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Vergleich mit den Siebzigern

Wie wird diese Geschichte ausgehen?

Nun, ich wiederhole für mich selbst noch einmal, was die Situation gegen Ende der Siebziger ausgelöst hat. Es gab einen Wechsel der Herrschaft bei der Zentralbank... die schlimmste Rezession seit den Dreißigern... und eine Schrotsäge an der Wall Street, die sowohl den Anleihenmarkt als auch den Aktienmarkt zerschlug und damit mehr als die Hälfte des Wertes beider auslöschte.

Am Ende der Siebziger war das Spiel aus. Als jeder so weit war, davon auszugehen, dass man mit weiterer Inflation von der Zentralbank zu rechnen hat, sah die Zentralbank keinen Nutzen mehr darin. Das zusätzliche Geld und die Kredite wurden erwartet und absorbiert - in Lohn- und Preisanstiegen - und das schneller, als man sie zur Verfügung stellen konnte.

Die Inflation funktionierte also nicht mehr. Sie hat die Geschäftsleute nicht mehr getäuscht zu glauben, dass sie die Produktion ausdehnen sollten. Sie machte die Investoren nicht länger glauben, dass ihre Anlagewerte steigen würden. Und selbst die einfachen Haushalte waren hinter das Spiel gekommen, sobald sie einen Lohnanstieg bekamen, gaben sie ihn schnell aus... und verlangten dann noch einen.

Den Verantwortlichen blieb nicht viel Wahl. Sie konnten entweder noch stärker als erwartet inflationieren und dann darauf warten, dass die Katastrophe sie einholen würde... oder sie konnten zugeben, dass der Betrug nicht mehr funktionierte und die Inflationserwartungen" aus dem System quetschen.

Paul Volcker hat den letzteren Kurs gewählt. Das in Kombination mit der natürlichen Feedback-Schleife des Ölzyklus - bei dem die höheren Preise neues Angebot mit sich bringen, wie immer - und die Ölpreise wieder nach unten geschickt werden. An heutigen Dollars gemessen, wurde eine Gallone Benzin zwischen 1986 und 2003 für ungefähr 1,50 Dollar verkauft.

Volckers Anti-Inflations-Zentralbank hat auch den Goldpreis von 800 Dollar im Jahr 1980 auf ungefähr 275 Dollar im Jahr 1998 fallen lassen.

Es war zu diesem Zeitpunkt, dass der damalige Schatzkanzler und heutige Premierminister von England, Gordon Brown, sich dazu entschlossen hat, ganze Tonnen des britischen Goldes zu verkaufen. Das ist der Grund, warum der Tiefpunkt des Goldmarktes, der in den Neunzigern erreicht wurde, auch heute in Großbritannien noch als der Brown bottom" bekannt ist.)

Natürlich rechnen viele Leute damit, dass sich die Geschichte wiederholen wird. Sie sehen eine steigende Inflation... Öl für über 125 Dollar und Gold für über 900 Dollar....

Und es führt dazu, dass sie sich 30 Jahre jünger fühlen. Sie denken, dass sie im Fernseher wieder Mary Hartman, Mary Hartman" sehen, und Jimmy Carter im Weißen Haus. Schon bald, so glauben sie, wird die Zentralbank wieder anfangen, die Raten anzuheben, Öl wird zurück auf 70 Dollar fallen, Gold wird zurück auf unter 500 Dollar stürzen. Und die Inflation wird wieder schlafen gehen.

Und vielleicht wird es auch so kommen. Aber noch sind wir weit davon entfernt, meiner Meinung nach. Wir haben bislang noch nicht diesen Anstieg der Verbraucherpreisinflation erlebt. Vergessen sie die Eier, sagen die Verantwortlichen. Ihren Zahlen zufolge, steigt der Verbraucherpreisindex um lediglich 4% im Jahr. Gar nicht so schlecht. Nichts, worüber man sich aufregen müsste. Und ganz sicherlich kein Grund, neu über den Bündnisvertrag zu verhandeln.

Auch am Anleihenmarkt hat es noch nicht den großen Ausverkauf gegeben. Erst jüngst sind die Erträge auf die zehnjährigen Papiere auf über 4% gestiegen. Und gestern sanken sie zurück unter die 4%-Marke. Warten Sie, bis sie auf über 4% steigen. Dann wollen wir uns noch einmal unterhalten.

Und was den Aktienmarkt angeht - was ist denn das Problem? Aktien wurden in den Siebzigern getötet... sie sind, an die Inflation angepasst, um 75% bis 90% gefallen. Aber was ist in der jüngeren Zeit am Aktienmarkt passiert? Der Dow ist immer noch im Bereich von 10% unter dem absoluten Höchstwert. Und über die vergangenen 10 Jahren, ist er nominal um 2,5% gestiegen.

Nein, wir haben noch einen weiten Weg vor uns, ehe wir eine echte Erholung erleben werden. Zuerst werden wir etwas brauchen, von dem wir uns erholen können. Wir brauchen ein Ei. Dann können wir auch Küken haben.


© Bill Bonner
Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Kapitalschutz Akte" / Goldseiten.de