Arbeitslosigkeit und Lebensmittelmarken
von Bill Bonner
Ich muss immer noch lachen, wenn jemand meint, eine Erholung zu sichten. In der vergangenen Woche berichtete die Zentralbank beispielsweise, dass die Erholung auf dem Weg sei. Aber selbst die Zentralbank konnte die Tatsache nicht ignorieren, dass die Verbraucher ihr Geld nicht mehr so ausgeben wie einst. Die New York Times kommentiert:
Der ausgedehnte Rückgang bei den Verbraucherausgaben ist einer der ernstesten Anlässe zur Sorge für die Wirtschaftswissenschaftler. Und die Warnungen der Zentralbank zu diesem Thema haben den Optimismus des Marktes ein wenig abkühlen lassen. Ungefähr 70% der Wirtschaft hängt von den Ausgaben durch die Verbraucher ab."
Das andere lästige Haken bei diesem Spiel ist die Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenzahlen schwellen an wie eine Wasserleiche. Aber die Arbeitslosenzahlen erzählen nicht die ganze Geschichte. Es gibt 34 Millionen Amerikaner, die von Lebensmittelmarken leben. Einer von neun Amerikanern ist von der Regierung abhängig, wenn es um sein tägliches Brot geht. Die Financial Times liefert die weiteren Details:
Weniger Aufmerksamkeit fällt auf diejenigen, die immer noch einen Arbeitsplatz haben, deren Einkommen aber auch immer knapper werden. Die durchschnittliche Arbeitswoche liegt jetzt bei ungefähr 33 Stunden, das ist der geringste verzeichnete Wert, während die Zahl derer, die Teilzeit arbeiten, weil sie keine Vollzeitstelle finden können, im vergangenen Jahr um mehr als 50% auf einen Rekord von 8,8 Millionen gestiegen ist. Gehälter und Zulagen steigen immer langsamer."
Die Zahlen für die Lebensmittelmarken zeigen, dass die Probleme am Arbeitsmarkt deutlicher sind, als man erwarten würde, wenn man nur die Arbeitslosenquote berücksichtigt, sagt John Silva, Chefökonom bei Wells Fargo. Meiner Ansicht nach legt das nahe, dass die Verbraucher im kommenden Jahr nicht zurückkehren und zum wirtschaftlichen Wachstum beitragen wird, so wie die Verbraucher es bei einer traditionellen wirtschaftlichen Erholung tun würden."
Die Verbraucherausgaben waren traditionell der Motor der amerikanischen Wirtschaft und machten ungefähr zwei Drittel des Bruttoinlandsprodukts aus. Wirtschaftler fürchten, dass die Leute vielleicht nicht mehr bereit sein werden, diese Rolle wieder zu übernehmen."
Lebensmittelmarken werden einmal im Monat auf elektronischen Karten ausgeteilt, die dann in vielen Lebensmittelläden eingelöst werden können. Das Konjunkturprogramm von 787 Milliarden Dollar hat ungefähr 80 Dollar (55 Euro) zum monatlichen Verfügungsrahmen der Familien hinzugefügt, der jetzt bei durchschnittlich 290 Dollar liegt.
Nichts ist besonders originell daran, wenn man die Massen mit Nahrung von der Regierung ernährt. Die Römer sind schon vor 2000 Jahren darauf gekommen. Man muss die Massen mit Brot und Spielen ablenken. Andernfalls wählen sie einen aus dem Amt... oder setzen das Kapitol in Flammen.
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Quelle: » http://www.investor-verlag.de