USA: Freibier für alle
Von Heinz-Jürgen Fandrich Sonntag, 21. September 2008
Wem das Wasser bis zum Hals steht, der darf den Kopf nicht hängen lassen.Sorgen um das Wohlergehen von 300 Millionen Amerikanern. Sorgen um die Weltwirtschaft.
Wir lassen den Kopf nicht hängen, müssen sich wohl Georg W. Busch und Hank Paulson gedacht haben.
Wir schaufeln einfach ein neues Loch und füllen damit das alte Loch. 700 Milliarden Steuergelder werden in den Rettungsfond für faule Kredite gepumpt. Und außerdem kriminalisieren wir Leerverkäufe. Tolle Idee. Jubel an den Börsen weltweit! Explodierende Kurse, besonders bei Finanzwerten.
Aber ist die tolle Idee wirklich so toll? Betrachten wir doch einmal die aktuelle Blasensituation!
Die Bankenblase wird um 700 Milliarden $ entlastet. Dafür wird Die Überschuldungsblase um eben diese 700 Milliarden $ aufgepumpt. Das war es aber auch schon. Alle anderen Blasen schweben nach wie vor ungelöst im Raum.
Was die Aktion bringt? Etwas Zeitgewinn für Banken und Steuererhöhungen für US Bürger. Aber was wird es noch bringen? Die Fatamorgana …. Krise unter Kontrolle ….. ist enttarnt. Jeder, im In- und Ausland erkennt das die US Schulden niemals zurückgezahlt werden. Das Vertrauen in die Fed ist unwiederbringlich verloren.
Wer soll nun für täglich 2 Milliarden $ US Wertpapiere kaufen um den Finanzbedarf der USA zu decken.
Schauen Sie sich die Blasen an:
US Inflation steigt stärker denn je.
US Immobilenwerte verlieren beschleunigt an Wert. Nicht nur Wohnimmobilien sondern auch Gewerbe- und Industrieimmobilen verlieren an Wert. 4 Billionen $ sind schon verloren und es wird täglich mehr.
US Subprimeblase fordert täglich mehr Opfer.
US Überschuldungsblase hat gerade einen neuen Schub erhalten.
US Privatverschuldung befindet sich auf dem höchsten jemals gemessenen Stand.
Derivatblase ist mit 5 – 600 Billionen zum Bersten gefüllt.
Hedgefondblase (25 Billionen $ davon 90 % Kredite) gerät nun auch noch durch mangelnde Bereitstellung von Krediten unter Druck.
Private Equity Gesellschaften geraten durch sinkende Erträge und mangelnde Kredite unter Druck.
US Konsumblase verliert täglich an Substanz. 70 % des Bruttosozialproduktes hängen am Konsum.
US Bankenkrise hat gerade heute sein zwölftes prominentes Opfer gefunden. Bankfusionen aus Not und Notverkäufe prominenter Banken sind an der Tagesordnung. Bilanztricks wie Rekapitalisierungen verlustgeplagter Banken durch Auslagerung von Risiken in Zweckgesellschaften oder Belastungen von Abschreibungen ins Eigenkapital um Verluste zu verdecken sind leider auch alltäglich.
Die sich beschleunigende Rezession schwächt die US Volkswirtschaft nun auch noch in Form von Entlassungen, Pleiten und Steuermindereinnahmen.
Was will man bei dieser Lage mit lausigen 700 Milliarden retten?
Mag sein, dass die Börsen getrieben von Leerverkaufseindeckungen und Stützungskäufen noch einige Tage steigen. An der Gesamtsituation ändert das aber nix. Gar nix. Die Realwirtschaft der USA ist in kurzer Zeit am Ende.
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