Warnsignale vom Rentenmarkt
von Martin Weiss
Liebe Leserin, lieber Leser,
In der Weihnachtswoche erreichte der deutsche Leitindex fast die 6000er-Marke. Am Mittwoch wurde schließlich der Handel bei 5957 Punkten beendet.
Alles in allem sprang im Wochenvergleich ein Plus von 2,5 Prozent. Auch die US-Börsen schlossen pünktlich zur Bescherung an Heiligabend auf einem neuen Jahreshoch. Der Dow Jones ging bei 10520 Punkten in die Weihnachtsfeiertage, der marktbreite S&P bei 1126.
Schwellenländer mit starker Outperformance
Seit Jahresanfang beträgt das Plus beim Dow Jones nunmehr beachtliche 16 Prozent. Vom März-Tief aus betrachtet gar mehr als 60 Prozent. Im Vergleich zur Entwicklung der indischen oder brasilianischen Börse ist der Zugewinn aber eher bescheiden. So liegt der indische Markt seit Anfang 2009 mit fast 70 Prozent vorne. Den Vogel schoss indes einmal mehr Brasilien ab. Hier konnte eine Verdoppelung erzielt werden! Und der Ausblick gerade für Indien und Brasilien bleibt langfristig positiv.
Warnsignale vom Rentenmarkt
Hoch interessant auch die jüngste Entwicklung am Rentenmarkt. In den ersten zehn Monaten diesen Jahres steckten Investoren sage und schreibe 280 Milliarden Dollar in Rentenfonds, während die Aktienmärkte mehr oder weniger ignoriert wurden. Die Dezember-Entwicklung am langen Ende der US-Staatsanleihen kann aber getrost als Mini-Crash bezeichnet werden. Im Geleitzug eines stärkeren Dollars schnellte die Rendite für die zehnjährige US-Staatsanleihe von 3,2 auf 3,8 Prozent hoch.
Frühwarnsignale für den Bondmarkt
Für die nächste Zukunft gilt es nun, verstärkt auf Frühwarnsignale für eine Krise am Rentenmarkt zu achten. Achten Sie insofern auf die Zinsdifferenz zwischen normalen und inflationsgeschützten Staatsanleihen. Je größer diese wird, umso höher wird die Inflationserwartung der Investoren. Des weiteren gilt es die Zinsdifferenz zwischen 2- und 30-jährigen US-Staatsanleihen im Auge zu behalten. Je größer diese wird, umso größer ist der Grund zur Sorge. Und last but not least ist auch der Goldpreis ein Frühwarnsignal.
Gold weiter als sicherer Hafen
Wie Sie wissen, empfehle ich Ihnen schon seit einigen Jahren den Kauf von Gold. Wer diesem Rat bisher - aus welchem Grund auch immer - nicht gefolgt ist, dem bleibt ja immer noch die Chance, im Rahmen der Konsolidierungsphase beherzt zuzugreifen. Gerade in diesen extrem turbulenten Tagen erscheint es wahrlich als Rätsel, wie jemand mit weniger als 10 Prozent Goldanteil in seinem Gesamtvermögen nachts ruhig schlafen kann.
In diesem Sinne, wünsche ich Ihnen für das Neue Jahr 2010 Gesundheit und alles erdenklich Gute!
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Quelle: » http://www.investor-verlag.de