Du hast zwei Möglichkeiten
von Bill Bonner
In einem großen Wochenmagazin fand ich eine Geschichte über China. Es ist die zweite Supermacht der Welt, sagt der Beitrag. Daran habe ich keinen Zweifel. Aber mein kleines System aus verknüpften Gedanken ist gerade dabei, sich in eine Galaxie zu verwandeln. Ich blicke zurück in das 18. Jahrhundert...als Großbritannien und Amerika der gesamten Welt ein Schnippchen schlugen. Während die Chinesen ihre Felder noch mit hölzernen Hacken bearbeiteten, bauten die Angelsachsen schon am mechanischen Webrahmen... an Dampfmaschinen... an Eisenbahnen...Wolkenkratzern...und Fluglinien...
Sie arbeiteten wie verrückt...sparten ihr Geld...und bauten eine Kapitalgrundlage auf, die sie im Rennen weit vor allen möglichen Gegnern hielt. Die Chinesen...die Indianer...es gab große Gruppen der Weltbevölkerung, die viele Arbeitskräfte hatten. Aber ihnen fehlte es an Kapital, Wissen und einer Marktkultur, die Risikobereitschaft und Innovationen belohnte.
Die Briten drängten mit ihrem Vorteil um die Welt. Am Ende des 19. Jh. War ein Viertel der Karte pink - und verwies damit auf das britische Imperium. Aber dann ereignete sich ein „Fat Tail"- Ereignis, der Erste Weltkrieg. Und Wilson begann von Demokratie und Unabhängigkeit zu sprechen. Und dann wollten die Kolonien unabhängig werden...und schon bald war das Imperium zu teuer...und es war zu schwer, daran festzuhalten. Und da griff Amerika ein...mit einer neuen Art von Imperium...einem weichen Imperium mit guten Absichten und einer schlechten Wirtschaft. Und nun trägt Amerika die Kosten und die Komödie eines Imperiums.
Unter dem Deckmantel des neuen Pax Dollarum fing die gesamte Welt an zu industrialisieren. Die Chinesen stellten fest, dass auch sie Fabriken bauen konnten...sogar bessere, modernere und billigere. Und sie konnten auch sparen. Und hart arbeiten. Und schon bald war die gesamte Weltwirtschaft globalisiert. Bei der neuen Arbeitsteilung nahmen die Angelsachsen Kredite auf und gaben das Geld aus, sie brachten ihre Häuser in Schuss und verkauften sie untereinander...und die Asiaten sparten ihr Geld und investierten es in Fabriken.
Und jetzt hat Ben Bernanke seine eigene Wirtschaft nicht mehr unter Kontrolle. Er kann die Zinssätze in der Vereinigten Staaten nicht unter Null senken...und England kann die Leitzinsen auf Null senken...aber die Ergebnisse sind nicht mehr die, die man sich davon erhofft. Das billige Geld verführt die Konsumenten dazu es auszugeben, aber dieser Stimulus nutzt letzen Endes nur den Produzenten in China und nicht den Verbrauchern zuhause. Und je mehr die Amerikaner verbrauchen, desto ärmer werden sie...und je mehr die asiatischen Firmen die Kosten für die Arbeitseinheiten verringern und weiter expandieren, desto mehr fördern sie ihren Marktanteil.
Mit weniger Geld zum Ausgeben, kann die Verbraucherwirtschaft nicht länger ihren Anspruch geltend machen. Bernanke sitzt in der Falle. Er muss die Zinssätze wieder „normalisieren", um die Leute zum Sparen und Investieren zu animieren, denn sonst kann die Wirtschaft in Zukunft nicht wirklich wachsen. Aber er muss sie auch weiter senken, denn sonst wird die Wirtschaft schon jetzt zusammenbrechen.
Die alten Imperien der angelsächsischen Welt - England und Amerika - werden untergehen, so wie Imperien es immer tun. Sie werden merken müssen, dass sie nicht immer in der Vergangenheit leben können...oder auf dem Standard, an den sie sich gewöhnt haben. Das soll sie nicht weiter kümmern, lieber Leser. Die Amerikaner werden auch weiterhin Arbeitsplätze finden...Vielleicht als Reiseführer für chinesische Reisegruppen, die sich Nordamerika einmal genauer ansehen wollen.
Aber sie müssen gründlich auf „Fat Tails" achten. Imperien gehen nicht immer würdevoll unter.
„Du hast zwei Möglichkeiten", sagte Dschingis Khan an den Toren nach Samarkand „du kannst dich mir unterwerfen...(dann nehme ich dir nur deinen Reichtum weg und schlafe mit deinen Frauen und Töchtern)...oder ich werde euch alle töten.
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