Machen Sie sich auf eine 15-jährige Krise gefasst (von Bill Bonner)
Mein alter Freund, der Kongressabgeordnete Ron Paul, sagt, dass wir auf dem Weg in eine 15 Jahre dauernde Krise sind. Er hat damit vermutlich Recht. In den alten Zeiten, sind die Paniken" und die Krisen" sehr schnell beendet worden... zumindest die Arbeitslosigkeit war normalerweise kurzfristig. Es gab kein ausgefeiltes soziales Wohlfahrtsprogramm. Es gab keine Arbeitslosenzahlungen. Keine Lebensmittelmarken oder Independence"-Karten. Die Leute mussten mit dem auskommen, was sie hatten...
Wenn sich die Wirtschaft an die Krise anpasst
Wenn eine Krise kam, sind die Löhne deswegen schnell gefallen und die Leute haben sich wieder an die Arbeit gemacht. Sie haben weniger verdient, aber die gesamte Wirtschaft hat sich angepasst, und dazu gehörten auch geringere Preise für alles.
Es gab auch keine Rettungs- oder Konjunkturprogramme. Die Fehler wurden relativ schnell korrigiert. Die Unternehmen haben Pleite gemacht. Männer waren ruiniert" und sie mussten sich selbst zu Tode saufen.
Heute ist es besser...
Heute ist es besser. Wenn ein Unternehmen Konkurs macht, dann können sie weitermachen. Fast so, als wäre nichts passiert... solange sie den richtigen Leuten Geld schulden. Verdammt, vielleicht bekommen sie sogar eine Prämie.
Als am vergangenen Freitag der Dow um 122 Punkte eingebrochen ist, fragte ich mich, was mit der Erholung los ist? Ob sie schon vorbei sei...
Öl hielt sich am Ende der vergangenen Woche stabil. Es war zuvor auf den höchsten Wert des Jahres gestiegen. Der Anstieg des Ölpreises ließ sich vollständig durch den sinkenden Dollar erklären - der am selben Tag auf 1,35 Dollar pro Euro gefallen war.
Der Ausverkauf des Dollars gewinnt an Fahrt", erklärte eine Schlagzeile. Gold steigt deutlich", fügte Bloomberg hinzu.
Nachdem Gold am Tag zuvor um 70 Dollar gestiegen war, hat es am Freitag eine Pause eingelegt. Ich gehe aber nicht davon aus, dass es den sagenhaften Aufwärtstrend lange unterbrechen wird.
Jetzt aber erstmal zurück zur Geschichte der 15-jährigen Krise...
Goldman streitet Vorteil ab
Von Goldman heißt es, dass man nicht viel Geld verloren hätte, wenn man AIG hätte Pleite machen lassen. Lassen Sie sich also nicht erzählen, dass man gewollt hat, dass die Regierung AIG rettet, nur damit Goldman seine 20 Milliarden Dollar zurückbekommt.
Die Öffentlichkeit und ihre bezahlten Vertreter in Washington haben die Waffen geladen. Die Reporter sind der Spur der Hunderten von Milliarden Dollar aus dem Geld der Steuerzahler gefolgt, die an die Firmen der Wall Street gegeben wurden. Sie haben festgestellt, dass sie in verschiedene seidengefütterte Taschen gewandert sind - ganz besonders in die von Goldman Sachs, von ausländischen Banken und die der firmeneigenen Geschäftsführer. Die Politiker waren schockiert.
Schockiert!. Die Öffentlichkeit war außer sich.
Woher kommt diese Wut? Es ist keine Wut aus Prinzip, die ich hier feststellen könnte. Den Steuerzahlern macht es nichts aus, Peter auszurauben. Aber es gefällt ihnen nicht, wenn die Gewinne an einen anderen gehen. Hey, mein Name ist Paul, ich habe schon seit sechs Monaten keine Arbeit mehr", sagen sie. Wo ist MEINE Prämie."
Der Kongress ist zur Tat geschritten und hat die Sache in Ordnung gebracht. Er hat jedoch nicht jedem Tom, Dick und Harry eine große Prämie zukommen lassen. Stattdessen hat das Repräsentantenhaus eine 90-prozentige Steuer auf die Prämien von AIG vorgeschlagen... und die Staaten dazu gedrängt, die verbleibenden 10% zu nehmen.
Ein gefährliches Ablenkungsmanöver
Diese ganze Geschichte ist meiner Meinung nach ein gefährliches Ablenkungsmanöver. Die Beträge der Prämien sind im Vergleich zu den gewaltigen Beträgen der Rettungen trivial. Und wenn die Politiker anfangen den Leute das Geld wegzunehmen, dann gilt unser Wohlwollen dem, von dem genommen wird und nicht dem, der nimmt. Abgesehen davon ermutigt es zu einer sehr schlechten Idee: Dass die Politik entscheiden sollte, wer was bekommt, und nicht der freie Markt.
Und ehe man sich versieht, werden sie uns sagen, welche Unternehmen Erfolg haben sollen und welche untergehen sollen. Einen Moment mal... sie tun das doch schon heute.
Und das ist der Grund, warum Peter und Paul denken, dass wir eine Krise haben werden, die länger dauert, als die meisten Ehen. Wenn man die Märkte ihre Arbeit machen lässt, dann machen sie oft Fehler - ganz besonders dann, wenn die Regierung die Zinssätze korrigiert. Die Phasen des Wachstums werden von Krisen unterbrochen - darunter deutliche Einbrüche der Unternehmensaktivität und Anfälle kreativer Zerstörung. Wie die Waldbrände, brennen diese Feuer das tote Holz nieder und ermöglichen damit neues Wachstum.
Aber wenn die Regierung das Geld und die Ressourcen verteilt, dann ist es fast immer eine schmierige Katastrophe, von Anfang bis Ende. Das tote Holz wird nie weggeräumt. Stattdessen wird es geschützt... aufgebockt... und es lässt die neuen Sprossen im Schatten verkümmern. Das bedeutet, mit anderen Worten, weniger Wachstum.
Zwei Fälle größerer Krisen im vergangenen Jahrhundert
Ich wiederhole: Es gab im vergangenen Jahrhundert nur zwei Beispiele für größerer Krisen. Beide kamen nach einer gewaltigen Anhäufung von Schulden und beiden wurden mit Programmen begegnet, derer sich die Wirtschaftswissenschaftler hätten schämen sollen - Rettungen, Konjunkturprogramme, Kredite, Stützen und Sicherheitsnetze. In beiden Fällen - in den Dreißigern in den Vereinigten Staaten und in den Neunzigern in Japan - setzte sich die Krise mit Unterbrechungen über viele Jahre hinweg fort. Der Zweite Weltkrieg brachte im ersten Falle das Ende - 12 Jahre nach dem Anfang. Die zweite gibt es immer noch - fast 20 Jahre nach dem Einbruch am Aktienmarkt in Tokio.
Und jetzt gibt es einen dritten Fall... und diesmal sind die Verantwortlichen wild entschlossen, die Krise zu schlagen. Was ist ihre Strategie? Mehr Feuerkraft! Und was ihre Geheimwaffe? Quantitative Lockerung, und das ist im Grunde eine monetäre Inflation, die dadurch verursacht wird, dass man die Schuldtitel direkt von der Regierung kauft.
Wird es funktionieren? Werden Geithner und Bernanke Erfolg mit dem haben, mit dem andere gescheitert sind? Werden die Wirtschaftswissenschaftler endlich in der Lage sein, Herr über die Krisen zu werden... und eine Möglichkeit finden, kreativ" zu sein, ohne zu zerstören?
Ach... ich glaube, ich kenne die Antwort nicht. Aber in der Zwischenzeit genieße ich die Show...
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Quelle: » Frank-Meyer.eu