Wie kritisch ist die Lage auf dem Silbermarkt?
Sehr geehrte Damen und Herren!
Das ganze Jahr 2010 bis zum heutigen Tage hielt ich mich selbst an die Empfehlung, die ich in meinem Investmentkompass gab:
„Wir empfehlen derzeit, möglichst mehr als 65 Prozent der verfügbaren Anlagemittel in Gold und Silber sowie 15 Prozent der liquiden Vermögenswerte in Minenwerten zu investieren. Darüber hinaus können rund 5 % (bis höchstens 10 Prozent) in Hebelprodukten auf Gold und Silber gehalten werden. Die Barquote empfehlen wir, auf 15 % zu reduzieren. Stellen Sie allerdings sicher, dass Sie den Schuldendienst für etwaige Verbindlichkeiten in den kommenden 2 bis 3 Jahren in jedem Szenario gewährleisten können. Halten Sie einen Großteil der Edelmetallinvestments in wirklich physischen Edelmetallen. 30 bis 50 Prozent der physischen Edelmetallinvestitionssumme können in ETFs der Zürcher Kantonalbank (wir gehen darauf noch in einer der nächsten Ausgaben ein) oder von Julius Bä r gehalten werden. Denn mit diesen Positionen können Sie nach starken Preisexplosionen Kasse machen.“
Nun werde ich die starken Anstiege im Silber zum allmählichen Abbau meiner riskanten Hebelprodukte nutzen. Selbstverständlich werde ich keine Unze Silber meiner physischen Bestände abgeben, aber in dem aktuellen Marktgeschehen „prozyklisch“ noch Investments in hochriskanten Hebelprodukten, schlimmstenfalls sogar Knock-out-Zertifikaten (die bei Berühren einer festgelegten Schwelle wertlos werden) zu erwerben, halte ich für falsch. Im Januar 2011 haben wir exakt zur richtigen Zeit unsere Investitionsquote in diesen Produkten antizyklisch bei unter 27 Dollar angehoben. In der laufenden Übertreibung werden wir diese allmählich abbauen.
Ich lasse mich in keiner Weise von Kaufpanik anstecken. Während meines Seminars in Frankfurt am 15. Januar sah ich kurzfristige Rückschlagsgefahren und danach einen neuen Anstieg in den Bereich von 35 bis 50 Dollar. Sollte das Silber nun also in diesen Bereich vorstoßen, werde ich nicht nur meine Hebelprodukte auf steigende Silberpreise sukzessive veräußern, sondern auch intelligente Handlungsstrategien zur teilweisen Absicherung meiner Bestände umsetzen. Näheres bald in einer umfassenden Sonderstudie.
Mein Langfristoptimismus für Silber wird sicher von kaum jemandem übertroffen. Dennoch: Der zweitgrößte Edelmetallhändler Deutschlands besorgt mir nach heutiger Anfrage binnen ein bis eineinhalb Wochen eine Tonne Silber, wenn ich diese haben will.
Auch das Gerede von einem unglaublichen Squeeze bis hin zur Schließung der US-Terminbörse für Silber (COMEX) in wenigen Tagen, wo die Silber-Futures gehandelt werden, lenkt meines Erachtens nur von der fundamentalen und nachhaltigen Stärke des Silbermarktes ab.
Langfristig sage ich, dass das Beste erst noch kommt. Wenn nun aber der Optimismus zwischen 35 und 50 US-Dollar überbordet, werde ich einen Teil meiner Bestände mit intelligenten Strategien absichern. Angst und Gier sind die schlechtesten Ratgeber. Ich bin überzeugt davon, dass meine strategischen Silberbestände erst in 2 bis 5 Jahren Preisniveaus erreichen werden, bei denen ich mich von ihnen zu trennen beginnen werde. So wie ich es in meinem Buch „Silber – das bessere Gold“ beschreibe.
In den letzten Tagen machte ich meine Leser neben dem von mir sehr geschätzten James Turk auf die Backwardation im Silbermarkt aufmerksam. Der folgende Chart zeigt den jeweils gut einem Jahr in der Zukunft liegenden Silber-Future abzüglich des Spotpreises. Dies spricht in der Tat für physische Knappheiten und zeigt die von uns seit langem erwartete hochexplosive Situation. Freuen wir uns, wenn die großen Leerverkäufer jetzt schmerzhafte Erfahrungen machen. Allerdings sollten wir uns auch darüber im Klaren sein, dass wenn diese zu panikgetriebenen Eindeckungen gezwungen sind, die Silberpreise ihr vorläufiges (!!!!!!) Hoch sehen sollten. Der Markt ist eben keine Einbahnstrasse.
Der folgende Chart zeigt die offenen Kontrakte im Future Dezember 2010. Ab dem 30.11.2010 konnte der Verkäufe 5.000 Unzen Silber je Kontrakt de Käufer des Futures liefern. Bei einem gesamten Open Interest (Gesamtzahl der ausstehenden Kontrakte) in allen Kontrakten von 133.139 waren 6 Tage vor dem Tag der 1. Ankündigung am 30.11.2010 im Future Dezember 2010 noch 46.393 Kontrakte offen. Nunmehr waren am 18.02.2011, wiederum 6 Tage vor dem Tag der 1. Ankündigung im Future März 2011, noch 53.090 Kontrakte offen. Allerdings lag das Open Interest auch geringfügig höher.
Zur Erklärung der x-Achse: Dargestellt sind die letzten 264 Handelstage/Werktage im Silber-Future. Beim Dezember 2010 ist es der Zeitraum von Anfang Januar 2010 bis Ende Dezember 2010. Beim März 2011 ist es der Zeitraum Anfang April 2010 bis Ende März 2011.
Nochmals zum Abschluss: Wir haben 2010 bis heute alles richtig gemacht. Aber Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Das Beste kommt erst noch. Dennoch müssen wir in den kommenden Wochen auf der Hut sein. Der Silbermarkt ist keine Einbahnstrasse der Glückseeligkeit. Wir sitzen nun auf einem sehr ordentlichen Gewinnpolster. Gelassenheit ist daher der beste Ratgeber.
Ich werde meinen Abonnenten in der Sonderstudie, die bald erscheinen wird, einige interessante Ratschläge geben.
Beachten Sie bitte, dass in diesen bewegenden Zeiten jede Meinungsäußerung nur eine Momentaufnahme sein kann. Große Umwälzungen im Nahen Osten und in Nordafrika können beispielsweise der zündende Funke für große Veränderungen sein. Daher werde ich meine strategischen Silberpositionen in diesem und im kommenden Jahr selbst bei allergrößten Ansteigen nicht veräußern. In diesen bewegenden Zeiten werde ich meine Abonnenten über etwaige Neueinschätzungen stets auf dem Laufenden halten.
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Quelle: » Silberjunge