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Der Euro bleibt, koste es, was es wolle

Samstag, 26. März 2011, 00:08
von Sven Weisenhaus
die EU-Staats- und Regierungschefs haben sich auf eine Neuregelung für die Rettung bzw. den Schutz der europäischen Gemeinschaftswährung geeinigt und damit auf die größte Reform seit der Einführung der Gemeinschaftswährung im Jahre 1999.

ESM löst 2013 EFSF ab
Der Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) wird ab Juni eine effektive Kapazität von 440 Mrd. Euro haben. Ab 2013 wird dieser durch den Europäischen Stabilisierungsmechanismus (ESM) abgelöst und der Rettungsschirm damit dauerhaft aufgespannt bleiben. Die effektive Kreditvergabekapazität beträgt dann 500 Mrd. Euro, finanziert mit einer Kombination aus 80 Mrd. Euro eingezahltem Kapital und 620 Mrd. abrufbarem Kapital und Garantien.

(Quelle: Bundesministerium der Finanzen)

Die 80 Mrd. Euro müssen von den beteiligten Ländern bis 2017 in 5 Raten von jeweils 16 Mrd. eingezahlt werden. Auf Deutschland entfallen dabei insgesamt 22 Mrd. Euro, gemäß dem deutschen Anteil an der EZB.

Der Euro bleibt, koste es, was es wolle
Ich persönlich glaube, entgegen vieler Kritiker, dass es sich hierbei um einen durchaus gangbaren Weg handelt. Viele sehen in der Schuldenkrise das Ende des Euro-Währungsraumes. Ich glaube hingegen, dass wir hiervon weit entfernt sind.
Häufig wird kritisiert, dass die Euro-Länder einfach zu heterogen sind. Doch genau dies wird sich durch eine verstärkte gemeinsame Wirtschaftspolitik im Zeitablauf ändern. So erwarte ich eher eine Angleichung der Länder, als ein Scheitern des Euros. Dafür werden unsere Politiker schon sorgen - koste es was es wolle.

Portugal wird bald um Hilfe bitten
Inzwischen gilt es als nahezu sicher, dass Portugal wohl bald seine europäischen Partner um Notfallhilfe bitten wird. Die Risikoprämien auf fünfjährige portugiesische Staatsanleihen erreichten am Donnerstag ein Rekordhoch. Die Renditen der Papiere stiegen auf 8,3 Prozent.
Im vergangenen Jahr wurde die Neuverschuldung zwar von 9,3 auf 7,0 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gesenkt, sie liegt damit aber immer noch weit über der im EU-Stabilitätspakt vorgeschriebenen Grenze von 3,0 Prozent. Die Staatsverschuldung dürfte in diesem Jahr rund 88 Prozent des BIP erreichen.
Standard & Poor's stufte Portugal in der Nacht auf Freitag von "A-" auf "BBB" herab, nachdem die Regierung Portugals nach der Abstimmungsniederlage im Parlament über das neue Sparprogramm zurücktrat. Zuvor hatte bereits die Rating-Agentur Fitch die Krise Portugals mit einer Verschlechterung der Bonitätsnote um zwei Stufen quittiert.
Neben Griechenland und Irland, die bereits Hilfen erhalten haben, könnte auf Portugal dann auch bald Spanien folgen.

Korrektur beendet oder Gegenbewegung im neuen Abwärtstrend?
Nachdem sich die Märkte nun etwas beruhigt und ein wenig eingependelt haben, lohnt sich ein Blick auf die kurzfristige charttechnische Situation. Aufgrund der hohen Volatilität und der unberechenbaren Bewegungen war dies zuletzt eher wenig sinnvoll. Doch wo befinden wir uns nun? Ist die Korrektur bereits beendet oder handelt es sich lediglich um eine Gegenbewegung in einem neuen Abwärtstrend?

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de