M3 Geldmenge dramatisch gefallen
München (silberinfo) – schenkt man den Zahlen und der Interpretation des Lombard Street Research Instituts glauben, dann steht der nächste große Wall Street Crash vor der Tür. Im Juli, so zeigen die Daten des Instituts, ist die M3 Geldmenge in den USA um fast $50 Milliarden gefallen. Damit wurde der größte Abfall innerhalb eines Monats überhaupt verzeichnet, jedenfalls seit Bestehen der Studie ab 1959. Und nicht nur auf den Monat Juli bezogen ist von einer dramatischen Entwicklung zu reden. Aufs Jahr gerechnet ist in den letzten 3 Monaten die Geldmenge um nur 2,1 Prozent gewachsen und somit weniger als die Inflation. Den Finanzexperten des Instituts zufolge ist nicht der Abfall als solches so beunruhigend, sondern die schiere Geschwindigkeit mit der die Veränderung eingetreten ist. So wuchs ie Geldmenge Anfang des Jahres noch mit 19 Prozent. Sollte der US-amerikanische Kreditmarkt nicht stabilisiert werden können, scheint eine Rezession im Bereich des Möglichen.
Auch wenn die FED 2005 die kontroverse Entscheidung getroffen hat, dass die Daten zur M3 Geldmenge in unserem modernen Finanzsystem nicht mehr aussagekräftig genug wären, und in der Folge darüber keine Berichterstattung mehr führte, beweist auch die jüngste Vergangenheit, dass die Daten immer noch ein sehr guter Richtwert für die allgemeine Entwicklung der Wirtschaftslage sind.
Einige Experten gehen sogar davon aus, dass das Wachstum der M3 Geldmenge im 2. Halbjahr vollständig zum erliegen kommt. Auch wenn sich die kurzfristige Entwicklung der Geldmenge zumeist sehr volatil darstellt, wird sich die US-Wirtschaft auf einen schwierigen Herbst gefasst machen müssen.
(19.08.2008 ns/si/as/tw)
Quelle: silberinfo.com
