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Schallende Ohrfeige für 14 Investmentbanker

von Sven Weisenhaus

am 22. August hatte ich im Zusammenhang mit den Informationen über die US-Hypothekenfinanzierer Freddie Mac und Fannie Mae auch über unser deutsches "Milliardengrab", die Hypo Real Estate (HRE) geschrieben.
Hierzu habe ich einige Leser-Mails erhalten. Und auch Frau Cindy Bach vom Insider Daily (ein weiterer kostenloser Newsletter des Investor Verlag) griff dieses Thema noch am selben Tag auf und erhielt ebenfalls eine Menge Zuspruch. Sie können dies hier nachlesen.

Schallende Ohrfeige für 14 Investmentbanker

Ich möchte das Thema heute noch einmal kurz aufgreifen, denn ich konnte inzwischen (als Bestätigung meiner Ansicht) in den Medien lesen, dass es eine schallende Ohrfeige für 14 Investmentbanker der Commerzbank gab. Das hessische Landesarbeitsgericht entschied, dass deren Bonuszahlungen zu Recht um 90 Prozent gekürzt wurden, nicht zuletzt weil ihr Bereich Milliardenverluste verschuldet hatte.
Was ich bei der HRE kritisierte, nahm bei der Commerzbank also den richtigen Lauf. Das Urteil belegt, dass Boni eben nicht zwingend bezahlt werden müssen, wenn ein Verschulden vorliegt.
Sicher gibt es auch einige Mitarbeiter bei der HRE, die Ihren Job pflichtgemäß erledigt haben und somit einen Anspruch auf die Zahlungen hatten - aber sicher gab es auch andere.
Einer, der dem ganzen noch die Krone aufsetzt, ist der ehemalige HRE-Vorstand Axel Wieandt. So hat vor einigen Tagen die Bild-Zeitung gemeldet, dass dieser einen Pensionsanspruch von 238.000 Euro jährlich hat. Das sind annähernd 20.000 Euro im Monat. Wieandt hat sich diese Ansprüche durch seine 19-monatige Tätigkeit für die HRE erarbeitet. Nur zum Vergleich: Bundeskanzlerin Angela Merkel verdient aktuell rund 24.000 Euro im Monat.

Wie konnten bei diesen Horror-Zahlen "Erfolgs-Honorare" fällig werden?

1.400 HRE-Mitarbeiter hatten seit Juni insgesamt rund 25 Mio. Euro Bonus-Zahlungen erhalten. Die Öffentlichkeit sollte damit beruhigt werden, dass kein Banker Bonus-Zahlungen von über 500.000 Euro erhalten hat.
Doch wie konnten bei diesen Horror-Zahlen überhaupt "Erfolgs-Honorare" (= Bonuszahlungen) fällig werden? Begründet wurde dies mit bestehenden Vertragspflichten.
In anderen Krisen-Branchen gibt es jedoch keine Bonus-Zahlungen in solchen Fällen. Vielmehr ist es dort (und wohl auch in den Augen der Mehrheit Aller) Belohnung genug, wenn man in Krisenzeiten seinen Job behält und keine finanziellen Einbußen hinnehmen muss. Und in meinen Augen kann auch nicht damit argumentiert werden, dass gute Manager eben gutes Geld kosten. Denn dann müssten die "guten" Manager auch einen guten Job machen!

Bad Bank der Hypo Real Estate startet

Zwei Jahre nach dem Fast-Zusammenbruch wird die HRE in der Nacht zum heutigen Freitag bis Sonntag einen Großteil ihrer "Giftpapiere" in eine Abwicklungsanstalt (Bad Bank) auslagern. Dabei sollen Wertpapiere, Kredite und ganze Geschäftsbereiche im Volumen von rund 190 Milliarden Euro an die FMS Wertmanagement genannte Gesellschaft übertragen werden. Der genaue Wert der Transaktion wird erst nach dem Ende der Aktion feststehen.
Schon heute ist klar, dass dies wohl die größte Transaktion in der Geschichte des deutschen Finanzwesens sein wird. Die erste Bad Bank Deutschlands hatte im Frühjahr die WestLB gegründet, deren Volumen lag mit rund 85 Milliarden Euro aber deutlich unter dem der HRE.

Giftpapiere können auch im Wert steigen

Hierzu möchte ich kurz folgendes anmerken: Trotz all der Kritik an der bisherigen Vorgehensweise der HRE glaube ich, dass dies aus heutiger Sicht tatsächlich die bessere Alternative gegenüber einer Abwicklung ist, die für den Steuerzahler aufgrund des volkswirtschaftlichen Schadens sicher deutlich teurer geworden wäre.
Wie gesagt, "aus heutiger Sicht"! Natürlich hätte es soweit erst gar nicht kommen dürfen, aber nachher ist man immer schlauer.
Letztlich sind die Probleme ja nur dadurch entstanden, dass die ganzen "Giftpapiere" so stark an Wert verloren haben. Doch können diese auch wieder (in ferner Zukunft) im Wert steigen, wenn die Weltwirtschaft die Krise vollständig verdaut hat.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de