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Das Ende des goldenen Zeitalters für den Handel (von Bill Bonner)

Nehmen Sie Bernie Madoff auf die öffentlichen Lohnlisten.
Heute werde ich der Regierung einige Ratschläge geben. Viele werden meinen Ratschlag abstoßend finden. Andere werden ihn schockierend finden. Wieder andere werden denken, ich mache Witze...

Es stimmt schon, die Regierungsvertreter haben mich nicht um Rat gebeten. Und es stimmt auch, dass die Leute immer noch eher in der Hölle Schlittschuh laufen werden als dass sie meinen Rat annehmen. Aber zumindest werde ich das Gefühl haben, dass ich meine Pflicht getan habe. Abgesehen davon wird dem, der gibt, gegeben. Etwas in der Art. So steht es in der Bibel.
Folgen Sie dem Pfad meines Ratschlags an andere... und ich werde damit etwas für mich bekommen. Was ich finden werde, ist ein allgemeineres Verständnis der Wirtschaft... und vielleicht auch ein besseres Gefühl dafür, wie ich mich selbst schützen kann.
Ich will jedoch mit den letzten Berichten von der Wall Street anfangen.
Der Dow ist Mitte der vergangenen Woche erneut gefallen. Er ist auf 8474 Punkte eingebrochen. Öl und Gold fallen auch weiterhin. Und Öl rutschte ab auf 37 Dollar während Gold 34 Dollar verloren hat.
Gleichzeitig liegen die Arbeitslosenzahlen auf dem höchsten Wert seit 16 Jahren. Bei 7,2% im Dezember, liegen sie jetzt vermutlich schon bei 8%. USAToday berichtet, dass die Männer öfter ihre Stellen verlieren als die Frauen. Das liegt vermutlich daran, dass der größte Schaden die Automobil-, die Finanz- und die Bauindustrie betrifft und diese Bereiche werden von Männern beherrscht.
Sie meinen, dass Sie Probleme haben? Was die arbeitlosen Amerikaner nicht kaufen, dass werden die arbeitslosen Chinesen nicht herstellen. In einem Bericht von Bloomberg heißt es, dass 10 Millionen Wanderarbeiter in China ihren Job in den ersten 11 Monaten des Jahres 2008 verloren haben. Bis heute ist diese Zahl vermutlich noch deutlich höher.
Armut ruft Gewalt hervor", sagte in Professor der Columbia, der dieses Thema untersucht hat. Die chinesische Regierung hat gewarnt, dass sie womöglich vor massenhaften Störfällen stehen", bei denen sie Gewalt anwenden müssen, um die Massen unter Kontrolle halten zu können. Gleich nebenan hat Russland die Truppen schon gerufen, um Steuerunruhen in Sibirien niederzuschlagen.
Ich werde mir die Genehmigung holen, eine Schusswaffe tragen zu dürfen", sagte ein amerikanischer Freund, der mich damit während eines Abendessens in der vergangenen Woche überraschte. Ich weiß nicht... aber ich sehe immer mehr, dass die Leute verzweifelter werden."
An anderer Stelle in den Nachrichten findet sich ein Bericht, dass die Ladendiebstähle in den Vereinigten Staaten steigen. Mehr als 80% der Läden, die erfasst wurden, sagten, dass es zu einem größeren Problem werden würde.
Und in Spanien sind die Menschen so verzweifelt auf der Suche nach einem Arbeitsplatz, dass sie schon der Armee beitreten. Wenn der Markt einbricht, dann wächst die Politik - ganz besonders die bewaffnete Politik. Wie Irland so hat auch Spanien im großen Stile vom Kreditboom profitiert.
Aber jetzt ist der Boom vorbei, und auch Spanien leidet im großen Stile. Die Immobilienpreise brechen ein und die Arbeitsplätze verschwinden. Mein Team in Buenos Aires - das auch ein Auge auf die spanisch sprechende Welt hat - sagt, dass sich 2007 nur 47.000 Männer für den Militärdienst gemeldet haben. Im Jahr 2008 stieg die Gesamtzahl auf 80.000. Einigen Experten zufolge wird bis 2010 einer von fünf Arbeitnehmern keinen Arbeitsplatz mehr haben.
Der Internationale Währungsfonds sagt, dass er vermutlich weitere 150 Milliarden Dollar braucht, um die weltweite Konjunkturschwäche bekämpfen zu können. Da schreit kein Hahn mehr nach. Diese Sache ist mittlerweile so groß, dass die 150 Milliarden Dollar gar nicht mehr ins Gewicht fallen werden.
Die Weltbank sagt, der weltweite Handel würde einbrechen - zum ersten Mal in 25 Jahren. Und das ist der Punkt, an dem ich den Faden aufnehme. Bei so vielen Hinweisen... so vielen Zahlen - so viel Lärm! - ist es leicht, verloren zu gehen. Aber jetzt habe ich einen Hinweis, mit dem ich arbeiten kann. Ich will an dieser Stelle anfangen.
Der Welthandel bricht ein. Über die Grenzen hinweg kaufen und verkaufen die Leute weniger. Warum sollten sie so etwas tun?
Ich habe schon befürchtet, dass Sie das fragen würden. Weil die Antwort mehr Zeit braucht, als ich heute Morgen zur Verfügung habe. Also werde ich die Sache vereinfachen. Ökonomien expandieren natürlich und sie schrumpfen auch natürlich. Während einer Expansion steigt der Welthandel. Während einer Schrumpfung sinkt er. Normalerweise gehen große Anstiege beim weltweiten Handel mit einem Anstieg der imperialen Mächte einher - bewaffnete Streitkräfte, die groß genug sind, um die Handelsrouten schützen zu können... gewährleisten die Sicherheit der Händler... und sie setzen einen gleichmäßigen, zuverlässigen Handelscode durch.
Der Handel ist im Römischen Reich gewaltig gewachsen... und dann deutlich eingebrochen, als das Römische Reich unterging. Auch das mongolische Imperium erzeugte eine gewaltige Freihandelszone in Eurasien. Dann dehnten die britischen und die anderen europäischen Mächte ihren Handelsbereich entlang der Schifffahrtsstraßen aus... über einen großen Teil der Welt... bis sie von einem großen Teil Eurasiens zurückgedrängt wurden, als andere feindliche Imperien vordrangen - die Sowjetunion und China.
Der letzte große Boom im Welthandel kam mit der Reagan-Administration. Die Vertreter des freien Marktes in den Achtzigern haben - sowohl in England als auch in Amerika - die Steuern gesenkt und die Handelsbarrieren reduziert. Und dann passierte etwas ganz beachtliches - die Sowjetunion ist zusammengebrochen, und sie hat ihren Mitgliedsländern und Satellitenländern die Möglichkeit gegeben, in den freien Handel mit dem Westen einzutreten. China stellte außerdem fest, dass die Reisschüssel voller sein würde, wenn man anfinge, Güter an den Westen zu verkaufen, anstatt diesen zu bedrohen.
Das Goldene Zeitalter des überschwänglichen Welthandels ist jetzt vorbei. Das könnte natürlich nicht mehr als ein zeitweiliger Rückschlag für das System der imperialen Finanzen sein, das ansonsten gut in Form ist - lediglich eine laufende Nase und ein rauer Hals. All das ist nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste. Aber der Lärm, den wir hören, klingt eher so wie das Todesrasseln als wie eine einfache Erkältung.
Doch die Quacksalber haben sich an die Arbeit gemacht und sind damit beschäftigt, die Situation noch schlimmer zu machen.
Sieht man sich die Grundlagen der wirtschaftlichen Situation an, dann kann man es dreidimensional erkennen:
Eine natürliche Deflation der Asset-Preise in der Finanzwelt...
... führt zu einer natürlichen Krise in der wirtschaftlichen Welt...
... mit einer Armee der öffentlichen Vertreter, die darauf aus sind, die Sache abzuwenden.
Ihr Ansatz ist der des Katerbiers". Die Welt hatte zu viele Kredite, sie schlagen vor, dass sie noch mehr bekommen soll. Mit einem Konjunkturprogramm von 10 Billionen Dollar überall auf dem Planeten, hat man es hier nicht nur mit einem Katerbier zu tun, sie werfen das gesamte verdammte Fass.
All diese Bemühungen werden nicht funktionieren. Warum nicht? Weil man einen fettleibigen Mann nicht hilft, wenn man ihm eine weitere Portion Nachtisch gibt. Und man kann auch einen Alkoholiker nicht heilen, indem man ihm kostenlose Getränke anbietet.
enn die Regierungsvertreter mir zuhören würden, dann würden sie an dieser Stelle aufhorchen:
Das Heilmittel für einen Konjunkturrückgang ist ein Konjunkturrückgang.
Eine echte Korrektur korrigiert. Cold Turkey. Entzugskuren. Die Schulden werden abgezahlt, abgearbeitet, abgeschrieben. Die Preise fallen bis auf einen Punkt, an dem sie wieder Sinn ergeben. Die Verbrauchsgüter werden wieder bezahlbar. Ein einfacher Mensch kann sich wieder ein Haus leisten. Ein einfacher Investor kann wieder Aktien kaufen... und ein Wohngebäude... und er erhält anständige Erträge für sein Geld. Ein einfacher Geschäftsmann kann wieder einen Gewinn mit seinem Betrieb machen, er muss sich nicht auf Aktienoptionen verlassen und auf steigende Kurse, um seinen Unterhalt zu verdienen.
Die Art, eine Korrektur zu heilen ist, ich wiederhole das noch einmal, sie ihre Arbeit verrichten zu lassen. Aber das wird nicht passieren. Ich werde demnächst erklären, warum es nicht passieren wird. Heute will ich damit fortfahren, mir anzusehen, was passieren wird - es wird noch weitere Heilmethoden der Quacksalber geben.
Meine Kollegen in London berichten, dass die Engländer Steuerersparnisse vorschlagen, um die Leute zu zwingen, Geld auszugeben oder zu investieren, anstatt auf ihrem Geld sitzen zu bleiben." Ja, das stimmt, sie wollen den Welthandel stimulieren, indem sie die Verbraucher dazu zwingen, mehr Tennisschuhe aus Indien zu kaufen. Wenn sie es nicht tun, dann werden sie Steuern zahlen müssen.
Eine andere Wunderdroge wurde von zwei ehemaligen Wirtschaftwissenschaftlern der Bank of England vorgeschlagen. Sie wollen, dass die Regierung Häuser kauft, die unter Zwangsvollstreckung stehen, und diese dann an die Leute vermieten, die ihre Hypotheken nicht mehr bezahlen konnten.
Auf eines dürfen Sie sich verlassen, liebe Leser: Sie werden noch von vielen derartigen Plänen hören, mit denen die Korrektur korrigiert werden soll. Viele davon werden von der Regierung unterstützt werden.
Und sie alle werden Geld kosten, viel Geld.
Wenn eine Blase in einem Sektor einmal geplatzt ist, dann kann man sie nicht wieder aufpumpen. Alles was bleibt ist, eine neue Blase aufzupumpen. Nach der Blase im Technologiesektor 2000 gingen die Regierungsvertreter an die Pumpen. Sie konnten die Technologie-Blase aber nicht wieder aufpumpen.
Die NASDAQ hat sich nie wieder erholt. Stattdessen habe sie eine gewaltige Blase bei den Privatschulden aufgepumpt - mit Ausbuchtungen bei den Immobilien, den Finanzen, den Rohstoffen, den Schwellenmärkten und in vielen anderen Bereichen. Jetzt ist diese Blase geplatzt und wieder einmal pumpen sie stärker als je zuvor. Diesmal blasen sie die größte Blase bei den ÖFFENTLICHEN Schulden auf, die die Welt je gesehen hat.
Das ist sogar der Le Monde aufgefallen:

"Die Regierungen der gesamten Welt fangen an, gewaltige Schuldenberge aufzuhäufen, um die Rettungspläne zu finanzieren, ihre Konjunkturprogramme und ihre Haushaltsdefizite werden von der Rezession hervorgerufen. Dennoch, das Ausmaß, in dem die amerikanischen und die europäischen Länder das Geld von den Finanzmärkten leihen, ist in der Nähe des tiefsten Standes in der Geschichte. Es liegt nur knapp über 2% für die Kredite über zehn Jahre an Amerika und es ist für die deutsche Entsprechung Ende 2008 auf unter 3% gefallen... Einige Wirtschaftler fragen sich, ob sich die Blase bei den Regierungsschulden nicht schon aufpumpt... und sie fragen sich, was passieren wird, wenn diese irgendwann platzen wird."

Ich glaube, ich weiß, was passieren wird. Das gesamte System der imperialen Finanzen wird platt daliegen.
Aber wenn sie schon das Falsche tun, dann sollen sie es wenigsten ordentlich machen. Es ist eine dokumentierte Tatsache, dass weder der aktuelle Finanzminister - Hank Paulson - noch der kommende - Tim Geithner - eine Ahnung davon haben, was im vergangenen Jahr passiert ist. Sie scheinen nicht verstanden zu haben, wie das amerikanische System der imperialen Finanzen - das System, dass den expandierenden Welthandel untermauerte - tatsächlich funktioniert hat.
Sie schienen vollständig überrascht, als der Crash kam. Es ist deutlich, dass auch keiner von beiden in der Lage ist, das System zu verwalten.
Also möchte ich einen Vorschlag machen. Warum wendet man sich nicht an einen Mann, der es weiß? In der gesamten Welt gibt es einen Mann, der bewiesen hat, dass er es besser weiß als irgendein anderer. Nicht nur wie es funktioniert... sondern auch wie man es macht.
Dieser Mann ist Bernie Madoff. Anstatt ihn ins Gefängnis zu stecken, sollte man ihn ins Finanzministerium stecken.
Das ist mein heutiger Ratschlag. Dafür erwarte ich weder Lohn noch Dank. Doch im Sinne des öffentlichen Dienstes, werde ich demnächst erklären, warum Mr. Madoff der Richtige für den Job ist.

© Bill Bonner
Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Kapitalschutz Akte"
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