Silber - China ist ein Zünglein an der Waage
Dienstag, 15. November 2011, 17:02
Der Tiefflug des Silberpreises, der in den vergangenen Wochen zu sehen war, dürfte kein Dauerzustand sein. Neue Planungen Chinas, die Exportquote des Edelmetalls zu senken, werden von Experten als Grund für steigende Kurse angesehen.
Investoren müssen am Silbermarkt durch Zeiten mit schwankungsfreudigen Kursen. Das Edelmetall, das im Gegensatz zum Gold wesentlich stärker auf konjunkturelle Faktoren reagiert, notierte in der zweiten Hälfte des Augusts noch bei Kursen um 44 Dollar im Spotpreis. Wenige Wochen später mussten Trader um die Unterstützung um 26 Dollar zittern, die aber gehalten hat. Zuletzt wurden Kurse in der Zone um 32/35 Dollar verzeichnet.
Neuen Daten aus China allerdings könnten auf eine Veränderung der Marktlage hinweisen. Die Silberexporte der asiatischen Wirtschaftsmacht gehen zurück. Ein Faktor, der sich im kommenden Jahr fortsetzen dürfte, denn die chinesischen Behörden haben die Quote für Silberexporte gesenkt. Die Reduktion der Quote um 5 Prozent würde dem Weltmarkt fast 300 Tonnen des Edelmetalls entziehen. Schon jetzt verschärft sich die Situation. Im Jahresverlauf 2011 zeigt China zwar sinkende Silberimporte, die Exporte des Landes sind aber prozentual auf Jahresbasis deutlicher zurück gegangen. Ohnehin ist China per Saldo ein Silberimporteur - ein Situation, die sich mit diesen Nachrichten alles andere als ändern wird.
Für den Weltmarkt kann dies spürbare Auswirkungen haben, auch wenn die Menge von knapp 300 Tonnen Silber nicht allzu groß erscheinen mag. Doch dieser Eindruck täuscht und wird vollends zum Trugschluss, wenn die Wirtschaft nicht wie befürchtet in den Sinkflug übergeht, sondern sich besser als erwartet entwickelt. Hinzu kommt, dass die Silberunze bei Geldanlegern zunehmend an Bedeutung gewonnen hat und weiter gewinnen könnte. Der Hintergrund ist der stark gestiegene Goldpreis, der so manchen Anleger nach Alternativen Ausschau halten lässt. So gewinnt Silber plötzlich als Anlagemetall an Aufmerksamkeit. Auf diesem Weg entsteht neue Nachfrage und eine Konkurrenz für die Industrie, für die Silber unter anderem in Hightechanwendungen Bedeutung hat.
Vor diesem Hintergrund könnte der Markt, der zurzeit stark unter dem Einfluss der Staatsfinanzenkrise steht, nach unten übertrieben hat. Langfristig sind Experten ohnehin tendenziell bullish für den Silberpreis.
Wie kann es aus charttechnischer Sicht mit dem Spotpreis der Silberunze nun weitergehen? Nach unten hin zeigen sich bei 32,14 Dollar und um 33,05/33,14 Dollar Unterstützungsbereiche. Nach oben hin zeigt sich ein klares Hindernis bei 34,89/35,69 Dollar. Die genannten Zonen dürften für die kurzfristige Tendenz der Silberunze entscheidend beeinflussen, je nachdem in welche Richtung ein Ausbruch aus dieser Tradingzone gehen wird. Nach unten hin könnte dann relativ schnell der Bereich um und unterhalb der 30-Dollar-Marke ins Visier, nach oben hin wären es die Zonen um 37 Dollar und 38,75 Dollar.
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Quelle: » GOLDINVEST.de