Das Ende des Bankgeheimnisses
Donnerstag, 19. Februar 2009 Unter dem Vorwand des Verstosses gegen US-Steuergesetze verlangen die USA die Herausgabe von 52000 Kundendaten der UBS. Damit steht nicht nur die UBS sondern die gesamte Schweiz unter Beschuss.Die USA zwingen das schweizer Bankgeheimnis und damit die gesamte Schweiz in die Knie. Die US-Regierung verlangt von der Schweizer Großbank UBS die Herausgabe von bis zu 52.000 Kundendaten. Sollte dies passieren, befürchten Beobachter den schwersten Schlag gegen die gesamte schweizer Bankenbranche und damit gegen die Schweiz selbst.
Damit zerstört die USA praktisch die Geschäftsgrundlage der schweizer Banken, welche im Wesentlichen auf Diskretion beruht. Bei dem Vorgehen der USA handelt es sich um einen historisch einmaligen Vorgang, der einzig dem Ausschalten der europäischen Konkurrenz dient, so ein Insider.
Das Vorgehen der US-Behörden entbehre jeder realistischen Grundlage, denn es sei ja schließlich nicht davon ausgehen, dass alle 52000 US-Kunden der UBS gleichzeitig auch verdächtige Steuerhinterzierher sein. Zumal nicht alle der 52000 Kunden aus den USA stammen bzw. dort leben.
Das US-Justizministerium erklärte am Donnerstag, die Regierung habe UBS vor einem Bezirksgericht dazu verklagt, Daten von US-Kunden mit geheimen Schweizer Konten herauszugeben. Die Klage wirft diesen UBS-Kunden vor, die Konten vor der Regierung geheim zu halten und gegen US-Steuergesetze zu verstoßen.
Am Mittwoch war die UBS in dem seit Monaten schwelenden Steuerstreit mit den US-Ermittlungsbehörden eingeknickt und hat den Ermittlern in einem beispiellosen Schritt Daten von bis zu 300 amerikanischen UBS-Kunden zugesagt. Damit entgeht der weltgrößte Vermögensverwalter zwar einer unmittelbar drohenden formellen Anklage. Das Schweizer Bankgeheimnis bekommt aber erste Risse.
Beobachter gehen davon aus, dass die UBS einen Großteil ihrer US-Kunden verlieren wird, wenn sie praktisch die komplette Kundenliste an die Behörden weiterreichen muss. Denn es geht dabei nicht nur um Namen, sondern auch um Kontobewegungen und Vermögensstände.
Sollte die UBS aber einen Großteil ihrer US-Kundschaft verlieren, dann hat die größte schweizer Bank wahrscheinlich ein Problem, so ein Beobachter. Die Art und Weise, wie die US-Behörden jedoch vorgingen, ließe vermuten, dass der UBS gar nichts anderes übrig bleibe, als die Kundendaten preiszugeben, denn sonst drohe die Zwangsschließung der Filialen in den USA. Die UBS hat dabei kaum eine Wahl: Egal, wie sich die Bank auch entscheidet, gebe es für keinen US-Bürger mehr einen Grund, bei dem schweizer Institut zu bleiben.
Insofern wird die Aktion der US-Behörden als eine von der US-Bankenbranche gesteuerte Vorgehensweise interpretiert, welche mithilfe der Behörden sich Wettbewerbsvorteile vor der europäischen, insbesondere der schweizer Konkurrenz verschafft.
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Quelle: » MMnews.de / » http://www.handelsblatt.com