Fed spielt „toter Mann“
Die Angst vor einer Inflation wächst, doch die US-Notenbank Fed bleibt weiterhin gelassen – eventuell zu gelassen. Denn nicht einmal eine Andeutung, wann die Zeit des billigen Geldes enden könnte, wagen die Notenbanker.
NEW YORK. Bloß nicht zucken! Das scheint die Devise der US-Notenbanker bei ihren heute zu Ende gehenden geldpolitischen Beratungen zu sein. Obwohl die Wirtschaft im dritten Quartal erstmals seit einem Jahr wieder zulegte und damit die Furcht vor einer galoppierenden Inflation wächst, wird sich die Fed wohl vorerst nicht einmal zu einer Andeutung hinreißen lassen, wann sie die Zinsen wieder erhöhen könnte. „Das ist vielleicht später 2009 oder irgendwann 2010 möglich, aber nahezu sicher nicht jetzt“, sagt Jan Hatzius, Chefvolkswirt bei Goldman Sachs.
Um die Finanzkrise zu bekämpfen, hat die Fed Ende 2008 die Gelddruckmaschine angeworfen. Sie senkte die Zinsen auf einen Zielkorridor von Null bis 0,25 Prozent und pumpte zudem durch diverse Anleihenkaufprogramme Billionen von Dollar in den Markt. Sie stabilisierte damit Wirtschaft und Finanzsystem. Seither hält sich die Sorge, dass das neue Geld eine heftige Inflation auslösen wird, sobald die Wirtschaft wächst und Firmen und Banken es einsetzen. Experten drängen die Fed daher, eine Strategie für den Ausstieg aus ihrer expansiven Geldpolitik festzulegen.
Davor scheut die Bank aber offenbar zurück. Denn 115 Pleiten regionaler Banken in diesem Jahr, eine neuerliche Rettungsaktion für den Autofinanzierer GMAC und der Kollaps der Mittelstandsbank CIT sind deutliche Warnsignale, dass die Krise noch nicht überwunden ist. „Ich kann ihnen keine kleine Liste an Bedingungen nennen, die einen Ausstieg bedeuten würden“, goss Fed-Vize Donald Kohn die Scheu der Notenbank vor jeglicher Festlegung in Worte.
Ökonomen erwarten daher, dass die Fed nicht nur die Zinsen unverändert lassen wird. Auch die Formulierung, die Zinsen seien „für längere Zeit“ angemessen, werde sie wohl ................
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Quelle: » Handelsblatt.com
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