Wird US-Wahl verschoben?
Donnerstag, 25. September 2008
Gerüchte aus Washington. McCain unterbricht Wahlkampf. Bush spricht von Finanzkatastrophe.
In Washington halten sich hartnäckig Gerüchte, dass die US-Wahl verschoben werden könnte und Bush noch bis März 2009 im Amt bleibt.
Begründet wird dies mit den Wirren der Finanzkrise, die sich in den nächsten Wochen noch ausweiten dürfte.
Unterdessen sind die Auswirkungen in der Realwirtschaft immer deutlicher spürbar: Auch für große Unternehmen wird es immer schwieriger, an Kredite heranzukommen, und wenn, dann nur zu sehr unattraktiven Konditionen. So soll selbst Mc Donald's Schwierigkeiten haben, Kreditlinien in herkömmlicher Höhe aufrechtzuerhalten.
Angesichts der ernsten Lage und der stockenden Beratungen über einen Rettungsplan unterbricht der republikanische US-Präsidentschaftskandidat McCain seinen Wahlkampf. Er werde sich persönlich in die Beratungen zwischen Kongress und Regierung einschalten. Allerdings gilt der Präsidentschaftskandidat als wenig kompetent in Finanzfragen.
Bush spricht nun von einer „Finanzkatastrophe“ und hat damit die Krisenrethorik gewechselt. Falls sich Kongress und Regierung nicht "so schnell wie möglich" auf das vorgeschlagene 700 Mrd. $ schwere Rettungspaket einigen könnten, drohe eine Rezession mit kaum absehbaren Folgen.
Unterdessen gehen Insider bereits jetzt davon aus, dass die 700 Milliarden nicht ausreichen. Wie hoch die Summe letztlich sein muss, bleibt im Dunkeln. Vor allem dürfte der Regierungsplan einen Kettenreaktion auch bei anderen Bittstellern auslösen.
Die bange Frage, die sich einige Marktteilnehmer stellen, ist, wer denn am Ende die USA rettet? Die Kreditversicherungkosten für 10 jährige US-Anleihen sind schon im Vorfeld des Rettungsplans drastisch noch oben geschossen. Ein einmaliger Vorgang in der Geschichte.
Beobachter in Washington halten eine Verzögerung der Wahl dennoch für unwahrscheinlich. Selbst in größten Krisenzeiten gab es bisher keine Verschiebungen, so zum Beispiel während des 2. Weltkriegs.
Dennoch schwant den beiden Präsidentschaftskandidaten, dass die vor Ihnen liegende Periode eine der schwierigsten der US-Geschichte wird. Insbesondere McCain soll vor diesem Hintergrund bedenken haben, weil in breiten Bevölkerungskreisen der Eindruck entstanden sei, dass für die Finanzkatastrophe die Republikaner verantwortlich seien, wegen mangelnder Kontrolle der Banken.
Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: http://www.mmnews.de