Abkehr vom Dollar? Nur eine Frage der Zeit!
von Edward Hadas (breakingviews.com)
Öl und US-Dollar gehörten bisher zusammen wie Gold und Gier. Doch die Zeiten ändern sich. Angeblich wollen die Golfstaaten zur Abrechung für Öl künftig nicht mehr den US-Dollar, sondern einen Währungskorb nutzen. Saudi-Arabien ließ zwar entsprechende Berichte dementieren. Doch ein solcher Schritt wäre politisch und wirtschaftlich logisch. Die USA müssten mit höheren Kosten leben, mit wirtschaftlicher Unsicherheit und sinkendem Ansehen.
Der Rohölpreis wird derzeit in US-Dollar notiert. Der Chef der saudiarabischen Zentralbank hat durch sein Dementi eines Berichtes der britischen Zeitung "The Independent" nahe gelegt, dass dies so bleiben wird. In dem Bericht hieß es, dass führende Ölproduzenten ihre Abrechnungspolitik in den nächsten neun Jahren ändern könnten. Die Argumente für einen Ersatz des US-Dollar durch einen Währungskorb bei der Ölpreisabrechnung sind aber überzeugend.
1965 wäre es noch bizarr erschienen, den Ölpreis nicht in US-Dollar anzugeben. Die USA förderten damals nach Statistiken des Ölmultis BP 28 Prozent des globalen Rohöls, mehr als der gesamte Nahe Osten. Sie verbrauchten zudem 37 Prozent der gesamten Weltölförderung, sieben Mal mehr als etwa Deutschland oder Japan, die auf den Plätzen zwei und drei folgten. Außerdem war der US-Dollar auf der ganzen Welt noch allmächtig.
Im Jahr 2008 hat sich all dies geändert. Der US-Anteil an der Weltölförderung ging auf acht Prozent zurück, das ist weniger als der Anteil von Saudi-Arabien oder Russland. Zwar sind die Vereinigten Staaten noch immer der weltgrößte Ölkonsument, doch ihr Verbrauchsanteil ist auf 23 Prozent gefallen, und die Lücke zu den folgenden Nationen hat sich verkleinert. Auf die Eurozone entfällt heute 13 Prozent des globalen Verbrauchs, auf China zehn Prozent. Zudem erscheint nach Jahren, in denen die USA alle Arten von ................
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Quelle: » Handelsblatt.com
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