Wie Gewerkschaften und Regierungen Unternehmen zerstören
In den Zeitungen finden sich momentan viele Diskussionen darüber, was General Motors tun sollte. Die Unterhaltungen darüber gibt es schon seit vielen Jahren. Bislang war es eine Unterhaltung, die überwiegend von ernsthaften Analysten und Experten der Automobilindustrie geführt wurde. Sie haben alle das gleiche gesagt. GM müsse im Management aufräumen, einen großen Teil seiner teuren ererbten" Gemeinkosten loswerden und bessere Autos bauen. Warum haben sie das nicht getan?
Und jetzt ist das Unternehmen pleite. Und sogar die Politiker glauben, dass sie wissen, wie man ein Automobilunternehmen führt. Lesen Sie doch nur die Zeitungen. Obama besteht auf Veränderungen", heißt es in einer Schlagzeile.
Die Politiker sind die Besitzer
Normalerweise sollten die Politiker ihren Mund geschlossen halten... und die Besitzer der Unternehmen ihre Geschäfte führen lassen. Doch ach, seit wenigen Tagen SIND die Politiker die Besitzer.
Und das ist meine Frage:
Wenn eine Regierung einen Großteil der Automobilindustrie übernimmt, dann wissen Sie, dass Sie
A) einen schlechten Traum haben
B) auf einem schlechten Weg sind
C) in einem schlechten Land leben
D) in Frankreich sind.
Die richtige Antwort: nun, ich befinde mich nicht in Frankreich, und was den Rest anbelangt, so könnte jede der Antworten richtig sein.
Und jetzt eine einfachere Frage. Wen wird die amerikanische Regierung in den Aufsichtsrat von General Motors setzen?
A) Einen Experten der Politik
B) Einen Experten der Industrie
C) Einen weitsichtigen Querdenker, der das Unternehmen wieder in Form bringen wird und es auf den Pfad zu Wachstum und Wohlstand führt.
Wenn sie die Antwort C gewählt haben, dann müssen Sie von einem anderen Planeten sein. Es gibt einen Grund dafür, dass weder die Regierung, noch die Arbeiter die Unternehmen besitzen sollten. Auf die folgende, ganz umständliche Weise werde ich erklären, warum das so ist.
Zweiunddreißig Banken haben bislang in den Vereinigten Staaten geschlossen. Kleine, falsch geführte Banken machen Bankrott. Aber große, falsch geführte Banken erhalten das Geld der Regierung. Mit diesen Subventionen und Rettungsgeldern werden die großen Banken noch größer, und sie leben weiter, nur um dann später auch die Sache zu vermasseln.
Der arme Warren Buffett wirkte bei seinem diesjährigen Fest für die Aktionäre ein wenig entmutigt. Das Ende seiner Karriere muss näher rücken. Und die Verbraucher kaufen nicht mehr so viele Möbel, so viel Cola und so viele Süßigkeiten, sagte er zu seinen treu Ergebenen. Berkshire Hathaways Gewinne sind 10% unter denen des Vorjahrs.
Die Schweinegrippe verschwindet von den Titelseiten. Ist es damit genauso wie mit der Millenium-Panik und dem Terrorismus? Wurde eine weitere große Krise gerade eben noch abgewendet? Es ist vielleicht noch ein bisschen zu früh, um das zu sagen.
Wassermangel in Las Vegas
Ach, und die Untergangspropheten können sich freuen. Es gibt immer noch eine weitere Krise, die auf ihre Schlagzeile wartet. Wie sieht es damit aus? Die Seattle Times blickt nach Las Vegas und sieht dort etwas, das sie als die nächste weltweite Krise" bezeichnet. Nach zehn Jahren der Dürre, geht in Las Vegas das Wasser aus.
Die Stadtväter suchen nach Lösungen aller Art - außer natürlich nach der offensichtlichen und der effektivsten. Sie planen gewaltige Wasserleitungen... die über hunderte von Meilen verlaufen sollen... und die das Wasser aus den Millionen-von Jahren alten Wasserschichten ziehen sollen. Doch der Zeitung zufolge verlangt Las Vegas für sein Wasser nur ein Zehntel dessen, was Atlanta verlangt. Die einfache Lösung würde darin bestehen, freie Unternehmen für die Wasserversorgung verantwortlich zu machen.... Dann würde das Wasser auch den richtigen Preis haben.
Mein College Chris Mayer verfolgt die Wasserkrise schon seit der Einführung seines Newsletters im Jahr 2006.
Wassersorgen im gesamten Westen der Vereinigten Staaten
Trinkwasser ist nicht nur in Las Vegas ein Problem. Der Mangel an Frischwasserquelle ist ein Problem, vor dem ein großer Teil des amerikanischen Westens steht, wenn das Problem auch dort besonders akut ist, wie allgemein im Bundesstaat Nevada.
Die knappen Wasservorräte haben Auswirkungen auf den gesamten Westen. In Arizona kann man keine Wohnhäuser bauen, wenn man nicht einen sicher ausgewiesenen Wasservorrat" nachweisen kann, der die Bebauung für die nächsten 100 Jahre versorgen kann. Ich könnte so noch lange weiter machen, es soll aber reichen zu sagen, dass dem Westen Amerikas eine Krise droht.
Vielleicht führt ein Anstieg der Wasserprise dazu, die Leute davon abzuhalten, dass sie Wiesen im Stile Georgias in der Wüste Nevadas anlegen. Oder vielleicht würden die Leute dann auch überhaupt nicht mehr nach Las Vegas ziehen wollen. Aber das ist die große Sache am Kapitalismus, er bringt die Leute nicht dorthin, wo sie hinwollen,... er bringt sie dorthin, wo sie sein sollten.
Es ist auch der Grund, warum die Leute das freie Unternehmertum so sehr hassen. Die Orte, an denen sie sein sollten, sind oft die, an denen sie am wenigsten sein wollen. In diesem Fall denken die Leute, dass sie ein Recht auf Wasser haben und das praktisch umsonst. Sie denken, es gibt einen Wasser-Zusatz" in der Verfassung, der besagt, dass die Regierung die Aufgabe hat, sie mit so viel Wasser zu versorgen, wie sie haben wollen, und das zu Preisen, die sie sich leisten können.
Meinungswandel gegenüber Privatisierungen
Die meisten Dinge funktionieren besser, wenn sie von privaten Unternehmen bereitgestellt werden. Zu schade. Das freie Unternehmertum ist nicht mehr in Mode. Die Tage der Privatisierung sind vorbei. Jetzt wollen alle, dass die Regierung die Verantwortung übernimmt.
Das ist etwas ganz anderes als noch vor einigen Jahren - als die Leute dachten, dass sie praktisch jedes Problem lösen können, indem sie es privatisieren. Und dann könnten die Wähler die Aktien der eben privatisierten Unternehmen kaufen... und wir würden alle reich werden.
Beim Wasser ist noch nichts wirklich Schlimmes passiert - noch nicht", sagt Chris. Als Anleger ist es ein guter Ort, und das noch auf lange Sicht.
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Quelle: » Investor Verlag
» 02.05.09 Industrie 2015, Das Schlimmste kommt noch