Währungsreform Ante Portas?
Mittwoch, 15. Oktober 2008
Immer mehr Staatschefs fabulieren von einem "zweiten Bretton Woods": „Sehr radikale und weit reichende Veränderungen“. Kommt die Währungsreform?
Der britische Premierminister Gordon Brown, der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy und auch Bundespräsident Horst Köhler fordern eine Neuordnung des Finanzsystems. Sie wollen der globalisierten Welt neue Regel geben und werden dabei von zahlreichen Regierungen und Experten unterstützt. Ihr Blick richtet sich dabei auf die Bretton-Woods-Konferenz von 1944, bei der damals der Grundstein für ein neues Weltwirtschaftssystem gelegt wurde.
Bereits am Dienstag hatte Jean-Claude Trichet eine Rückbesinnung auf die Disziplin gefordert, die in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg für Stabilität der Weltwirtschaft gesorgt habe.
Brown spricht von der Notwendigkeit einer „Vision“: "Gerade die Europäer müssen sich bewusst sein, dass sie die an den Finanzmärkten aufgetretenen Schwierigkeiten nicht europäisch lösen können. Es ist nur global möglich“.
Notwendig sei deshalb eine grundlegende Neuordnung nach dem Vorbild der Bretton-Woods-Konferenz 1944. „Das Finanzsystem wieder aufzubauen, wird einer Vision bedürfen, wie in den vierziger Jahren bei der Schaffung des Internationalen Währungsfonds.“ Es sei erforderlich „sehr radikale und weit reichende Veränderungen“ herbeizuführen. Alle Finanzprodukte, die „im Schatten lägen“, müssten zur Disposition gestellt werden.
Das Bretton Woods System beruhte auf der Bindung des amerikanischen Dollars an das Gold und festen Wechselkursen der übrigen Währungen gegenüber der neuen Leitwährung. Das Währungssystem hielt bis 1971, als der Dollar stark an Wert verlor und Präsident Richard Nixon die Gold-Bindung des Dollars löste. Seitdem wurde das System schrittweise umgebaut und ein System freier Wechselkurse eingeführt.
Es stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, was die "Vordenker" denn nun unter einem "zweiten Bretton Woods" verstehen. Es versteht sich wohl von selbst, dass man die bestehenden Währungen nicht an Gold koppeln kann.
Das könnte man aber mit einer neuen Währung. Eine neue Währung würde auch bedeuten, dass all jene, die derzeit über Guthaben in Form von Geld verfügen, enteignet werden.
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