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Silber – das Angebot in 2011

von Miriam Kraus

Nachdem wir uns in den letzten Ausgaben sehr ausführlich mit den Erwartungen für die Silber-Nacfrage beschäftigt haben, wollen wir uns heute noch einmal kurz mit der Angebotsseite auseinander setzen.

Silber- die Minenproduktion wächst, aber nicht stark genug

Seit nunmehr fast 20 Jahren besteht im Silbermarkt ein Primärmarktdefizit - und das obwohl die Minen-Produktion kontinuierlich steigt. Doch während die primäre Minen-Förderung zwar von Jahr zu Jahr steigt, sinken zum einen von Jahr zu Jahr die Regierungsverkäufe und auch für eine massive Ausweitung der Produktion von Altsilber ist es offensichtlich noch zu früh.
Das Londoner Analystenhaus GFMS erwartet für 2010 zwar einen Anstieg der Silberangebots um 5% - das steht allerdings der wesentlich stärker wachsenden Nachfrage entgegen. Wir erinnern uns: allein die industrielle Nachfrage ist im vergangenen Jahr um 18% gewachsen, die Nachfrage seitens der Investoren wuchs sogar um 23%.
Das Problem: die Minenproduktion, also das Primärangebot dürfte im vergangenen Jahr nur um höchstens 3% gewachsen sein, da allein der weltweit größte Silber-Produzent Peru einen Förderrückgang um 5% verbuchen musste. Und auch in diesem Jahr dürfte wohl kaum mit einer massiven Ausweitung der Minenproduktion zu rechnen sein, schließlich benötigt der Aufbau von Minen bzw. die Ausweitung der Förderung in der Regel nicht nur viel Geld, sondern auch vor allem viel Zeit. Dabei schafft es die Minenproduktion allein schon seit 20 Jahren nicht mehr, die industrielle Nachfrage zu decken.

Altsilberangebot wächst, aber (noch) nicht stark genug

Die Analysten von GFMS gehen davon aus, dass im vergangenen Jahr endlich das Angebot aus sekundären Quellen (Altsilber) gestiegen ist. Endlich, sage ich, da das Angebot an Altsilber in den Jahren zuvor rückläufig gewesen ist. Die Analysten gehen von einem Angebots-Zuwachs aus den sekundären Quellen in Höhe von 10% für 2010 aus. Das aber wirkt nach wie vor wie ein Tropfen auf den heißen Stein, bedenkt man, dass die zusätzliche und stark wachsende Investmentnachfrage jeden Angebotszuwachs gierig aufsaugt. Der springende Punkt ist, dass die Preise, trotz der Rallye im letzten Jahr, offenbar noch nicht hoch genug sind um eine massive Ausweitung des Angebots aus sekundären Quellen zu bewirken. Mit steigenden Preisen ändert sich das natürlich graduell, bzw. muss sich ändern, damit die extrem stark wachsende Nachfrage, sowohl von industrieller, als auch von der Investment-Seite, überhaupt schnell genug bedient werden kann.

Angebot von staatlicher Seite sinkt

Schon jetzt macht das Angebot seitens der Regierungen den kleinsten Anteil am Gesamtangebot aus - und dieser Anteil sinkt und wird wohl auch in den kommenden Jahren weiter sinken, da die Zentralbanken mittlerweile dazu übergegangen sind, generell weniger aus ihren Edelmetallbeständen zu verkaufen. Dies gilt vor allem für die chinesische Zentralbank, die in früheren Jahren zwar des öfteren mit Verkäufen aufgefallen ist, mittlerweile aber wohl nur noch wenig Interesse daran hat, die eigenen Bestände des strategisch wichtigen Industriemetalls weiter abzubauen. Schließlich ist China inzwischen sogar zu einem der größten Netto-Importeure geworden...und das sicher nicht grundlos.

Fazit

Aus all dem lässt sich vor allem ein Fazit ziehen: das Angebot wächst zwar, kann aber derzeit nicht mit dem deutlich stärkeren Nachfragewachstum mithalten. Zumindest so lange nicht, bis genügend neue und signifikante Silber-Minen-Projekte in Produktion gegangen sind.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de