Schulden, nichts als Schulden...
von Michael Vaupel
Liebe Leserin, lieber Leser,
*** Zu Beginn mal eine „schöne Grafik" - dargestellt ist das prognostizierte Haushaltsdefizit der USA:
„Billions" sind deutsche Milliarden, „Trillions" sind deutsche Billionen.
Für dieses Jahr prognostiziert das Weiße Haus also ein Defizit von 1,75 Billionen Dollar.
„CBO" steht für Haushaltsbüro des US-Kongresses. Und der ist dafür bekannt, nicht schön zu rechnen, sondern realistisch bis kaufmännisch vorsichtig zu sein. Schätzung des CBO für 2009: 1,85 Billionen Dollar Defizit.
Nur mal zum Vergleich: Österreich hat ein Bruttoinlandsprodukt von umgerechnet ca. 555 Mrd. Dollar, also 0,555 Bio. Dollar.
Und in der Schweiz, in der jeder Einwohner pro Jahr im Durchschnitt rund 58.000 Franken erwirtschaftet (was zur Weltspitze gehört), dürften es zwischen 300 und 310 Mrd. Dollar sein. Also 0,3 bis 0,31 Bio. Dollar.
Mit anderen Worten:
Die gesamte Wirtschaftsleistung eines Jahres von Österreich und der Schweiz erreicht nicht annähernd die Größenordnung des Minus, welches die US-Bundesregierung in diesem Jahr verursachen wird.
*** Hinzu kommt: In den USA sparen die Konsumenten nun zwar wieder ein bisschen (eine positive Folge der Wirtschaftskrise, finde ich!). Doch dieses Sparen bezieht sich oft darauf, dass z.B. Kreditkartenschulden etwas abgebaut werden. Sehr vernünftige Sache.
Nur: Wenn die US-Regierung ein Defizit von 1,75 oder 1,85 Billionen Dollar hat, dann muss jemand Staatsanleihen kaufen. (Außer, das Geld wird selber gedruckt und damit werden Staatsanleihen bezahlt, was Ben „Helikopter" Bernanke in begrenztem Umfang getan hat - pfui!).
Und die eigenen Bürger können für solche Summen nicht kaufen. Das ist das Vertrackte. Die USA sind deshalb davon abhängig, dass „die Ausländer" US-Staatsanleihen kaufen.
Und wenn sie das nicht tun? Weil sie nicht mehr wollen oder nicht mehr können?
Ich wiederhole meine Warnung: Meiden Sie Anlagen in US-Dollar, soweit möglich!
(Ich weiß, die meisten Rohstoffe notieren auch in US-Dollar, doch diese - insbesondere die Edelmetalle - sollten als Wertaufbewahrungsmittel fungieren. Sehen wir ja auch: Wenn der Dollar fällt, steigt der Goldpreis in Dollar entsprechend.)
Mit herzlichem Gruß,
Michael Vaupel
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Quelle: » http://www.investor-verlag.de