Rückkehr zur Normalität?
von Bill Bonner
Der erste Mai ist in weiten Teilen der Welt ein Feiertag. Jedoch nicht in London. Aus irgendeinem Grund feiern die Briten den 1. Mai am 4. Mai. Da werde einer schlau draus.
Hier, bei mir im Hauptsitz meines Büros, halte ich an sieben Tagen der Woche 24 Stunden pro Tag die Augen offen. Es sei denn, ich bin im Urlaub... oder ich schlafe... oder ich esse zu Abend... oder ich habe etwas Besseres zu tun.
Gerade verfolge ich die Rally im Bärenmarkt. Die Aktien sind zurückgekommen... und mit ihnen tauchen auch wieder gute Nachrichten auf. Die Kommentatoren sagen ständig, dass das Schlimmste vielleicht hinter uns liegt." Die Analysten behaupten auch weiterhin, sie sähen Anzeichen einer Erholung. Und Wirtschaftswissenschaftler vertreten die Ansicht, dass die Ergebnisse besser als erwartet" seien.
Überall auf der Welt atmen die Menschen erleichtert auf
Das Ende der Welt ist nicht gekommen. Die asiatischen Ökonomien wachsen immer noch. Selbst bei einem Bruttoinlandsprodukt, das im Jahr um 6% einbricht, scheint sich die Arbeitslosigkeit abzumildern... und die Hauspreise fallen nicht ganz so schnell, wie noch vor wenigen Monaten.
Halleluja - den jüngsten Zahlen zufolge, scheint die Sache wieder zur Normalität zurückzukehren. Es gibt keine weiteren Einbrüche um 500 Punkte beim Dow. Es gibt keinen Ölpreis von 149 Dollar mehr. Und keine weiteren erschütternden Konkurse.
Ich werde mich in den folgenden Beiträgen mit der Frage befassen, ob es an der Zeit ist, sich zurückzuhalten oder nicht. Heute will ich kurz inne halten und mich mit der Frage befassen, was es kosten wird.
Schweinegrippe
Die Nachrichten der vergangenen Woche wurden von der Schweinegrippe beherrscht. Jeden Tag wurden die Toten gezählt. Jeden Tag kamen neue Fälle in neuen Ländern hinzu. Und jeden Tag schien die Welt einer Pandemie näher, die Millionen Wesen der Gattung Homo Sapiens das Leben kosten wird und sie still unter die Erde bringt.
Fast jeden Tag wurden wir daran erinnert, wie viel größer der Schaden war, den die letzte große Pandemie - in der Zeit von 1918 - 1921 - verursachte. Dreißig bis fünfzig Millionen Menschen forderte die Grippe. Man hat uns mitgeteilt, zusammen mit zusätzlichen Warnungen, dass große Epidemien einmal alle 100 Jahre zuschlagen. Sogar Menschen mit einer Rechenschwäche können dahinterkommen, dass ihre Zeit gekommen ist.
Zu den Panikgesprächen gehörten auch Bekanntmachungen, Warnungen und Provokationen von verschiedenen Gesundheitsorganisationen. Die Warnstufe wurde auf 5 erhöht (auf einer Skala von 6 Stufen)... es gab Reisewarnungen. Die Weltgesundheitsorganisation hat ihre Mitgliedsländer damit genervt, dass sie ihre Vorräte an Impfstoffen aufstocken sollten und Vorsorgemaßnahmen ergreifen sollten. Waschen Sie sich regelmäßig die Hände", sagte einer der Ärzte, Bedecken Sie Mund und Nase mit einer Maske", sagte ein anderer. Flüchten Sie in die Berge", sagte ein Witzbold.
Die tatsächlich geforderten Menschenleben beschränken sich auf sehr, sehr wenige. Tausende von Menschen sterben in jedem Jahr an der Grippe und an Atemwegserkrankungen. Doch immer noch machen die Menschen weiter wie bisher. Sie niesen in der Straßenbahn... sie nehmen das Wechselgeld der Verkäufer mit bloßen Händen entgegen. Sie eitzten neben einem hustenden Menschen im Flugzeug. Das Leben geht weiter wie bisher.
Eine Gefahr für die Menschheit
Doch diese neue Bedrohung durch die Grippe hat die Menschen sehr erschreckt. Sie haben befürchtet, dass es wie mit den Plagen sein könnte... ein Fluch der Götter, der Millionen auf seine eigene Weise auslöschen würde. Die Menschheit selbst schien in Gefahr.
Doch die Regierung Obama hat als Antwort auf die Drohung einer Auslöschung angeboten, 1,5 Milliarden Dollar auszugeben. Meiner Rechnung nach ist das ungefähr 0,0001% des Betrags, den die Regierungsvertreter ausgeben, um eine Korrektur des Kapitalismus zu verhindern.
Warum ist die Androhung des Todes weniger unangenehm als die Drohung, dass man den Kapitalismus seine Arbeit verrichten lässt? Ich weiß es nicht.
Vielleicht geben die Regierungsvertreter deswegen nur so zögerlich Geld für die Schweinegrippe aus, weil sie sich nicht sicher sind, wie schlimm es ausgehen wird... und sie sind sich nicht sicher, wie viel sie tun können, um das zu verhindern. Aber könnte man das Gleiche nicht auch über die Korrektur am Finanzmarkt sagen? Natürlich.
Die Regierungsvertreter haben keine Ahnung, was sie tun. Sie alle haben irgendeine wahnsinnige Theorie... und stellen einige Vermutungen an. Und doch...auf der Basis dieser Phantasien... geben sie einen Betrag aus, der dem gesamten jährlichen Output des Landes entspricht.
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Quelle: » Investor Verlag