Autokonzern Saab meldet Insolvenz an
Der schwedische Autokonzern Saab, wie Opel eine Tochterfirma von GM, hat Insolvenz angemeldet. Die Produktion soll vorerst weiterlaufen. Als mögliche Rettung gilt nun eine engere Kooperation mit den Deutschen.
Stockholm - Die Sitzung des Aufsichtrats hatte im Geheimen stattgefunden, das Ergebnis aber ist jetzt bekannt: Das Kontrollgremium des schwedischen Konzerns beschloss am Freitagmorgen, einen Insolvenzantrag für Saab zu stellen. Einziger Lichtblick momentan: Die Produktion soll vorerst fortgesetzt werden.
Medienangaben zufolge hat der zum US-Konzern General Motors gehörende Konzern Gläubigerschutz zur Reorganisation beantragt. Die Unterlagen seien bei einem Gericht in Schweden eingereicht worden, meldete ein schwedischer Radiosender am Freitag. Eine Saab-Sprecherin erklärte, sie könne den Bericht nicht bestätigen.
Schon in den vergangenen Tagen war vor allem in schwedischen Medien über die unmittelbar bevorstehende Insolvenz des Autoherstellers spekuliert worden. Hintergrund war auch, dass die Regierung in Stockholm dem Mutterkonzern die erbetenen Kapitalhilfen verweigert hatte.
Saab hat im vergangenen Jahr 94.000 Autos abgesetzt und beschäftigt in Schweden 4000 Mitarbeiter. Das Unternehmen fährt seit mehreren Jahren hohe Verluste ein. Der Mutterkonzern GM hatte am Dienstag in Washington ein Sanierungskonzept vorgelegt, das den Abbau von weltweit 47.000 Stellen vorsieht, 26.000 davon außerhalb der USA. Neben Opel und Vauxhall (Großbritannien) macht Saab (Schweden) das Hauptgeschäft von GM in Europa aus.
Als mögliche Rettung gilt nach Medienberichten ein Zusammengehen mit Opel. So berichtet die Stockholmer Zeitung "Expressen" über Verhandlungen unter Hochdruck, die mit Opel über ein Zusammengehen ohne die bisherige US-Konzernmutter GM geführt würden. Der deutsche Konzern gehört ebenfalls zum akut angeschlagenen Hersteller GM.
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Quelle: » http://www.spiegel.de
sam/Reuters