Ernste Warnungen
von Mr N. N.
Liebe Leserin, lieber Leser,
Für den Fall, dass die Finanzindustrie nicht bereit sei, aus den Ereignissen der letzten zwei Jahre die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen, drohe der gesellschaftliche Kollaps. Ein zweites Mal werden unsere Demokratien eine so umfangreiche Unterstützung der Finanzbranche durch den Steuerzahler nicht akzeptieren. Das waren die eindringlich mahnenden Worte des Präsidenten der EZB im Rahmen der Euro Finance Week" am vergangenen Freitag in Frankfurt.
Wirtschaftskrise noch nicht überwunden
Ähnlich besorgt äußerte sich am Freitag auch die Bundeskanzlerin. Die globale Wirtschaftskrise sei alles andere als überwunden. Im Gegenteil, wir befänden uns nach wie vor in einer außerordentlich ernsten Lage". Insbesondere die starke Unterauslastung der Produktionskapazitäten und die anstehenden Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt geben Anlass zur Sorge. Zweifelsohne stehe für Deutschland das Schwierigste noch bevor.
Ja, liebe Leserin, lieber Leser, der neue Bundesfinanzminister (der alte, Herr Steinbrück, wird ja wohl im Januar Aufsichtsratsmitglied von Thyssen Krupp) geht sogar noch weiter und vergleicht die Finanzkrise mit dem Fall der Berliner Mauer. Aktuell würden sich die Gewichte zwischen Amerika, Asien und Europa dramatisch verschieben.
Keine legitimierten Mehrheiten für neuerliche Rettung
Sehr erstaunlich auch, dass die Bundeskanzlerin am Freitag wie Monsieur Trichet darauf hinwies, dass bei einer neuerlichen Krise in absehbarer Zeit der Punkt gekommen sei, an dem die Staaten auch nicht mehr helfen könnten, weil es dafür keine legitimierten Mehrheiten mehr geben würde. Einen Fonds aus einer Mischung aus Steuer- und Bankengeldern einzurichten, um für die nächste Katastrophe gewappnet zu sein, reicht nicht aus", sagte die Bundeskanzlerin. Ein Schelm, wer nun denkt, dass sich die deutsche Bundeskanzlerin mit dem EZB-Chef abgesprochen hat.
Rechzeitiges Ende der Konjunkturprogramme
Derweil geht die Finanzindustrie selbst in die Offensive und fordert einen rechtzeitigen Ausstieg aus den Konjunkturstützungsmaßnahmen. Der Bundesverband deutscher Banken mahnte indes die Rückkehr zu soliden Staatshaushalten an. Laut Verbandschef Schmitz sei die Staatsverschuldung ein Mühlstein um den Hals unserer Kinder und Enkel.
Fast ist man ja dazu geneigt, Herrn Schmitz beizupflichten und vielleicht noch anzumerken, dass der Mühlstein nicht nur unsere Kinder und Enkel, sondern uns ALLE betrifft. Wir alle werden die bittere Krisen-Rechnung präsentiert bekommen. Nicht nur unsere Kinder und Enkel. Und zwar am Ende des Tages mit der Entwertung unserer Ersparnisse.
Apropos Schutz vor Vermögensentwertung, der Goldpreis kletterte gestern sowohl in Dollar als auch in Euro auf neue Rekordhöhen. Zeitweise kostete eine Unze mehr als 1173 Dollar bzw. 783 Euro. Die Flucht aus den Papierwährungen scheint in eine neue Runde überzugehen. Und je höher der Goldpreis steigt, desto deftiger geht es auch in der Gerüchteküche zu. Aktuell soll angeblich die deutsche Bundesbank als erste große westliche Notenbank am Goldmarkt aktiv als Käufer agieren.
Fragt sich letztlich nur, wie wild der Goldpreis tatsächlich ansteigen würde, wenn an dem Gerücht wirklich was dran sein sollte"....
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Quelle: » http://www.investor-verlag.de