Stoppt China den Kauf von US-Anleihen?
Montag, 4. Mai 2009
China hat den Kauf von US-Anleihen im 1.Quartal 2009 extrem zurückgefahren. "Nichts Besonderes", meinen Experten - "Der Anfang vom Ende" - sagen andere Beobachter.
Noch im letzten Jahr kauften die Chinesen mächtig US Staatsanleihen. Doch diese ist offensichtlich seit dem 1.Quartal des Jahres 2009 nicht mehr der Fall.
Im gesamten Jahr 2008 kaufte China den Amerikanern noch Bonds im Werte von rund 250 Milliarden Dollar ab. Doch diese Kauflust scheint im Jahr 2009 extrem abzuflaufen.
Im 1.Quartal belief sich Chinas Hunger nach US-Schuldpapieren nur noch auf wenige Milliarden. Und manch einer geht davon aus, dass die Nachfrage aus China ganz versiegen könne, weil sich das Land Sorgen über die Zukunft der Zahlungsfähigkeit der USA macht.
Zum Vergleich: Anfang des Jahres 2000 befanden sich in Chinas Besitz gerade mal US-Bonds im Werte von rund 70 Milliarden Dollar. Dieser Betrag schnellte mit dem Aufstieg Chinas kräftig nach oben. Bis Ende des Jahres 2008 sammelten sich im Reich der Mitte 727 Milliarden US-Bonds an.
Auch die Ölexportierenden Länder haben kräftig aufgestockt. Doch dieser Prozeß scheint nun ins Wanken zu kommen.
Seit 2009 scheint die Kauflust der Chinesen gebrochen. Ob man daraus nun schon ableiten könne, dass China demnächst totale Abstinenz bei US-Staatsanleihen zeigt, sei verfrüht, so einige Beobachter. Andererseits sei es offentichtlich, dass China den Ankauf von US-Anleihen nicht unbegrenzt fortsetzen dürfte.
Schon titeln einige Zeitungen: "China sperrt Amerikas Kreditkarte". Was die Kreditkarte des US-Konsumenten ist, das ist der Verkauf von Schuldscheinen in alle Welt durch die USA. "Beide sind überschuldet" - merken Analysten an.
Mark Kirk (House Appropriations Committee und Leiter einer Vereinigung, welche sich um die US-chinesischen Beziehungen kümmert) meinte, dass es völlig legitim sei, dass China sich Sorgen mache. Das Land habe heimlich und höflich die "Kreditkarte Amerikas gesperrt".
"Es wird eine Zeit kommen, wo die Zurückhaltung Chinas äußerst scharfe Konsequenzen haben wird" meint der republikanische Politiker. Er sei sich nicht sicher, ob die Leute im Kapitol in Washington realisierten, was dies für die Zukunft bedeuten könnte.
Chinas Premier Wen Jiabao hatt erst kürzlich in aller Öffentlichkeit Sorge über die chinesischen US-Investments geäußert und indirekt eine Ablösung des US-Dollars als Weltreservewährung befürwortet.
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Quelle: » MMnews.de