Neuer Krisengipfel zur Finanzkrise am Sonntag in Paris
Die Staats- und Regierungschefs der Eurogruppe treffen an diesem Sonntag in Paris zusammen, um über Wege aus der Finanz- und Bankenkrise zu beraten.
dpa PARIS. Das teilte das französische Präsidialamt am Freitagabend mit. "Dieses Treffen hat zum Ziel, einen gemeinsamen Aktionsplan der Staaten der Euro-Zone und der Europäischen Zentralbank angesichts der aktuellen Finanzkrise zu definieren", hieß es. An dem Eurostaaten-Krisengipfel nehmen auch die Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) und der EU-Kommission teil. Das Treffen beginnt um 17.00 Uhr im Élyséepalast. Am kommenden Mittwoch und Donnerstag treffen die Staats- und Regierungschefs aller 27 Euro-Staaten zum selben Thema zusammen.
Der Vorschlag zu dem Eurogruppe-Krisengipfel kommt vom spanischen Ministerpräsidenten José Luis Rodriguez Zapatero, der am Freitag mit EU-Ratspräsident Nicolas Sarkozy in Paris zusammengetroffen war. Zapatero war nicht zu dem Krisengipfel der großen EU-Staaten am vergangenen Samstag in Paris eingeladen worden.
Vergangenen Samstag hatten sich Sarkozy, Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Regierungschefs von Italien und Großbritannien sowie die Präsidenten der EU-Kommission, der Eurogruppe und der EZB auf Maßnahmen zur Sanierung der Finanzmärkte verständigt. Sie hatten zudem die flexible Anwendung des Stabilitätspaktes verkündet und sich für eine internationale Krisenkonferenz ausgesprochen. Das hatte aber die Märkte nicht beruhigt, zumal Merkel bereits am Sonntag erneut die Bank Hypo Real Estate retten musste und eine Einlagengarantie versprach. Die Aktienkurse brachen danach die gesamte Woche über drastisch ein.
Merkel und Sarkozy treffen sich bereits an diesem Samstag zu politischen Gesprächen. Dies geschieht am Rande der Einweihung eines Museums für den Gründers der V. französischen Republik, General Charles de Gaulle. Dann und am Mittwoch könnte auch die umstrittene Idee eines Gemeinschaftsfonds zur Stützung der Banken wieder aufgegriffen werden. Außerdem wird die Idee konkreter, eine Weltkonferenz aller großen Wirtschaftsmächte einzuberufen, um neue Regeln für die Finanzmärkte aufzustellen. Dies kann im Rahmen einer "erweiterten G8" der großen EU-Staaten mit den USA, Kanada, Japan und Russland sowie China, Indien und Brasilien geschehen, oder im noch größeren Rahmen.
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