StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageformenAnalysenWissenswertesChartsHandelBlog

Wissenswertes:

Silber (Archiv)

Allgemeines über Edelmetalle

Papiergeldsystem

Erklärungsbegriffe

Krisenvorsorge

Papiergeldsystem:

Beiträge zum Papiergeldsystem

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Jetzt stürzt auch noch der Euro ab

Bild.de nennt die Gründe

Von Paul C. Martin
Rezession, Job-Abbau, Vertrauenskrise: Allein der Euro schien bislang ein Hort der Stabilität zu sein. Doch nun geht auch der europäischen Gemeinschaftswährung die Luft aus.

Der Euro ist seit vorigen Sommer von 1,60 auf jetzt 1,27 Dollar gefallen. BILD.de nennt drei Gründe für den Absturz.
Der Euro ist die gemeinsame Währung von inzwischen 22 europäischen Staaten. Er gilt neben dem US-Dollar als wichtigste Währung der Welt. Doch der Dollar beutelt den Euro wie Klitschko seinen Sandsack. Was sind die Gründe?
1. Angst vor Zinssenkungen.
Die Europäische Zentralbank EZB fordert von den Banken noch einen Leitzins von 2 Prozent. Das ist erheblich mehr als die US-Notenbank (Fed), die ihren Satz auf 0 bis 0,25 % gesenkt hat. Es gilt als ausgemacht, dass die EZB ihren Leitzins demnächst ebenfalls deutlich senken wird. Möglich wären ein Prozent oder sogar noch mehr. Folge: Das schnelle Geld zieht sich aus dem Euro-Raum zurück. Ein ganz normaler Vorgang.
2. Angst vor Ansteckung.
Fast sämtliche Volkswirtschaften der Welt stecken in der Rezession oder melden rasch sinkende Wachstumsraten. Davon wird sich Europa kaum abkoppeln können. Wirtschaftsräume, die Richtung Wirtschaftskrise abrücken, werden gemieden. Folge: Ihre Währung wird weniger nachgefragt. Vor allem, wenn sie bisher noch einigermaßen stabiles Wachstum meldeten. Folge: Fiele das Euroraum-Sozialprodukt etwa in amerikanischem Tempo (Minuswachstum im letzten Quartal 2008 von 4,7 Prozent gegenüber Vorquartal!), würde der Euro weiter fallen. Auch ganz normal.
3. Angst vor der Euro-Ende.
Die Staaten mit unserer Währung driften in ihrer Bonität immer stärker auseinander. Bonität heißt Kreditwürdigkeit. Sie wird von drei großen internationalen Agenturen kontrolliert und gemessen (Fitch, Standard & Poors, Moody’s). Sie reicht von AAA (Bestnote) bis B- (minus). Staaten mit Bestnote müssen für ihre Staatsanleihen niedrigere Zinsen zahlen als jene, die auf der Kippe stehen – nach B- ist praktisch Sense: Die betreffenden Staaten können sich entweder gar nicht mehr am Kapitalmarkt finanzieren oder nur noch, indem sie viel höhere Zinsen bieten als z.B. AAA-Staaten. Ein solches Auseinanderdriften der Bonität ist brandgefährlich und kann einen Währungsraum schlicht platzen lassen.

Damit sind wir bei Kern der Sache:
Wie halten die immer stärker schwächelnden Staaten ihre Finanzprobleme aus?
Kann es sein, dass sie pleite gehen? Klare Antwort: Ja.
Das erste Land Europas, das bereits im Staatsbankrott steckt, ist das Nicht-EU-Land Island, das nur noch am Tropf der skandinavischen Staaten hängt und allein wirtschaftlich nicht mehr überleben würde.
Island hat allerdings nicht den Euro, sondern die Isländische Krone als Währung. Sie ist seit letzten Sommer um fast 50 Prozent gefallen. Bei den Euro-Staaten sieht es so aus: Bestnote (AAA) haben noch Frankreich, die Niederlande, Luxemburg, Finnland, Österreich und Deutschland. Wackelkandidaten sind Irland, Belgien und Spanien. Bereits am Abtauchen: Slowenien und Zypern.
Noch tiefer liegen Slowakei, Italien, Portugal und Malta. Am schwächsten: Griechenland, das ca. 3 Prozent mehr Zinsen bieten muss, um flüssig zu bleiben und selbst dafür nicht alle Staatspapiere los wird. Mini-Staaten mit Euro als Währung wie Andorra, Kosovo, San Marino, Monaco und Vatikanstadt wurden nicht eigens bewertet.

Für den Staatsbankrott gibt es eine simple Faustregel, die genauso für den Bankrott eines Tante-Emma-Ladens gilt: Steigen die Schulden schneller als das, woraus sie bedient werden können, kommt es über kurz oder lang zum Bankrott. Beim Staat ist es das Sozialprodukt (BIP), also die Summe aller Produktion und Leistungen. Bei Tante Emma ist es der Umsatz.
In der Geschichte seit dem Mittelalter zählen Wirtschaftshistoriker mehr als 100 „große“ Staatsbankrotte. Wir Deutschen mussten im vorigen Jahrhundert zwei durchleben: 1923 mit einer Hyperinflation und 1948 bei der Währungsreform. Derzeit sind wir vom nächsten Staatsbankrott zwar noch gut entfernt, aber wir dürfen nicht übersehen, dass die deutschen Staatsschulden sich seit dem letzten Bankrott (1948) bis heute mehr als verhundertsechzigfacht (!) haben.
Auch die Pleite eines Euro-Staates (könnte) eine unerwartete Kettenreaktion nach sich ziehen.

Klartext: Sollten die besonders gefährdeten Staaten Griechenland oder Irland finanziell die Segel streichen, wäre dies Absturz und Ende des Euro.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.bild.de