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Die Verbraucherkredite sind über die Klippen gegangen

von Bill Bonner
Aus den betreffenden Graphen lässt sich deutlich ablesen, dass die Verbraucherkredite über die Klippen gegangen sind. Interessant, was?
Was genau hat das zu bedeuten? Es bedeutet, dass die Amerikaner kein Geld mehr leihen... und sie kaufen auch nichts mehr.
An diesem Wochenende stellte die New York Times fest:
Die Amerikaner haben aufgehört zu kaufen. Die Handelsdefizite gehen zurück" - so begann die Schlagzeile.
Das ist die Geschichte, die ich hier auf diesen Seiten schon seit zwei Jahren erzähle. Die Amerikaner müssen sich einschränken. Ihnen gehen Zeit und Geld aus. Zehn Jahre näher am Ruhestand als vor dem Platzen der Technologieblase, sind die Baby-Boomer heute keinen Cent reicher. Jetzt stehen sie einer irren Wirtschaft gegenüber, in der die Hauspreise fallen, in der es schwer ist, einen Job zu finden und in der die Kreditgeber zögern, ihr Geld zu verliehen. Papa hat nun endlich einmal durchgegriffen.
Doch einen Moment noch, wenn die Baby Boomer aufhören ihr Geld auszugeben, hat das dann keine Nachwirkungen"?
Die New York Times fährt fort:
In den ersten acht Monaten des Jahres ist das Handelsdefizit mit China um ca. 14 Prozent oder um 20 Milliarden Dollar eingebrochen, verglichen mit dem Vorjahr. Das Handelsdefizit mit Japan ist um fast 20% eingebrochen und die Defizite gegenüber Mexiko, Kanada und der EU sind um mehr als 40% eingebrochen."
Die große Verlagerung stammt größtenteils aus dem atemberaubenden Zusammenbruch beim Handel. Bei eingefrorenen Kreditmärkten und aufgrund der Tatsache, dass die Amerikaner dem höchsten Arbeitslosenstand in mehr als dreißig Jahren entgegenblicken, haben die Vereinigten Staaten plötzlich aufgehört, weiterhin auch nur ansatzweise in dem Ausmaß im Ausland einzukaufen, in dem es einst normal war."
Es kehrt Stille ein
Die Amerikaner sind Weltmeister unter den Konsumenten. Gibt man ihnen Geld, dann werden sie es ausgeben. Aber wenn sie aufhören, das Geld auszugeben, dann verstummt die gesamte Welt. In den Einkaufszentren kehrt Stille ein... die LKW fahren langsamer... die Schiffe liegen untätig im Hafen... und irgendwann schließen auch die Fabriken. Verkäufer, Fahrer, Hafenarbeiter und Fließbandarbeiter gehen alle nach Hause. Und darum geht es bei einer Krise.
Die Regierungsvertreter versuchen die Konsumenten dazu zu bringen, dass sie wieder ihr Geld ausgeben. Sie geben ihnen Steuernachlässe, Anreize, Kredite und Bestechungsgelder. Sie lassen ein Bundesdefizit anlaufen, das dreimal so hoch ist wie der bisherige Rekord. Sie versprechen Defizite von einer Billion Dollar - so weit das Auge reicht". Und sie riskieren eine Geldsumme, die fast dem gesamten Bruttoinlandsprodukt der Vereinigten Staaten entspricht.
Und immer noch wollen diese starrköpfigen Verbraucher nicht so konsumieren, wie sie sollten.
Plötzlich ist das Zeitalter der "Sparsamkeit" angebrochen.
Aber wenn das wirklich das Zeitalter der Sparsamkeit ist, dann scheint der Aktienmarkt die Nachricht noch nicht erhalten zu haben.
Was denken die Aktienmarktinvestoren? Denken sie überhaupt nach?
Wenn die Party der Verbraucherkredite vorbei ist... und die Babyboomer auf dem Wagen aufgestiegen sind... ist es dann wirklich möglich, dass die amerikanischen Unternehmen noch wachsen... und gedeihen?
Ja, das ist es. Amerika hat großartige Unternehmen und großartige Marken. Und wenn der Dollar fällt, dann sollte es für einige der Unternehmen möglich sein, dass sie sich weltweit Marktanteile in einigen Branchen sichern können. Aber 70% der Wirtschaft sind Verbraucherausgaben. Bis sich das ändert, wird die amerikanische Wirtschaft eine Geisel der amerikanischen Verbraucherausgaben sein. Wenn die Verbraucher nicht mehr konsumieren, dann werden sich die Räder der amerikanischen Wirtschaft nicht mehr drehen.
Okay, werden Sie jetzt denken: Nun... vielleicht müssen die Amerikaner sich ja einschränken, aber es gibt noch zahlreiche andere Menschen auf der Welt. Sollen die doch die Einkäufe eine Zeitlang übernehmen."
Und damit haben sie Recht. Amerika hat nur 5% der Weltbevölkerung. Aber das Land konsumiert mehr als 20% des gesamten weltweiten Outputs - gemessen am Bruttoinlandsprodukt. Offenkundig haben die Amerikaner mehr geleistet, als ihnen gerechterweise zugestanden hätte. Es ist also an der Zeit, dass sich die Ausländer an den Weg zur Bar machen. Und was sind sie mager. Sie könnten wirklich einen anständigen Drink gebrauchen.
Und die Ausländer werden irgendwann mehr ausgeben. Daran zweifle ich nicht. Dennoch werden die Ökonomien der Welt nicht über Nacht wieder ausgeglichen werden. Und auch in zwei Jahren nicht. Es wird eine lange, lange Zeit dauern. Und es werden viele Investitionen in neue Werkzeuge, neue Ausbildungen und neue Technologien notwendig sein. Bis es soweit ist gilt, dass wenn die Amerikaner aufhören, einkaufen zu gehen, die Räder überall auf der Welt langsamer drehen werden.
Jedes Mal kommen die Finanzminister und die Staatsoberhäupter zusammen, um über einen Ausgleich" der Weltwirtschaft zu sprechen. Sie versprechen, dass sie Maßnahmen ergreifen werden, um dies möglich zu machen. Aber bislang macht der Markt die Arbeit des Ausgleichens selbst.
Und anstatt der Natur ihren Lauf zu lassen... und es der unsichtbaren Hand des Kapitalismus zu erlauben, das Kapital dahin zu leiten, wo es tatsächlich gebraucht wird... blockiert die schwere Hand der Regierung den Prozess der Korrektur.
Die Kredite schrumpfen auch weiterhin und Reuters berichtet, dass die amerikanischen Kleinunternehmen einem Engpass bei den Krediten entgegenblicken."
Der Theorie nach, könnte eine echte Erholung in den Vereinigten Staaten durch den Export angeführt werden. Ein günstiger Dollar... und billigere Arbeitskräfte (im globalen Vergleich)... würden die Vereinigten Staaten zu einem besseren Wettbewerber machen.
Aber auch der günstigere Dollar ist nicht garantiert. Die Verbraucher haben aufgehört, Kredite aufzunehmen, aber die amerikanische Regierung leiht wie zuvor. Diese Kredite - in Dollar - haben die Nachfrage nach den grünen Scheinen erhöht und könnten tatsächlich den Dollar auf einem höheren Niveau stützen, als er haben sollte - und damit die Erreichbarkeit bezahlbarer Kredite für Kleinunternehmen noch weiter einschränken.
Es ist ein großer Unterschied, ob man einige Harley Davidsons mehr im Ausland verkauft oder ob man von echtem exportgeleitetem Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten sprechen kann. Für letzteres wären hunderte... tausende von Harley Davidson Unternehmen notwendig, die Güter und Dienstleistungen im Wert von Milliarden an die Ausländer verkaufen. Und momentan gibt es solche Unternehmen nicht. Sie haben keine Lobbyisten, die versuchen, TARP-Funds für sie zu bekommen. Sie sind nicht Steckenpferd eines Kongressabgeordneten, der Steuernachlässe für sie in die Gesetzgebung zur Verteidigung integriert. Sie haben keine Gewerkschaften, die sie decken. Wie könnten sie auch, sie sind noch nicht vom Boden aufgestanden. Und sie stehen vielleicht nie auf, wenn sie keine Finanzierung bekommen können.
Die Boomer sparen. Sie stecken ihr Geld in den sichersten Ort - in die amerikanischen Anleihen. Das heißt, sie verleihen ihr Geld an die Regierung. Sie sind die größte Einzelquelle der Regierung, wenn es um die Finanzierung geht - sogar noch größer als China.
Gleichzeitig pumpt die Regierung Milliarden in das Bankensystem. Sie versorgt die Regierung mit dem Kapital für Expansion und Konsum. Aber anstatt Kredite an den Privatsektor zu geben, nehmen die Banken das Geld der Regierung und sie verleihen es zurück an die Regierung. Sie können das Geld zu Zinssätzen leihen, die zu vernachlässigen sind... und es dann dazu verwenden, die langfristigen Schatzanleihen zu kaufen, die mehr als 4% bringen. Die Folge: Die Banken machen Geld und der Privatsektor hat kein Geld, um neue Unternehmen hervorzubringen.
An diesem Wochenende hatte ich eine Unterhaltung mit einem englischen Schreiner.
Es ist hart. Ich kann mich noch erinnern. Vor wenigen Jahren konnte man noch überall Arbeit bekommen. Jetzt findet man mal hier und mal da was. Ich finde immer noch Arbeit. Aber ich habe auch viel Freizeit.
Das ist nicht leicht. Nicht mit vier Kindern. Wir haben keine Wahl. Wir sind nicht von öffentlichem Interesse, wissen sie...weil ich noch Arbeit habe. Aber ich arbeite nicht mehr so viel wie einst. Und ich werde auch nicht mehr so bezahlt. Was kann ich also tun? Wir müssen unseren Gürtel enger schnallen. Wir kommen über die Runden. Aber wir geben unser Geld sicher nicht mehr so aus wie einst. Um genau zu sein, wünschte ich, ich hätte damals nicht so viel ausgegeben. Ich hätte jetzt gerne noch etwas von dem Geld.
Ein Bericht im Telegraph geht davon aus, dass die Immobilienpreise in Großbritannien wieder fallen - sie durchlaufen seit einigen Monaten wieder einen Aufwärtstrend. Jetzt rechnet die Zeitung mit einem Rückgang um 17%:

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de