Anleger schlagen US-Staatsanleihen los
von André Kühnlenz (Frankfurt)
An den Rentenmärkten haben Anleger kräftig US-Staatsanleihen verkauft. Zehnjährige Treasuries waren so billig wie seit dem 18. März nicht mehr - dem Tag, als die US-Währungshüter ankündigt hatten, Staatspapiere aufzukaufen.
Gleichzeitig stieg die Rendite, sie läuft entgegengesetzt zu den Anleihekursen, in der Spitze bis auf 2,98 %. Sie war fast so hoch wie vor mehr als einem Monat. Analysten erklärten den Renditesprung mit der Furcht der Anleger vor einer zu hohen Schuldenaufnahme des US-Staats.
Die US-Notenbanker drohen trotz ihrer Bondaufkäufe daran zu scheitern, die langfristigen Zinsen nachhaltig zu drücken. Kurz nach der Ankündigung war die zehnjährige Rendite noch auf einen Schlag um rund 50 Basispunkte abgesackt. Dieser Effekt ist nun nahezu verpufft.
Seit Ende März hat die US-Notenbank Fed bereits gut 67 Mrd. $ an Staatsbonds vom Markt genommen. Erst am Donnerstag erwarb sie Staatspapiere für 7 Mrd. $, wobei ihr Anleihen für 16 Mrd. $ angeboten worden waren. Insgesamt wollen die Notenbanker bis September 300 Mrd. $ an Treasuries aufkaufen.
Bei den Briten stieg die Rendite mit sieben Basispunkten den zweiten Tag in Folge kräftig. Am Mittwoch hatte die Regierung angekündigt, dieses Jahr ein Rekordsumme von 220 Mrd. Pfund auf dem Kapitalmarkt aufzunehmen, was Anleger und Analysten beunruhigte. In Deutschland notierten Anleihen dagegen fast unverändert. Positive Konjunkturdaten im Euro-Raum haben die Gemeinschaftswährung verteuert. Der Euro legte in der Spitze bis auf 1,3087 $ zu. Die Einkaufsmanager in der Industrie hatten zuvor von einem abgebremsten Abschwung berichtet.
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