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Der Jahrhundert-Fehler

Von Michael Mross Sonntag, 8. März 2009
DER SPIEGEL und die Finanzkrise: "Der Jahrhundert-Fehler" titelt das Massenblatt. "Wie die Pleite einer einzigen Bank die Weltkrise auslöste".- MMnews urteilt: Der Jahrhunder-Fehler - Massenmedien über die Ursachen der Finanzkrise.

Zugegeben: Die Masse wird oft für dumm verkauft. Oder ist sie dumm? Das bleibt der Analyse des Betrachters überlassen. Aber dumme Massen brauchen offenbar einfache Lösungen. Und im Falle der Finanzkrise schreitet der Spiegel voran in Sachen Desinformation.
Schon der Titel assoziiert, dass diese Krise eigentlich einfach in den Griff zu kriegen gewesen sei. Die Welt hat nur einen Fehler gemacht: Man hat Lehman Brothers pleite gehen lassen.
Soso, ohne Lehman also keine Finanzkrise. Das begreift jeder. Ist schlüssig.
Kein Wort natürlich in dem Wochenzirkular über die wirklichen Ursachen der Finanzkrise. Keine Betrachtung des Geldsystems. Kein Wort zum Zinseszinseffekt. Und natürlich auch nur oberflächliche Analyse über die wirklichen Ursachen der Lehman-Pleite.
Dass die FED dieses Zockerhaus samt iheren Hunderten Milliarden hat untergehen lassen, hatte seinen Grund einzig darin, dass die Leidtragenden dieser Pleite zum größten Teil ausserhalb der USA sind, vornehmlich in Europa. Europa musste die Zeche zahlen.
Genau so wie der Rest der Welt die Zeche zahlt für Amerika. 20 Jahre auf Pump gelebt und die ganze Welt betrogen - unter Führung der FED und Alan Greenspan! Betrug im Großen und im Kleinen. Bei Opel und bei den Kleinspareren. Bei Bankriesen und bei Kommunen. Das ist die Ursache des Finanzkollaps. Doch nun haben die USA ihren Kredit verspielt und das Spiel ist aus.
Die Annahme, dass ohne Lehman-Pleite die Finanzwelt heute eine bessere wäre, ist irrwitzig und der Gipfel der journalistischen Inkompetenz. Dazu muss man sich nur den Kursverlauf der (noch überlebenden) Finanzunternehmen anschauen, die derzeit an der Wallstreet auf der Intensivstation liegen. Selbst wenn ohne Lehmanpleite deren Schicksal vielleicht ein paar Tage hinausgezögert hätte werden können - am Ende wäre das Resultat das Gleiche.
So ist der Spiegel mit seinem neuen Titel nichts anderes als ein krasser Fall von Volksverdummung. Aber vielleicht kann man ja auch damit den Verlauf der Krise beim Mann auf der Strasse etwas abmildern - oder ihm zumindest die Angst vor dem großen Kollaps nehmen.
Doch der ist trotzdem unausweichlich. Das System ist am Ende. Wenige wissen es. Aber alle werden es demnächst spüren.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » MMnews.de