finden, dann herzlichen Glückwunsch!
Besonders selten sind einige Abarten der Silberadler, die sich durch eine andere Randprägung kennzeichnen. In der Regel lautet die Randschrift: Einigkeit und Recht und Freiheit. Doch gibt es Abarten mit anderen Randschriften (Grüss Dich Deutschland aus Herzensgrund, Der Freie nur ist treu, Alle Menschen werden Brüder und Die Menschenwürde ist unantastbar), die ebenfalls enorm hohe Preise von mehreren Tausend Euro erzielen können. Doch ich sage es Ihnen lieber gleich: diese Münzen sind wirklich sehr selten, denn im Grunde handelt es sich hier um Fehlprägungen, die ja in der Regel nicht so häufig vorkommen sollten.
Worauf Sie achten sollten!
Das Wichtigste worauf Sie achten müssen, ist die Erhaltung ihres Silberadlers. Je besser die Erhaltung, desto höher in der Regel auch der Wert der Münze. So könnten Sie auch für einen einfachen Silberadler aus dem Jahr 1951, sofern diese Münze in Stempelglanz vorliegt (also im Grunde frisch aus der Prägeanstalt), den 4-5 fachen Silberwert erzielen. Der Katalogwert für meine Münze in Stempelglanz liegt zum Beispiel bei 45 Euro. Allerdings werden Katalogwerte natürlich generell eher selten erzielt und da meine Münze nicht in der besten Erhaltung vorliegt, taxiere ich den Wert schlicht beim Silberwert.
Doch, wie gesagt, auf die Erhaltung kommt es an. So werden beispielsweise Münzen aus Jahrgängen mit geringerer Auflage in Stempelglanz mit einem Katalogwert von mehreren Hundert Euro taxiert.
Trotz allem, wenn Sie sich mit Münzen noch nicht sehr viel beschäftigt haben, dann sollten Sie, sofern Sie sich einen Silberadler zulegen wollen, jedenfalls keine überzogenen Preise bezahlen. Denn nicht überall wo Stempelglanz oder gar PP drauf steht, ist auch diese Erhaltung drin.
Außerdem sollten Sie auf folgende Jahrgänge achten: 1952, 1953, 1954, 1955, 1962, sowie auf die Ausgaben 1956 G, 1959 F und 1961 G. Denn diese Jahrgänge, bzw. Ausgaben wurden nie geprägt. Sollten Ihnen diese Jahrgänge bzw. Ausgaben angeboten werden, dann lehnen Sie auf jeden Fall ab, denn es handelt sich um Fälschungen.
So long liebe Leser....doch, wie gesagt, sollten Sie morgen auf der Suche nach dem Weihnachtsschmuck über einen Silberadler-Dachbodenfund stolpern, dann freuen Sie sich und tauschen die Münzen bitte nicht gleich bei der Bundesbank um...am besten: Sie behalten die Silbermünze als kleines Weihnachtsgeschenk aus der Vergangenheit...damit verabschiede ich mich nun von Ihnen, bis nach den Feiertagen und wünsche
Ihnen und Ihren Familien ein
Frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!
Liebe Grüße
Ihre Miriam Kraus
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Quelle: » http://www.investor-verlag.de