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US-Wirtschaft bricht stärker ein als erwartet

Positive Überraschung dank Anstieg der Konsumausgaben
Kein Hoffnungsschimmer für die US-Wirtschaft: Sie ist zu Jahresbeginn noch stärker eingebrochen als erwartet und durchlebt mittlerweile die längste Durststrecke seit der Ölkrise Mitte der 1970er Jahre. Einen Hoffnungsschimmer bilden die gestiegenen Konsumausgaben.

(sda/Reuters/dpa) Wegen drastisch fallender Exporte und Investitionen sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltgrössten Volkswirtschaft im ersten Quartal 2009 mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 6,1 Prozent, wie das US-Handelsministerium am Mittwoch nach vorläufigen Berechnungen mitteilte. Damit schrumpfte die Wirtschaft fast so stark wie im vierten Quartal 2008, als der Abschwung mit 6,3 Prozent so kräftig war wie seit 1982 nicht mehr.

Firmen schrecken vor Investitionen zurück

Die US-Wirtschaft schrumpfte somit erstmals seit den Nachwehen der Ölkrise 1974/75 drei Quartale in Folge. Insgesamt waren die vergangenen sechs Monate laut dem Ministerium das schlechteste Wirtschafts-Halbjahr seit 1957/58.
«Es steht ausser Frage – das ist in vielerlei Hinsicht der schwerste wirtschaftliche Schock in der Nachkriegsära», sagte Neal Soss, Chefökonom von Credit Suisse in New York. Allein die Exporte schrumpften um 30 Prozent und damit so stark wie seit 1969 nicht mehr. Die Rezession schreckte Firmen von Investitionen ab: Hier gab es einen Rekordrückgang von rund 38 Prozent.

Leere Lager

Statt neuer Produktion bauten die Unternehmen ihre Lager im Rekordtempo ab: Die Bestände schrumpften um 103,7 Mrd. $ im Vergleich zum vierten Quartal 2008. Klammert man dies aus, wäre die Wirtschaft nur um 3,4 Prozent eingebrochen. Dies könnte nach Ansicht von Experten allerdings im laufenden Frühjahrsquartal die Wirtschaft ankurbeln, denn irgendwann müssen die Firmen ihre Lager wieder auffüllen.
Positiv überrascht zeigten sich Experten vom Anstieg der Konsumausgaben von 2,2 Prozent. Die Amerikaner kommen mit ihrem Privatkonsum immerhin für mehr als zwei Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung auf.
Die USA befinden sich seit fast eineinhalb Jahren in der Rezession. Zuletzt hatte es zaghafte Signale gegeben, dass der Abschwung etwas an Fahrt verliert.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.nzz.ch